Die Liste von Stauanlagen der Ruhr verzeichnet die Stauwehre und Stauseen an der Ruhr einschließlich der Schleusen für die Ruhrschifffahrt und der Fischwege.[1][2] Die Stauwehre dienen unter anderem der Wasserregulation und der Trinkwasserversorgung, in Teilen auch der Schifffahrt, ebenso schützen sie auch Brückenbauwerke vor der Unterspülung. Zugleich stellen sie aber für Wasserlebewesen eine Barriere dar. Sie werden mit Fischaufstiegsanlagen verbunden, unter anderem in Verbindung mit den Programmen zur Wiederansiedlung des Lachses.
Stauanlagen stellen Barrieren dar, die ohne gesonderte Maßnahmen die ökologische Durchlässigkeit für Fische und Invertebraten beeinträchtigen. Allein an der unteren Ruhr, zwischen Duisburg und Westhofen, gibt es 16 Wehranlagen.[3] Wegen der Unpassierbarkeit der Wehre am Kettwiger See und Baldeneysee dringen Lachse in die Ruhr mit Stand 2013 nur bis Mülheim vor, um dort zu laichen.[4] Die Nebenflüsse der Ruhr sind ebenfalls durch Wehre aufgestaut, so zählt die Lenne 60 Wehre. Laut § 34 Abs. 3 Wasserhaushaltsgesetz haben die Betreiber die von ihnen betriebenen oder errichteten Stauanlagen die erforderlichen Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit durchzuführen.
Noch Ende des 19. Jahrhunderts wurden in der Ruhr tonnenweise Lachse gefangen. Über 100 Jahre gab es den Lachs nicht mehr. Seit 2007 werden wieder Laichplätze von Lachsen bei Mülheim an der Ruhr nachgewiesen, wobei das Ruhrwehr Duisburg nach wie vor ein Hindernis darstellt. Mit Stand 2010 hieß es:[5] „schaffen es Lachse nur, wenn sie die seltenen Gelegenheiten einer geöffneten Schleuse an der Rhein-Ruhr-Verbindung in Duisburg nutzen.“
Liste
Zu den derzeit vorhandenen Wehren zählen unter anderem, ab der Mündung in den Rhein:
Raugerinne-Beckenpass.[3] Die Bauzeit betrug rund 10 Monate von November 2000 bis zur offiziellen Inbetriebnahme der Anlage am 22. August 2001.[7] Im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung wurde 2006 am Ruhrschiffahrtskanal ein Fischaufstieg gebaut, der den heutigen biologischen und ökologischen Erkenntnissen genügte.[8]
Umtragen ca. 200 m über Gelände der Schleuse Raffelberg mit Stegen zum Aus- und Einsetzen
Fischaufstiegsanlage, errichtet 2004 auf der Südseite des Kraftwerks.[11] Es handelt sich um einen naturnahen Umgehungsbach, der mit Hilfe von 57 Einzelbecken auf einer Länge von rund 380 m einen Höhenunterschied von 5,3 m überwindet.[12]
↑Bezirksregierung Düsseldorf (Hrsg.): Fischpässe an der Unteren Ruhr. Umsetzung des Langdistanzwanderfischprogramms NRW. Juli 2002 (online (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive); PDF; 436 kB)
↑Andreas Thiel, Jürgen Buderus & Hans Gino Broggiato: Die untere Ruhr – Ein staureguliertes Fließgewässer auf dem Weg zur ökologischen Durchgängigkeit. In: MUNLV NRW (Hrsg.) Gewässergütebericht 2000. 30 Jahre Biologische Gewässerüberwachung in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf, 2000, ISSN1437-7500 (online@1@2Vorlage:Toter Link/www.lanuv.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; PDF; 8,8 MB)
↑ abcdMichael Kind: Fischtreppen in der Ruhr als bauliche Maßnahme zur Wiedereinbürgerung der Lachse. Juni 2004 (online (Memento vom 27. Februar 2016 im Internet Archive); PDF; 593 kB)
↑Ruhrverband testet mehrere Millionen teuren Lift für Fische am Baldeneysee in Essen. In: WAZ, 13. Juni 2013 (online)
↑Anmerkung: Kilometer vor der Mündung, siehe auch Kilometrierung
↑Peter Weimer: Der Fischaufstieg in Mülheim-Raffelberg, ein wichtiger Schritt zur ökologischen Durchgängigkeit der Ruhr. In: Wasser und Abfall, Ausgabe 06/2002, S. 40–42