Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es insgesamt mindestens 16 Korporationen an den unterschiedlichen Schulen und dem Holztechnikum Rosenheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zunächst nur die Abituria Oberrealschule und die TWV Teutonia reaktiviert. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Abituria inaktiv. 1984 kam mit der KTV Winfridia Frankenhausen eine neue Verbindung nach Rosenheim, die bis 2007 mit der TWV Teutonia als aktive Verbindung koexistierte und seitdem ebenfalls inaktiv ist. Die jüngste Verbindung ist SV Absolvia, die sich in der Tradition der spätestens 1899 gegründeten, gleichnamigen Schülerverbindung des Humanistischen Gymnasiums Rosenheim sieht und 2011 mit Hilfe der TWV Teutonia reaktiviert wurde.
Neben der Teutonia gab es in Rosenheim ehemals mindestens sieben weitere Studentenverbindungen unterschiedlicher korporativer Ausrichtung und Dachverbände. Zu den in der Tabelle aufgeführten kommen noch die TV Eichenhorst sowie die Landsmannschaft Helvetia hinzu. Erstere wurde durch sechs Studenten am 1. Juli 1925 mit den Farben Schwarz-Weiß-Grün gegründet und am 27. November 1925 feierlich mit der TWV Teutonia vereinigt.[1] Die Helvetia wurde im Wintersemester 1930/31 als Verbindung mit klassischem Landsmannschaftlichem Charakter von Schweizer Studenten gegründet und bestand nur wenige Semester lang.[2] Alle Studentenverbindungen inkorporier(t)en ihre Mitglieder an der TH Rosenheim bzw. an deren Vorgängern, der HS Rosenheim, der FH Rosenheim und dem Holztechnikum Rosenheim. Neben diesen Studentenverbindungen existierte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch ein Corpsphilisterverband des KSCV.[3] Darüber hinaus ist seit 1926 der CHTR ("Club Hochschule und Fachschule Rosenheim", ehemals Club Holztechnikum Rosenheim) aktiv, der sich jedoch nicht als Studentenverbindung, sondern als zwanglose kameradschaftliche Vereinigung von Studenten sieht.
ohne Als Aenania am 1. Mai 1930 durch die Direktion des Holztechnikums genehmigt worden. Anfang Juli 1930 Umbenennung in Alemannia. Die Auflösung, begründet durch mangelnden Nachwuchs, erfolgte 1933.[7] Es existieren konstitutionelle und personelle Überschneidungen zum CHTR.
Insbesondere bis zum Zweiten Weltkrieg verfügte Rosenheim über ein blühendes Pennälerverbindungsleben. An allen bildenden Anstalten gab es Schülerverbindungen; an manchen auch mehrere. Von den drei Verbindungen des ehemaligen Humanistischen Gymnasiums, dem heutigen Ignaz-Günther-Gymnasium war mindestens eine schlagend.[8] Erwähnenswert sind zudem die drei Mädchenverbindungen die in dieser Anzahl, für eine Kleinstadt, wie Rosenheim es damals war, keine Selbstverständlichkeit waren.
A. Hitzelsberger: 25 Jahre Studienfreunde des Finsterwalder-Gymnasiums Rosenheim., In: Finsterwalder-Gymnasium Rosenheim (Hrsg.): Festschrift 1881–1981 und Jahresbericht 1980/81, Rosenheim 1981, S. 101–103
Otto Kögl (K.O.): Absolvia vor 50 Jahren – In: OVB, Ausgabe vom 30. Juni 1949
Dietmar Kocher: 75 Jahre Technisch-Wissenschaftliche Verbindung Teutonia zu Rosenheim, Rosenheim 2000, TWV Teutonia zu Rosenheim
Ulrich W. Riotte: Gedanken zum Farbenstudententum in unserer Zeit – Festschrift zum 40jährigen Bestehen der Technisch-Wissenschaftlichen Verbindung Teutonia zu Rosenheim im Bund Deutscher Ingenieur-Coporationen, Rosenheim 1965, Holzpresse Verlag
Einzelnachweise
↑Geschichte, twv-teutonia.de, abgerufen am 28. Dezember 2014
↑Klaus Mües-Baron: Heinrich Himmler: Aufstieg des Reichsfuhrers SS (1910–1933). 1. Auflage. V&R unipress, Göttingen 2011, ISBN 3-89971-800-3, S.561 (Eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).