Diese Liste enthält die Geotope des OberbayerischenLandkreises Altötting in Bayern.[1]
Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.
In der 8–12 Meter hohen Wand sind geologische Orgeln im Mindel-Schotter ausgebildet, welche von Riß-Schottern abgeschnitten werden. In den Riß-Schottern lassen sich Schollen älterer Bodenbildung (aus dem Mindel-Riß-Interglazial) erkennen.
An den ehemaligen Abbauwänden des kleinen Steinbruchs ist die Grenze zwischen den Konglomeraten mit feineren Komponenten der Günz-Vorstoß-Schotter und den überlagernden Konglomeraten mit groben Komponenten der Günzmoräne deutlich erkennbar. Der ehemalige Nagelfluhbruch ist teilweise verstürzt. Zwischenzeitlich war der Steinbruch völlig verfüllt und renaturiert. 2012 wurde das Geotop wieder freigestellt.
Bevor der Inn sich noch tiefer einschnitt, war die Dachlwand nordwestlich von Marktl ein Prallhang. Die Felswand mit Höhlen und Erdpfeilern besteht aus ehemaligem Abtragungsschutt der Alpen, so genannten Molassegesteinen. Dieser Abtragungsschutt wurde während der Hebung der Alpen in der Tertiär-Zeit abgelagert. Wissenschaftsgeschichtlich ist die Lokalität bedeutsam, da dort ein Teil des Aufbaus der Oberen Süßwassermolasse (Südlichen Vollschotter) erforscht wurde.
Bei Burghausen schneidet sich die Salzach bis zu 50 Meter tief in den Untergrund ein. An den steilen Uferwänden sind Tertiär- und Quartärgesteine aufgeschlossen. Das Tertiär (die Molasse) wird repräsentiert durch die Südlichen Vollschotter und die Hangendserie. Darüber folgen quartäre Schotter der Riß- und Würmeiszeit als Hoch- und Niederterrassen. Am östlichen, österreichischen Ufer sind Felsstürze als Folge der Uferunterschneidung durch die Salzach ausgebildet.
Am Salzachhang unterhalb des Klostergeländes haben Rutschungen einzelne Aufschlüsse geschaffen. In der Oberen Süßwassermolasse sind Sandsteinbänke und Braunkohleflöze zu finden. Die Aufschlüsse verfallen und verwachsen allerdings relativ stark.
Am Prallhang des Isen sind Gesteine der Oberen Süßwassermolasse aufgeschlossen. Basale Kiese werden überlagert von stark Glimmer führenden Sanden, fast reinen Glimmerlagen, Mergeleinschaltungen und einer schluffigen Feinsandlage mit Blattresten. Eine geologische Besonderheit bilden die sogenannten Gesimssande oder Zapfensande: harte, freigewitterte Schichten und Zapfen aus karbonatisch verfestigten Sanden, die bis zu 1,5 Meter als Dächer und Vorsprünge aus der Aufschlusswand ragen.
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Typ: Sedimentstrukturen, Prallhang, Gesteinsart, Pflanzliche Fossilien Art: Sand, Kies
Im Steinbruch wurde Nagelfluh der Jüngeren Deckenschotter der Mindel-Kaltzeit abgebaut. Die teilweise leicht schräg geschichteten Sedimentationsspuren von Sanden abfließender Gletscher lassen sich gut ablesen.
Aufgelassener Nagelfluh-Steinbruch. Entlang der Abbauwände lassen sich gut die halbkreisförmigen Reste der Geologischen Orgeln (senkrechte Lösungsformen) erkennen. Sedimentationsspuren in Schrägschichtung von Feinmaterial, v. a. Sande, weisen auf die Ablagerung am Rande eines Fließgewässers hin. Vereinzelt zeugen Bohrspuren vom Gesteinsabbau.
Die etwa 200 m tiefe Bohrung diente vormals zur Gasversorgung des Wirtshauses Altenbuchner. Ein Gasometer wurde durch den Gasdruck auf Schienen hochgeschoben. Seit etwa 1970 wird jedoch kein Gas mehr entnommen, seit 2012 ist das Gasthaus aufgegeben. Der Gasspeicher ist stark sanierungsbedürftig. Unterhalb der ehemaligen Förderanlage tritt noch immer das Wasser aus dem Bohrloch mit ca. 2 l/s artesisch aus. Das Wasser ist jodhaltig und wurde für das angrenzende Haus genutzt. Der Behälter, aus dem das Wasser austritt, war der Druckwasserbehälter für einen unterhalb gelegenen hydraulischen Widder, der das Wasser nach oben pumpte. Die Anlage liegt auf Privatgelände. Vor dem Betreten die Erlaubnis des Eigentümers einholen!
Der gut erhaltene Kalkofen aus dem Jahre 1884 in typischer Hanglage mit Befeuerungshütte und kegelförmigem, teils unterirdischem Ofen ist das einzige vollständig erhaltene Bauwerk des Landkreises, die Ruine eines weiteren Kalkofens bei Unterhadermark/Burghausen (Haigermoos) wurde 2017 renoviert. Früher brannte man in den Kalköfen Kalksteine (Kalziumkarbonat) aus den umgebenden Postglazialterrassenschottern der Alz und anderer Flüsse zu Branntkalk (Kalziumoxid). Jener diente nach Zugabe von etwas Wasser als gelöschter Kalk (Kalziumhydroxid) als Wandfarbe oder Dünger bzw. nach Zugabe von viel Wasser und Sand als (Kalk-)Mörtel.
Das Höhlendach wird von konglomeratischem Vollschotter aufgebaut. Die Höhle ist durch Erosion episodischer Quellaustritte entstanden. Am Eingang findet sich ein anthropogenes, aus dem Anstehenden herausgearbeitetes Gefäß aus Nagelfluh.
Der Steinbruch im jüngeren Deckenschotter diente dem Nagelfluhabbau. Die ehemaligen Abbauwände werden von senkrechten, röhrenförmigen Lösungsformen – sogenannten Geologischen Orgeln – durchzogen. Letztere entstanden vor/während der Verfestigung des Gesteins und sind in Oberschroffen bayernweit einzigartig gut ausgebildet. Die kaminartigen Röhren haben etwa einen halben Meter Durchmesser, sind teils lehmgefüllt, angeschnitten oder ermöglichen einen Blick durch das Gestein hindurch.
Es handelt sich um kleinere Vorkommen von rezenten Sinterbildungen an Quellmoosen und Algen. Der Quellhorizont liegt oberhalb von Mergeln der Oberen Süßwassermolasse.