Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste kommunale Auszeichnung der Stadt Altötting. Ihre Verleihung erfolgt auf Beschluss des Stadtrates an Persönlichkeiten, die sich durch herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl verdient gemacht haben und in einem besonderen, nachhaltigen Bezug zu Altötting stehen. Um die Bedeutung dieser Ehrung zu betonen, ist die Zahl der lebenden Ehrenbürger auf fünf beschränkt. Seit 1895 wurden mindestens 22 Personen zu Ehrenbürgern ernannt.
Hinweis: Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Datum der Zuerkennung.
für die Förderung der Wallfahrt, der Caritas und des sozialen Wohnungsbaus in Altötting
Monsignore Ludwig Uttlinger (* 30. August 1899; † 26. Januar 1978 in Altötting)
Stiftskapellmeister; Inhaber des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse
Verleihung am 27. Februar 1959
für Förderung der Kirchenmusik, die Gründung des Marienwerks, seine Rolle als Initiator des Marienfilms und der Dioramaschau zur Wallfahrtsgeschichte der Stadt
Absmeier war von 1979 bis 1995 Stadtpfarrer in der Pfarrei St. Philippus und Jakobus. In dieser Zeit verband er die Aufgaben des Wallfahrtspfarrers mit einer intensiven Gemeindearbeit. Er setzte sich stark für die karitativen kirchlichen Einrichtungen in Altötting, wie dem Kinderheim, dem Behindertenheim und dem Begegnungszentrum ein. An den Großveranstaltungen in dieser Zeit, dem Papstbesuch 1980 und dem Wallfahrtsjubiläum 1989, wirkte er federführend mit. Mit der Ehrenbürgerwürde wurde er für sein umfassendes seelsorgerisches und organisatorisches Wirken in der Stadt Altötting ausgezeichnet.
Dönhuber hat sich in vielfältigen politischen Funktionen als Landtagsabgeordneter, Senator und Landrat für den Landkreis und die Stadt Altötting eingesetzt. Daneben engagierte er sich in verantwortlichen Ämtern in sozialen Organisationen, u. a. als Kreisvorsitzender des BRK und im Landesvorsitz der Arbeiterwohlfahrt. Zahlreiche Großprojekte, wie der Neubau des Kreiskrankenhauses, wurden unter seiner Federführung verwirklicht.
Franz Xaver Eder (* 4. November 1925 in Pfarrkirchen; † 20. Juni 2013 in Passau)
Bischof von Passau
Verleihung 2001
Eder war von 1984 bis 2001 Bischof von Passau. In dieser Zeit hat er als Oberhaupt des Bistums die traditionsreiche Wallfahrt nach Altötting besonders gefördert und in zahlreichen Besuchen in Altötting seine Verbundenheit mit der Stadt zum Ausdruck gebracht. Das 500-jährige Wallfahrtsjubiläum, das 1989 gefeiert wurde, stellte einen Höhepunkt seiner Amtszeit dar. Auch seine Initiativen in der Weiterentwicklung der Pastoralarbeit und der Jugendarbeit wirkten sich in Altötting sehr positiv aus.
Maria Eder (* 1919; † 2. Juli 2007 in Simbabwe)
Missionsärztin
Verleihung 2004
Eder war seit von 1960 an als Missionsärztin in Simbabwe tätig. Unter schwierigsten Bedingungen baute sie in Brunapeg am Rande der Kalahari eine medizinische Versorgung auf. Dort und anschließend im Regierungskrankenhaus Antelope betreute sie Zehntausende von Patienten auch während der Bürgerkriegswirren in Simbabwe. Ab 2000 arbeitete sie im AIDS-Waisen-Betreuungsprogramm der Erzdiözese Bulawayo. Über Jahrzehnte haben Stadt und Pfarrei Altötting ihre Projekte unterstützt, die intensive Verbindung erwies sich für beide Seiten als fruchtbar. In Anerkennung ihres Lebenswerks wurde Maria Eder als erster Frau die Ehrenbürgerwürde verliehen.
Benedikt XVI. (Joseph Alois Ratzinger), (* 16. April 1927 in Marktl; † 31. Dezember 2022 im Vatikan)
Papst
Verleihung am 7. Juni 2006
Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der Katholischen Kirche. Er zeigte zeitlebens eine enge Verbundenheit mit dem Marienheiligtum in Altötting. Schon als Kind besuchte Joseph Ratzinger oft das Altöttinger Gnadenbild. Auch als Priester, Bischof, Kardinal schöpfte er aus der spirituellen Ausstrahlung des Marienheiligtums Kraft für seine Aufgaben. In Anerkennung seiner vielfach bewiesenen, innigen Verbundenheit mit der Wallfahrtsstadt Altötting wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen.
Antwerpen hat sich in vielen Jahrzehnten in herausragender Weise um die Stadt Altötting verdient gemacht. Von 1983 bis 1995 war er Bürgermeister von Altötting. In der langen Liste von Maßnahmen, die unter seiner Regie verwirklicht wurden und die das Stadtbild und die Stadtentwicklung gleichermaßen nachhaltig positiv geprägt haben, sind besonders die Verkehrsfreimachung und Neugestaltung des Kapellplatzes samt der Fertigstellung des Inneren Rings und der Bau der Tiefgaragen hervorzuheben. Für seine vielfältigen Verdienste um die Stadt Altötting erhielt er die Ehrenbürgerwürde.