Das Ensemble umfasst den bebauten Bereich der Schiffslände am Nordende des berühmten, acht Kilometer langen Königssees. Das Ufer ist an dieser Stelle vorwiegend mit Hotels und Schiffshütten bebaut, die meist dem frühen 20. Jahrhundert entstammen und sich zu einem einheitlichen Bild zusammenschließen, das vom Berchtesgadener und Salzburger Heimatstil, bereichert durch neubarocke und Jugendstil-Motive, geprägt wird.
Die Bauten dienen dem Fremdenverkehr, der seit dem frühen 19. Jahrhundert den Königssee entdeckt hatte. Der See wurde zum Inbegriff der Hochgebirgsromantik und zum Reiseziel, nach dem Maler, Schriftsteller und Reiseautoren eindrucksvolle Naturbilder wie das des von Felswänden eingefassten
Seespiegels vor der Watzmanngruppe verbreitet hatten. Zeugnis von den ersten Ansiedlungen von Fremden am See gibt noch die 1869 erbaute, leider stark veränderte Villa des sächsischen Ministers Friedrich Ferdinand von Beust auf einem Felsvorsprung am Eingang zum Malerwinkel, gegenüber der Insel Christlieger; sie gehört zum Ensemble.
Die Hotelbauten lassen den Aufschwung des Fremdenverkehrs am See um 1900 anschaulich werden, begünstigt durch moderne Massenverkehrsmittel wie die ehemalige Königssee-Linie der Eisenbahn und den 1909 auf dem See eingeführten Motorschiff-Verkehr. Unter diesen zum Teil veränderten Bauten nimmt das von Georg Zimmermann 1912 errichtete Hotel Schiffmeister mit seinen reich verzierten, an historischen Vorbildern orientierten hölzernen Ausbauten und der durch Jugendstilelemente ausgezeichneten Veranda und Eingangshalle einen besonderen Rang ein.
Von besonderer Bedeutung und das Ensemblebild wesentlich bestimmend sind die dreizehn Schiffshütten der Königssee-Schifffahrt, die nach dem Brand der alten Hütten 1918 nach Plänen von August von Thiersch erbaut wurden und rhythmisch in zwei Reihen am Ufer gruppiert sind. Ihre mit Scharschindeln gedeckten Krüppelwalmdächer entsprechen ebenfalls historischen Vorbildern und korrespondieren mit den Dächern des Hotels Schiffmeister.
Zeugnisse der ältesten Bebauung an der Lände sind die barocke Schiffmeisterkapelle und das Alte Seewirtshaus.
Zum Ensemble gehören auch die Landestege, die Kastanienpflanzungen der Promenade, die Kiosk-Bauten und die Nebengebäude der Hotels.
Obergeschoss in Blockbauweise, Rotmarmorportal, hölzerne Verzierungen und Ausbauten, im Kern 17. und 18. Jahrhundert, im Heimatstil um 1910/20 von Georg Zimmermann umgebaut
Bauernhaus eines Zwiehofs, modern bezeichnet mit dem Jahr 1378, Erdgeschoss wohl 16./17. Jahrhundert, Fenster- und Türgewände in Rotmarmor, wohl 1938, gleichzeitig Blockbau-Obergeschoss und Flachsatteldach
gegliederter Baukörper aus erdgeschossigem Satteldachtrakt zwischen leicht erhöhtem Eckpavillon und zweigeschossigem Mittelteil, beide mit Walmdächern, an der nördlichen Längsseite (ehemalige Gleisseite) Arkaden, im barockisierenden Heimatstil, als Endbahnhof der Bahnlinie Berchtesgaden–Königssee erbaut 1908/09, ehemals in offener Holzständerkonstruktion angeschlossene Wartehalle um 1970/08 als Teil der Gaststätte ersetzt
dreigeschossig, mit flachem Walmdach und großem Mittelrisalit mit Schopfwalmdach und reich verzierten und bemalten hölzernen Balkons, Veranda und Vorhalle mit Nagelfluhsäulen; im Heimat- und barockisierenden Jugendstil 1912 von Georg Zimmermann erbaut;
westlich zwei Dependance-Bauten, dreigeschossig mit Schopfwalmdächern und Balkons in ähnlicher Art wie der Hauptbau
Dienstgebäude der staatlichen Verwaltung Königssee
repräsentativer palaisartiger Bau mit hohem Walmdach und Fassadenmalerei, im Heimatstil, 1913; ehem. Waschhaus, eingeschossig mit Walmdach und Fassadenmalerei, gleichzeitig.
originelle barocke Anlage, 1697 neu erbaut, Altarraum und Querschiff der Kirche in Kleeblattform, mit Kuppeldächern und kleinem Zentralturm, am Westende des Langhauses Apsis, an die sich das Schlösschen anschließt, erbaut 1708/09, mit Halbwalmdach, jetzt Gasthaus; mit Ausstattung; Stadel, mit Schopfwalmdach, bezeichnet mit dem Jahr 1702; hinter dem Gasthaus
unter König Maximilian II. errichtete Jagdhütte, erdgeschossiger Blockbau, 1848, nach Mitte des 19. Jahrhunderts ausgebaut und durch Querbau mit Laube erweitert; lange Klaubsteinmauern, gleichzeitig.
Figur des Hl. Johann Nepomuk, aus Marmor, 1711 nach einem Bootsunglück aufgestellt, mehrstufiger Unterbau aus Rotmarmorquadern mit Balustrade, seitlichen Treppen und zwei vorgelagerten Pyramiden der Vorgängerkirche, 1811
rückwärtige Grotte, im Innern mit Rotmarmorbrunnen, wohl 16. Jahrhundert
Pyramide, aus Naturstein, wohl um 1810 durch König Max I. dort aufgestellt.
altertümliches Bauernhaus eines Zwiehofs, ehemaliges Doppel-Bauernhaus (Gmoa), erdgeschossig mit Kniestock, im Inneren Holzbalkendecke und alte Stiege; erste Hälfte 16. Jahrhundert;
Stallstadel, Holzbohlenbau, angeblich 1575;
Feldkasten, zweigeschossiger Blockbau, bezeichnet mit dem Jahr 1792
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
originelle Einfirstanlage, zum Teil zweigeschossiger Blockbau, zum Teil Obergeschoss-Blockbau, in Art der Doppel-Bauernhäuser (Gmoa), mit Außentreppe und Flachsatteldach, Anfang 20. Jahrhundert von Georg Zimmermann erbaut
D-1-72-132-31
Königssee An der Falkensteiner Wand (Westufer) (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Gedenktafel
Tafel zur Erinnerung an das Schiffsunglück der Saalfeldener Wallfahrer 1688; angebracht 1911
D-1-72-132-46
Am Westufer (Koordinaten fehlen! Hilf mit.)
Gedenktafel
Rotmarmor, mit Kreuzgruppe und fürstpröpstlichen Wappen, zur Erinnerung an ein Bootsunglück, Anfang 16. Jahrhundert
↑Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.
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