Das Ensemble umfasst das um 1960 erworbene
und bis in die frühen 1980er Jahre ausgebaute Anwesen des bedeutenden Künstlers
Fritz Koenig (1924–2017). Es dokumentiert in anschaulicher Weise die Lebens- und
Arbeitswelt des Künstlers und ist darüber hinaus ein bemerkenswertes Beispiel für
landschaftsgebundenes Bauen in der Nachkriegszeit.
Das Anwesen liegt auf dem Ganslberg, einer hügeligen Erhebung nordwestlich von
Altdorf. Die Gebäude wurden in die Landschaft hineinkomponiert und teilweise durch
Aushub in das Erdreich eingebettet. Sie sind umgeben von Wald, Wiesen und
Pferdekoppeln, bewusst in räumlichen Bezug zueinander gesetzt und nur durch
einfache, unbefestigte Wege miteinander verbunden. Die landschaftliche Gestaltung
und die variantenreiche Raumbildung mittels Baumpflanzungen, Erdbewegungen und
Wegeführung werden ergänzt durch gezielte Positionierungen von Skulpturen und
anderen Sammlerstücken, wie etwa Steintrögen, sowie bearbeiteten und
unbearbeiteten Findlingen.
Den Mittelpunkt des Anwesens bildet die Hofanlage, bestehend aus dem Wohn- und
Ateliergebäude mit Scheune und Pferdestall von 1961–1972. Am Fuß des Hügels, an der
Einmündung der Hofzufahrt, steht die Werk- und Lagerhalle von 1969, die als
Entstehungsort der 1972 auf dem Platz vor dem Word Trade Center in New York
aufgestellten Großskulptur „The Sphere“ durch die Ereignisse des 11. Septembers 2001
zusätzlich eine besondere Bedeutung aufweist. Mit Ausbau der Araberzucht von Fritz
Koenig und seiner Gattin Maria entstanden 1980 und 1983 zwei große Hallenbauten im
Stil mächtiger Holzstadel westlich der Hofanlage, die später als Ausstellungsgebäude für
die umfangreiche Sammlung afrikanischer Kunst- und Kultgegenstände des Künstlers
dienten.
Sämtliche Gebäude wurden bis ins Detail nach den Vorstellungen und Anweisungen des
Künstlers errichtet. Sie sind Teil eines Gesamtkunstwerks und dienen im
Zusammenspiel mit der umgebenden und gestalteten Landschaft als kreatives Umfeld
für die Arbeiten und Sammlerstücke des Künstlers. In ihrer architektonischen
Auffassung finden sich neben klaren Bezügen zur niederbayerischen bäuerlichen
Hauslandschaft vor allem in der zentralen Hofanlage auch Motive und Entlehnungen
aus der südeuropäischen und skandinavischen Architektur. Natürliche Materialien und
einfache Ausführung sind die verbindenden Elemente. Sie sind Ausdruck einer
architektonischen Bescheidenheit mit Rückbezug auf das Wesentliche und in dieser
Konsequenz auch Sinnbild des künstlerischen Selbstverständnisses Fritz Koenigs.
Aktennummer: E-2-74-113-1
Baudenkmäler nach Ortsteilen
Altdorf
Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Nähe Holunderweg 5, am ehemaligen Totenweg, heute Nähe Isolde-Kurz-Straße 28 (Landshut) (Standort)
Saalkirche mit Westturm, spätgotischer Backsteinbau, letztes Viertel 15. Jahrhundert, Gliederung durch Strebepfeiler und Dachfries, Turm mit quadratischen Untergeschossen mit Spitzbogenblenden, achtseitigem Oberbau und Spitzhelm; mit Ausstattung
Spätgotische Staffelhalle, Blankziegelbau mit Westturm, wohl nach 1419 mit dem Chor begonnen, Langhaus bezeichnet „1466“ (erneuert), Turm spätromanisch von älterer Vorgängerkirche, barockisiert, Gliederung durch umlaufendes Friesband und Strebepfeiler am Chor, Turm mit Geschoss- und Putzgliederung, barocke Haube mit Laterne, Oberteil nach Kriegszerstörung 1970 nach barockem Vorbild wiederhergestellt; mit Ausstattung
Saalbau aus dem 10. Jahrhundert, westliche Erweiterung 13./14. Jahrhundert, spätgotischer Chor 1516/17 (dendrochronologisch datiert), südlich an den Chor angebauter Turm mit spätgotischen Blendfeldern und Stufengiebeln, 1517; mit Ausstattung
Kirchhofmauer, Ziegelmauerwerk, wohl 16./17. Jahrhundert mit späteren Veränderungen
U-förmige zweigeschossige Anlage, bestehend aus Wohnhaus mit Atelier, Ziegelbau mit flach geneigtem Satteldach, Loggia und Freisitz, im Winkel anschließend Tenne, 1961, nördlicher Stalltrakt, teilverschalter Pultdachbau mit vorgestellter Kolonnade aus Holz, 1970, Verlängerung nach Westen mit Stall und Kammern 1963 und 1972, alles von Fritz Koenig und Karl Foerstl; mit Ausstattung;
Werkhalle, holzverschalter Ständerbau mit Ziegelmauern, Betonstützen und Schopfwalmdach, gebäudehohes Einfahrtstor mit Beschlägen, 1969, von Fritz Koenig und G. Woltz.
Saalkirche mit eingezogenem Chor, um 1500, barockisiert, Gliederung durch Strebepfeiler am Langhaus, am Chor Dachfries und Dreieckslisenen, nordseitig Chorflankenturm, mit Geschossgliederung und Blendbögen, achtseitiger Aufsatz und Zwiebelkuppel barock; mit Ausstattung
Barockes Friedhofstor mit Heiligenfigur
Seelenhaus, massiver Steildachbau, wohl 19. Jahrhundert
Bahnhofsgebäude und Nebengebäude in Sichtziegelbauweise auf Stampfbetonsockel, 1900
Hauptbau des zweiteiligen Bahnhofsgebäudes als zweigeschossiger Pavillon mit Zeltdach, Warte- und Schalterhalle im Erdgeschoss, ehemalige Dienstwohnung im Obergeschoss
Südlich angefügt erdgeschossige Wiegehalle, verschalter Holzständerbau mit Satteldach
Zugehörig Nebengebäude mit flachem Walmdach, darin Aborte, Waschküche und Holzlegen
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr existieren, z. B. weil sie abgebrochen wurden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
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