Die Linha do Dão war eine der ersten Schienenstrecken mit einer metrischen Breite von 1000 Millimetern in Portugal. Sie wurde am 25. November 1890 in Betrieb genommen, und war der erste Schienenweg nach Viseu, viele Jahre vor der Verbindung über die Linha do Vouga, beziehungsweise die von dort abzweigende Ramal de Viseu. Die Konstruktionsfirma Companhia Nacional de Caminhos-de-Ferro (CN) war auch verantwortlich für die Konstruktion der Linha do Tua, die im Jahre 1887 eingeweiht wurde.
1988 wurde die Strecke gemeinsam mit vielen anderen portugiesischen Nebenbahnen von der staatlichen Eisenbahngesellschaft aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Zwischen 1997 und 1999 wurden die meisten Schienen der Linha do Dão entfernt. Auch der Bahnhof von Viseu wurde mittlerweile abgerissen. Durch die Stilllegung der Linha do Dão wie auch der ebenfalls nach Viseu führenden Linha do Vouga gilt Viseu mit 50.000 Einwohnern als größte kontinentaleuropäische Stadt ohne Schienenanschluss.
Teile des ehemaligen Schienenweges wurden inzwischen zu einem Fahrradwanderweg („Ciclovia“/„Ecopistas“) umgestaltet. In Torredeita wird mit einer Ausstellung alter Dampflokomotiven an den früheren Betrieb der Linha do Dão erinnert.