Die Linha da Beira Alta, zu deutsch Hauptbahn der Beira Alta, ist eine portugiesische Eisenbahnstrecke. Sie verläuft von dem an der Linha do Norte gelegenen Bahnhof Pampilhosa größtenteils parallel zum Rio Mondego bis zum Grenzübergang nach Spanien bei Vilar Formoso.
Die 202 km lange Linie gilt als eine der schönsten Bahnstrecken Portugals. Da sie am Rande der Serra da Estrela entlanggeführt wurde, verläuft sie durch insgesamt 13 Tunnel.
Der Bau der Bahnstrecke wurde im Jahre 1878 begonnen und sie wurde am 3. August 1882 eröffnet.
Seit den 1970er Jahren führt die Linha da Beira Alta nur noch bis Pampilhosa, das übrige Stück der Strecke nach Figueira da Foz wurde zur Nebenbahn Ramal da Figueira da Foz zurückgestuft, da der Hauptverkehr sowieso in Richtung Süden nach Coimbra, Entroncamento und Lissabon führte anstatt zur Küste. Im Rahmen einer Streckenerneuerung in den 1990er Jahren wurde die Eisenbahnstrecke elektrifiziert.
Zugunglück 1985
Am 11. September 1985 kam es bei Alcafache zu einem Frontalzusammenstoß des Sud-Express mit einem Regionalzug. Mindestens 113 Menschen starben.
Zwischen 1992 und 1998 wurde die Linha da Beira Alta mit EU-Fördermitteln grundlegend modernisiert. Nach dem von der schweizerischenSMA und Partner entwickelten Konzept wurde die eingleisige Strecke elektrifiziert und streckenweise auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut. Zudem entstanden zwei neue ferngesteuerte Kreuzungsbahnhöfe.[1] Von 1998 bis zur Wiederinbetriebnahme der Linha da Beira Baixa am 18. April 2021 zwischen Covilhã und Guarda[2] war die Linha da Beira Alta die einzige elektrifizierte Hauptbahn ins Nachbarland Spanien. Damit Güterzüge den Bahnhof Guarda ohne Fahrtrichtungswechsel umfahren können, wurde 2021 auch eine neue 1,5 km lange Verbindungskurve "Concordância das Beiras" zwischen der Linha da Beira Alta und der Linha de Beira Baixa gebaut.
Verkehr
Auf der Strecke verkehren täglich 3 Intercidades-Züge Lissabon – Guarda. Bis März 2020 befuhr sie auch der Sud-Express, der als Folge der Corona-Epidemie eingestellt wurde. Derzeit ist unklar, ob und wann der Betrieb dieses Zuges wieder aufgenommen wird. Die Strecke wird zusätzlich von zahlreichen Regionalzüge der staatlichen Eisenbahngesellschaft Comboios de Portugal sowie von Güterzügen von/nach Spanien befahren. Auf spanischer Seite besteht derzeit noch eine Elektrifizierungslücke zwischen Salamanca und dem portugiesischen Grenzbahnhof Vilar Formoso, deren Schließung geplant ist.