Lew Oserow studierte zunächst russische und ukrainische Philologie in Kiew und dann Philologie am Moskauer Institut für Philosophie, Literatur und Geschichte (MIFLI).[1] Während des Krieges war er Militärkorrespondent der Armeezeitung Der Sieg für uns (Pobeda sa nami / Победа за нами). Später lehrte er am Maxim-Gorki-Literaturinstitut.
Sein Poem Babi Jar (Бабий Яр), das dem Holocaust des jüdischen Volkes gewidmet ist, erschien 1946 im Gedenken an das Massaker von Babi Jar 1941. Eine Sammlung seiner Lyrik der Jahre 1931 bis 1966 (Lirika 1931–1966) erschien 1966 in Moskau.
Im Schwarzbuch[2] über den Holocaust und die Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion bereitete er den auf der Grundlage dokumentarischen Materials und nach Aussagen von Kiewer Bürgern verfassten Beitrag „Kiew; Babi Jar“ für den Druck vor. Es ist der Eröffnungsbeitrag[3] dieses Werkes.
Er hat eine große Menge von Übersetzungen veröffentlicht, vor allem aus dem Ukrainischen (Taras Schewtschenko und anderen), Litauischen (Kazis Boruta, Antanas Venclova, Eduardas Mieželaitis und anderen), Jiddischen (Samuil Salmanowitsch Galkin und anderen) und aus weiteren Sprachen der UdSSR.
Rabota poeta / Работа поэта „Die Arbeit des Dichters“ (1963)
Lirika / Лирика „Lyrik“ (1966)
Literatur
Maxim D. Shrayer: An Anthology of Jewish-Russian Literature: Two Centuries of Dual Identity in Prose and Poetry. Routledge 2015 (Online-Teilansicht) (zuerst M. E. Sharpe 2007)
Arno Lustiger: Rotbuch: Stalin und die Juden Die tragische Geschichte des Jüdischen Antifaschistischen Komitees und der sowjetischen Juden. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin, 2. A. 2002 (zuerst 1998, ISBN 3-351-02478-9).
↑Lustiger (2002:525): „[…] seit 1934 in Moskau Geschichte, Philosophie, Literatur, Lateinisch und Griechisch.“
↑Ilja Ehrenburg, Wassili Grossman (Hrsg.): Das Schwarzbuch über die verbrecherische Massenvernichtung der Juden durch die faschistischen deutschen Eroberer in den zeitweilig okkupierten Gebieten der Sowjetunion und in den faschistischen Vernichtungslagern Polens während des Krieges 1941–1945. Deutsche Übersetzung der vollständigen Fassung, herausgegeben von Arno Lustiger: Rowohlt, Reinbek 1994, ISBN 3-498-01655-5.
↑»Kiew; Babi Jar«, in: Grossman/Ehrenburg (Hrsg.): Schwarzbuch. S. 43–58.