Der Landkreis Ottweiler wurde am 1. Juli 1816 in der preußischenRheinprovinz gegründet, dem entsprechend der preußischen Verwaltungsordnung ein Landrat an die Spitze gestellt wurde. Es bestand zwar schon seit dem 30. Juni 1814 der Kreis Ottweiler, dieser hatte jedoch nur provisorischen Charakter und wurde von Kreisdirektoren geleitet.[1][2] Ab 1920 gehörte der Landkreis Ottweiler zum Saargebiet, ab 1935 zum Saarland. Am 1. Januar 1974 wurde er im Rahmen der saarländischen Gebietsreform in Landkreis Neunkirchen umbenannt.
Mit Datum vom 30. Juni 1814 entstand im Rahmen einer Neugliederung unter preußischer Herrschaft der erste Kreis Ottweiler. Er wurde von einem Kreisdirektor geleitet und erstreckte sich über eine Fläche von 1186 km² mit 63.517 Einwohnern.[2] Zwei Jahre später, am 1. Mai 1816, wurde der Regierungsbezirk Trier gebildet, bei dessen Neueinteilung in Landkreise ein neuer, deutlich kleinerer Kreis Ottweiler gebildet wurde, an dessen Spitze gemäß preußischer Verwaltungsordnung ein Landrat stand. Sitz der Kreisverwaltung war Ottweiler, wo auch der Wohnsitz des Landrates war.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam der Kreis Ottweiler ab 1. Oktober 1920 zum Saargebiet, ab 1935 zum Saarland. Vom 1. April 1943 bis 1. August 1945 wurde der Landkreis Sankt Wendel vorübergehend mit dem Landkreis Ottweiler zusammengeschlossen.
Im Rahmen der saarländischen Gebietsreform gab der Landkreis Ottweiler am 1. Januar 1974 die vier Gemeinden Aschbach, Dörsdorf, Steinbach und Thalexweiler an den Landkreis Saarlouis ab, die dort Teil der Stadt Lebach wurden. Auch die Gemeinde Berschweiler schied aus dem Kreis aus und wurde Teil der Gemeinde Marpingen im Landkreis St. Wendel. Die Gemeinde Mainzweiler aus dem Landkreis St. Wendel wurde in die Stadt Ottweiler eingegliedert. Die Zahl der Gemeinden wurde durch verschiedene Zusammenschlüsse von 35 auf sieben verringert. Gleichzeitig wurde der Landkreis Ottweiler in Landkreis Neunkirchen umbenannt.[4][5] Die Kreisverwaltung verblieb in Ottweiler.
Da in der Herrschaft Ottweiler 1575 die Reformation nach dem lutherischen Bekenntnis eingeführt wurde, waren ab diesem Zeitpunkt ihre Einwohner evangelisch, die Einwohner der zur Herrschaft Illingen und zum Herzogtum Lothringen gehörenden Orte des späteren Kreisgebiets blieben katholisch. Durch Zuzug katholischer Familien während der Reunionszeit im 17. Jahrhundert und durch Zuzug von katholischen Bergleuten und Hüttenarbeitern im Laufe des 19. Jahrhunderts verschob sich das konfessionelle Verhältnis; schließlich überwog im Kreisgebiet das römisch-katholische Bekenntnis.
Am 1. Januar 1957 wurde dem Landkreis anlässlich des Beitritts des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland das Unterscheidungszeichen OTW zugewiesen. Es wurde bis zum 28. Februar 1974 ausgegeben. Im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung wird OTW seit dem 18. Oktober 2021 im Landkreis Neunkirchen ausgegeben.
Am 1. Januar 1968 wurde das Unterscheidungszeichen NK gültig, zunächst nur in der damaligen MittelstadtNeunkirchen. Seit dem 1. März 1974 führt es der gesamte in Landkreis Neunkirchen umbenannte Landkreis.
Literatur
Bernhard Krajewski: Landkreis Ottweiler, Monographie, Neunkirchen 1961.
Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann. 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976.
↑Amtsblatt des Regierungspräsidiums Saar, Jahrgang 1946, Nr. 47, S. 198: „Anordnung über die verwaltungsmäßige Organisation des Saargebietes“ vom 1. Oktober 1946 (Universität des Saarlandes)
↑Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Landkreise des Saarlandes vom 19. Dezember 1973. In: Amtsblatt des Saarlandes. Band1973, Nr.48, S.852, § 55 Umbenennung des Landkreises Ottweiler (Digitalisat [PDF; 487kB]).