Seit 2004 besteht auf gesetzlicher Ebene ein Antidiskriminierungsgesetz, das eine Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung verbietet.[1] Eine Kommission wurde in Uruguay im März 2007 eingerichtet, die Diskriminierungen verfolgt.
Homosexualität in Uruguay
Homosexuelle Handlungen sind in Uruguay bereits seit 1934 legalisiert.[2] Das Schutzalter liegt einheitlich bei 15 Jahren.[3] Im Jahr 2009 wurde ein Dekret verabschiedet, welches es homosexuelle Menschen gestattet, in den Streitkräften, den Fuerzas Armadas del Uruguay, zu dienen.[4]
Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen
Eingetragene Lebenspartnerschaften sind in Uruguay ab dem 1. Januar 2008 möglich.[5] Das Gesetz zur landesweiten Zulassung Eingetragener Lebenspartnerschaften wurde von der Senatorin Margarita Percovich maßgeblich initiiert. Präsident Tabaré Vázquez unterzeichnete am 27. Dezember 2007 das Gesetz.[6] Nach dem Repräsentantenhaus hat nun auch der Senat Uruguays mit deutlicher Mehrheit die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren im Adoptionsrecht beschlossen – das Gesetz sei eine Erweiterung der Kinderrechte, erklärte eine Senatorin.
Im Frühjahr 2011 wurde im Parlament ein Gesetzentwurf zur Eheöffnung seitens des regierenden linksgerichteten Parteienbündnisses „Frente Amplio“ (Breite Front) unter der Führung des Abgeordneten Sebastián Sabini eingebracht.[7] Am 12. Dezember 2012 wurde der Gesetzentwurf mit breiter Mehrheit im Parlament angenommen.[8] Auch der Senat stimmte einem vergleichbaren Gesetzesentwurf am 2. April 2013 mit 23 zu 8 Stimmen zu. Da sich die Gesetzesentwürfe von Parlament und Senat geringfügig unterscheiden, muss ein Vermittlungsausschuss die Entwürfe geringfügig angleichen, bevor beide Kammern erneut darüber abstimmen. Präsident José Mujica hatte bereits angekündigt, das Gesetz so bald wie möglich unterzeichnen zu wollen.[9] Diese Zustimmung erfolgte am 11. April 2013 im Unterhaus und das Gesetz zur Eheöffnung wurde am 7. Mai 2013 vom Präsidenten unterzeichnet.[10] Das Gesetz trat am 1. August 2013 in Kraft.[11]
Rechtliche Anerkennung einer dritten Geschlechtsoption
Seit Oktober 2018 ist in Uruguay ein rechtlicher Geschlechtseintrag als „nicht männlich/weiblich“ möglich (nichtbinär).[12]
↑Gesetzestext: Código Penal. (Memento vom 6. Januar 2007 im Internet Archive) In: Parlamento.gub.uy. Montevideo, April 1998, abgerufen am 26. Juli 2021 (spanisch).
↑Offizieller uruguayischer Gesetzestext: Ley integral para personas trans. Uruguayisches Ministerium für soziale Entwicklung, 26. Oktober 2018 (spanisch; PDF: 4 MB, 10 Seiten auf presidencia.gub.uy).
↑Sabine Hannakampf: Kolumbien wird divers. In: Maenner.Media. 7. März 2022, abgerufen am 25. März 2022 („Kolumbiens Verfassungsgericht hat die Aufnahme der Kategorie ‚nicht-binär‘ in kolumbianischen Ausweisdokumenten angeordnet“).