Léon Bakst begann 1883 das Studium der Kunst an der Kaiserlich-Russischen Akademie seiner Heimatstadt, die er wegen eines Streites um eines seiner Madonnenbilder vorzeitig verließ. 1893 verließ Bakst Russland und zog nach Paris, wo er von einem finnischen Maler unterrichtet wurde.
Obwohl Bakst auf seinen Reisen stets neue Inspiration fand, wurde er seiner Malerei überdrüssig. Er wandte sich der Illustration von Zeitschriften sowie der farbenfrohen, orientalisch inspirierten Kostümgestaltung und Bühnendekoration zu.
Seine Arbeit für das Theater begann in der Spielzeit 1902/03 mit Bühnendekorationen für das Eremitage-Theater und das Mariinski-Theater. Ab 1909 arbeitete er mit Djagilew zusammen und hatte wesentlichen Anteil an der Gründung der Ballets Russes. Seine Kostümentwürfe für die Ballette Scheherazade (1910), Der Feuervogel (1910) und Josephs Legende (1914) machten Bakst international bekannt. Er verarbeitete Anregungen aus dem archaischen Griechenland, dem Orient, dem Wiener Biedermeier und dem Balzacschen Paris zu seiner eigenen farben- und formenreichen Dekorationskunst.
Figurine für das Ballett „Le dieu bleu“ von Reynaldo Hahn
Literatur
André Levinsohn: Ballets Russes. Die Kunst des Léon Bakst (= Die bibliophilen Taschenbücher. 666). Harenberg-Edition, Dortmund 1992, ISBN 3-88379-666-2.
Horst Schumacher: Bakst, Leon. In: Manfred Brauneck, Wolfgang Beck (Hrsg.): Theaterlexikon 2. Schauspieler und Regisseure, Bühnenleiter, Dramaturgen und Bühnenbildner. Rowohlts Enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuch Verlag. Reinbek bei Hamburg, August 2007, ISBN 978 3 499 55650 0, S. 33 f.
↑Susan Tumarkin Goodman (Hrsg.): Russian Jewish artists in a century of change, 1890–1990. Prestel, München u. a. 1995, ISBN 3-7913-1601-X, S. 71, (Ausstellung im The Jewish Museum, New York, 21. September 1995 – 28. Januar 1996).