Kurt Repke wurde 1919 in Friesack als Sohn eines Bäckermeisters geboren und absolvierte nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort das Realgymnasium in Nauen, wo er 1938 das Abitur erlangte. Er absolvierte anschließend ein Studium der Medizin an den Universitäten Jena, Greifswald sowie Rostock,[1] und promovierte 1945 in Greifswald mit einer biochemischen Arbeit zur Cholinesterase. Bis 1950 bildete er sich in Hamburg, Potsdam und bei Gerhardt Katsch an der Medizinischen Universitätsklinik Greifswald zum Facharzt für innere Medizin weiter. Im gleichen Jahr wechselte er als Assistent an das Institut für Pharmakologie der Universität Greifswald, an dem er ab 1952 als Oberassistent fungierte und 1953 unter Paul Welshabilitiert wurde.
Zwei Jahre später ging Kurt Repke an das Institut für Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin in Berlin-Buch, an dem er unter Karl Lohmann tätig war. Hier wurde er 1958 zum Professor ernannt, ab 1959 leitete er eine eigene Abteilung für Steroidforschung. Nachdem das Institut für Medizin und Biologie im Oktober 1961 in mehrere eigenständige Institute aufgeteilt worden war, folgte er 1964 Karl Lohmann als Direktor des Akademie-Instituts für Biochemie. In dieser Funktion war er bis 1971 tätig. Mit der Zusammenlegung des Instituts mit anderen Instituten zum Zentralinstitut für Molekularbiologie (ZIM) zum Beginn des Jahres 1972 übernahm er am ZIM bis zu seiner Emeritierung 1984 die Leitung des Bereichs Biomembranen. Er starb 2001 in Berlin.
Wissenschaftliches Wirken
Schwerpunkte der Forschung von Kurt Repke während seiner Greifswalder Zeit waren die Strahlenbiologie und in Zusammenarbeit mit Fritz Markwardt die Untersuchung der Steroidhormone, insbesondere der Estrogene. Nachdem er sich in Berlin-Buch zunächst weiterhin der Steroidforschung gewidmet hatte, wandte er sich später den Herzglykosiden zu. Er veröffentlichte eine Reihe grundlegender Arbeiten zu Analytik und Biotransformation sowie zu Pharmakokinetik, Struktur-Wirkungs-Beziehungen und Pharmakodynamik dieser Wirkstoffe, von denen insbesondere seine in Zusammenarbeit mit Albert Wollenberger erlangten Forschungsergebnisse zu deren Wirkmechanismus bis in die Gegenwart den Stand des entsprechenden Lehrbuchwissens prägen.
Benno Parthier: Laudatio der Leopoldina zur Vollendung des 80. Lebensjahres von Kurt Repke am 7. Juni 1999. In: Jahrbuch 2000. 46. Jahrgang. Herausgegeben von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle/Saale 2000, S. 112–114, ISSN0949-2364