Im Mai 1922 wurde er Assistent der Geschäftsführung bei der Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände. Im Oktober promovierte er mit einer Arbeit zur Deutschen Inflation 1914 bis 1923.[3] Am 1. März 1923 wechselte er in die Geschäftsführung der Zentralstelle Schlesischer Arbeitgeberverbände.[2]
Am 1. März 1925 wurde er geschäftsführender Syndikus des Verbandes Schlesischer Metallindustrieller und des Arbeitgeberverbandes der Industrie in Breslau und Umgebung, des sog. Industriekartells. Im Januar 1927 bestand er das Referendarexamen. Mit einer Doktorarbeit bei Eugen Rosenstock-Huessy wurde er wenig später auch zum Dr. iur. utr. promoviert.[4]
Um von der Handwerkskammer unabhängig zu werden, gründete er die Werkschulvereinigung Breslauer Metallindustrieller mit eigenem Schulgebäude und Lehrkörper. Von 1930 bis 1939 war er Geschäftsführer des Verbandes der Leder- und Hausschuhindustrie Schlesiens. 1932 wurde er in die Schlesische Provinzial-Synode der Evangelischen Kirche gewählt.[5] Sofort nach dem Tag von Potsdam wurden alle Arbeitgeberverbände (auch Fürers Industriekartell) aufgelöst. Fürer ließ sich im Verbändehaus als Rechtsanwälte nieder.
Am 31. Mai 1933 vertrat Fürer sein Corps auf dem Kösener Congress. Nach vielen Beurlaubungen bestand er drei Monate später die Assessorprüfung. Sein Aufnahmegesuch in die NSDAP machte ihn zum Anwärter. Nach dem Röhm-Putsch wurde er aus den Listen der Anwärter gestrichen. Er meldete sich daraufhin als Reserveoffizieranwärter zur Reichswehr und übte in einer Ersatzkompanie des 51. Infanterie-Regiments. Von 1934 bis zur Schlacht um Breslau versah er die Geschäftsführung von Fachgruppen und Wirtschaftskartellen der deutschen Filzindustrie.[2]
Als Leutnant erlebte er hinter Aachen und in Eupen-Malmedy den Aufmarsch der deutschen Armeen für den Westfeldzug. Später war er Oberleutnant und Kompanieführer an der französischen Atlantikküste. Das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) schickte ihn im August 1941 als Sonderbeauftragten nach Südrussland. Im Januar 1942 als Oberleutnant d. R. aus dem Heer ausgeschieden, gehörte er fortan als Intendanturrat zur Rüstungsinspektion VIII. Von Juni bis November 1942 hielt er sich in der Ukraine, auf der Krim, im Kaukasus und in der Salzsteppe zwischen Kuma, Terek, Manytsch und Astrachan auf.[2]
Als Oberstabsintendant wurde er Referent im OKW. Ab September 1943 war er Führer des Sonderkommandos VA Italien. Kurz nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er von der SS verhaftet und misshandelt, aber entlassen. Bei Innsbruck erlitt er wenig später einen Verkehrsunfall. Mit schweren Verletzungen kam er in verschiedene Lazarette. Ende Juni 1945 wurde er schließlich aus einem amerikanischen Lazarett in Bad Hersfeld zu seinen Eltern nach Marburg entlassen.[2]
Im September 1945 fand er die erste Nachkriegsbeschäftigung in der Leitung einer Textilfabrik im heimatlichen Volkmarshausen. Im Dezember 1945 gründete er ein Unternehmen für Schuhe und Baustoffe. Er handelte mit Filzsohlen, Eisenschienen und Dachziegeln. Wie dreizehn Jahre zuvor erhielt er im Juli 1947 die Zulassung als Rechtsanwalt am Amts-, Land- und Oberlandesgericht Kassel. Seit dem 1. August 1947 in der Geschäftsführung der Industrie- und Handelskammer Kassel, wurde er am 3. November 1947 zum Hauptgeschäftsführer bestellt. Die Zulassung als Notar in Kassel (1948) nahm er nicht wahr. Er widmete sich Hessens Strukturpolitik und Neuindustrialisierung, der Zonenrandförderung und Bundesausbaugebieten. Von 1956 bis 1959 beteiligte er sich am Landesentwicklungsprogramm für Nordhessen. Am 31. August 1965 wurde er pensioniert.[2]
Seit 1951 Vorsitzender des AHSC Kassel, hielt er auf dem Kösener Festkommers 1953 die Ansprache. 1955–1957 und 1968–1977 vertrat er den Großbezirk Nordhessen-Südwestfalen im Gesamtausschuss des VAC. 1958 folgte er Werner Ranz als Vorsitzender des VAC-Vorstands Kassel.[6] Aus gesundheitlichen Gründen trat er 1961 zurück.