Die Kunda-Kultur ist nach einem der Hauptfundorte, der Stadt Kunda in Estland, benannt. Der Fundplatz befindet sich auf dem Hügel Hiiemägi, östlich des heutigen Stadtzentrums, und am Hügel Lammasmägi, der damals eine Binneninsel war.
Die Gegend war bis auf einen schmalen Küstenstreifen an der Ostsee stark bewaldet. Die meisten Fundorte der Kunda-Kultur befinden sich in der Nähe von Seen, Flüssen und Sümpfen. Die Kultur stellt die erste relativ sesshafte Besiedelung der Region dar. Sie kennzeichnet eine Vermischung der Sammler- mit der Fischer- und Jägerkultur. Unter den zahlreichen Tierknochenfunden sind viele Objekte aus Knochen und Horn, die zu Werkzeugen weiterverarbeitet wurden und typischerweise eine einfache geometrische Gestaltung aufweisen.
Literatur
Aivar Kriiska: Stone Age Settlement and Economic Processes in the Estonian Coastal Area and Islands. Institute for Cultural Research, Archaeology, Faculty of Arts – University of Helsinki, Helsinki 2001, ISBN 951-45-9858-X (webdoc.sub.gwdg.de; Dissertation. Helsinki 2001).
Einzelnachweise
↑Die Datierungen in der Tabelle sind den einzelnen Artikeln entnommen und müssen nicht immer zuverlässig sein. Kulturen auf Gebieten anderer ehemaliger Sowjetrepubliken wurden einbezogen.
↑Alissa Mittnik u. a.: The genetic prehistory of the Baltik Sea region. 2018. doi:10.1038/s41467-018-02825-9 | www.nature.com/naturecommunications.
↑Sönke Hartz, Thomas Terberger, Mikhail Zhilin: New AMS-dates for the Upper Volga Mesolithic and the origin of microblade technology in Europe. In: Quartär. Band 57, 2010, S. 155–169, hier Fig 13.
↑B. Bramanti, M. G. Thomas, W. Haak, M. Unterländer, P. Jores, K. Tambets, ... F. Lueth: Genetic discontinuity between local hunter-gatherers and central Europe’s first farmers. In: science,. Band 326, Nr. 5949, 2009, S. 137–140.