Namengebend ist die Bestattungssitte: Die Toten wurden unter Grabhügeln oder Kurganen (nach russisch курга́н, kurgán „Hügel, Hügelgrab“) mit einem seitlich an der Kammerbasis angesetzten Schacht – der Katakombe – für die Bestattung beigesetzt. Der unterirdische Teil der Anlage ist mit der ägyptischerMastabas vergleichbar.
Die Katakombengrab-Leute verfügten über ein breites Spektrum an Bronzegeräten und stellten Keramik mit gerippten, eingeritzten geometrischen, zum Teil spiraligen Mustern her. Die Kultur hing auch mit der Metall verarbeitenden Kuban-Kultur im nördlichen Kaukasus zusammen und ist wie diese durch den Gebrauch so genannter pontischer Hammerkopfnadeln (Nadeln mit hammerförmigem Kopf) charakterisiert.
Sie verehrten möglicherweise eine männliche Gottheit mit Axt, Bogen (oder Schlange) und Szepter. Manche Autoren sehen in ihnen die Vorfahren der Kimmerer.
Literatur
Anatoli Nagler: Kurgane der Mozdok-Steppe in Nordkaukasien (= Archäologie in Eurasien. 3). Leidorf, Espelkamp 1996, ISBN 3-89646-252-0 (Zugleich: Heidelberg, Universität, Dissertation, 1993).
↑Die Datierungen in der Tabelle sind den einzelnen Artikeln entnommen und müssen nicht immer zuverlässig sein. Kulturen auf Gebieten anderer ehemaliger Sowjetrepubliken wurden einbezogen.
↑Elke Kaiser: Das dritte Jahrtausend im osteuropäischen Steppenraum. Kulturhistorische Studien zu prähistorischer Subsistenzwirtschaft und Interaktion mit benachbarten Räumen (= Berlin Studies of the Ancient World. 37). Edition Topoi, Berlin 2019, ISBN 978-3-9819685-1-4.