Die Kroatische Heimwehr war an der Eindämmung der ersten Aufstandswelle im Spätsommer und Herbst 1941 maßgeblich beteiligt. Ab November 1941 wurden drei Armeekorps mit sechs Infanterie-Divisionen und einer Gebirgs-Division aufgestellt, die Gesamtstärke betrug 55.000 Mann. Im Mai 1943 wurden die sechs Divisionen in vier Gebirgs- und vier Schützenbrigaden umgewandelt.
Am 21. November 1944 verschmolz Pavelić die Heimwehr mit der paramilitärischen Ustascha-Miliz und übernahm den Oberbefehl der so entstandenen Hrvatske oružane snage („Kroatische Streitkräfte“). Neben Kroaten dienten auch Bosniaken, Serben, Tschechen, Slowaken, Ukrainer, Russen und Angehörige anderer nationaler Minderheiten.
Mit Gesetzesverordnung vom 4. Mai 1943 hatte Pavelić die Form der Fahnen und Standarten für die Heimwehr und Ustascha-Miliz festgelegt. Die Fahnen wurden allesamt von ihm für besondere Verdienste und heldenhaftes Verhalten vor dem Feind verliehen. Die kleinste fahnenberechtigte Einheit war dabei das Bataillon (bojna) bzw. eine gleichwertige Einheit der Reserve. Die Mindestmaße der Fahnen sollte dabei 120 cm lang und 84 cm hoch sein, die Standarten 60 × 60 cm, deren Aussehen ansonsten identisch mit den Fahnen war. Bei allen Regimentsflaggen waren beide Seiten des Flaggentuches mit einem silbernen Rand versehen, der vom eigentlichen Tuch durch eine 5 mm breite Tresse abgesetzt und getrennt war. Das Band war stets mit blau-weiß-roten dreieckigen Flammen besetzt.
Der Avers war rot-weiß-blau waagerecht gestreift und trug mittig das Staatswappen. Dessen 25 Schachbrettquadrate waren wechselnd silbern und rot und mit einer goldenen Schnur von 3 mm Dicke gesäumt. Der Wappenschild war etwa quadratisch und 12,5 cm breit, während das blaue Oberzeichen 7,5 cm breit und hoch ist. Das U für Ustascha ist 2,5 cm hoch, welches aus 3 mm dicker goldener Schnur gelegt ist. Im Kreis um das Staatswappen herum ist eine Inschrift in goldenen Buchstaben gelegt, die für jeden Truppenteil anders lautete. Der Mittelpunkt des Schriftzugskreises liegt dabei in der Mitte des Tuches mit einem äußeren Durchmesser von 56 cm. Die Bezeichnung des Regiments steht dabei stets in der oberen linken Ecke mit 3,5 cm hohen und 2,5 cm breiten Schriftzeichen, die 5 cm von der Oberkante und der Fahnenstange beginnen.[1]
Der Revers bestand aus silberweißem Brokat und zeigte mittig das 21 cm hohe, in Dunkelrot gestickte, verschlungene Monogramm von Ante Pavelić, umgeben von der golden gestickten Umschrift: ZA POGLAVNIKA I ZA DOM (FÜR FÜHRER UND VATERLAND).[1]
Die Fahnenstange war 230 cm lang, bestand aus naturfarbenem Hartholz mit einem Durchmesser von 35 mm. Die Stange der Standarte war nur 200 cm lang. Die Bronzespitze war 18 cm lang und 7 cm breit. Sie zeigt innerhalb des mit dem Kroatischen Flechtwerk verzierten Randes ein Abzeichen, das für jeden Truppenteil verschieden war.[2][3] Zu jedem Feldzeichen gehörte ein um die Spitze geschlungenes Band von 10 cm Breite in Waffenfarbe. Auf diesem wurde mit Goldfäden Ort und Datum des Gefechts eingestickt, bei dem sich das Regiment hatte auszeichnen können.
Truppen des Deutschen Reichs
Mit deutschem Rahmenpersonal und in Kroatien rekrutierten Mannschaften stellten sowohl Wehrmacht als auch Waffen-SS verschiedene Truppenteile auf.
Die italienischen Streitkräfte versuchten es den deutschen Streitkräften gleichzutun und veranlassten den Oberbefehlshaber der kroatischen Streitkräfte Slavko Kvaternik, auch eine „Kroatische Legion“ in italienischen Diensten zu etablieren, um diese im Italienischen Expeditionskorps an der Ostfront gegen die Sowjetunion einzusetzen.
Literatur
Nigel Thomas, Krunoslav Mikulan: Axis forces in Yugoslavia 1941–5. Osprey publishing, Oxford 1995, ISBN 1-85532-473-3 (preterhuman.net [PDF]).