Gospić liegt am Ufer des Flusses Ličina in der Karstlandschaft vom nördlichen Dalmatien. Die Stadt befindet sich an der Autobahn A1, die Zagreb mit der dalmatinischen Küste verbindet. Östlich des Stadtzentrums befindet sich an der Lika-Bahnstrecke der Bahnhof Gospić, von dem aus mehrmals täglich Direktverbindungen nach Zagreb Hauptbahnhof und Split bestehen. Zudem ist die Stadt über den Sportflugplatz in Otočac nordwestlich des Stadtgebiets sowie über den internationalen Flughafen Zadar zu erreichen.
In Gospić herrscht ein Gebirgsklima. Gospić hat 1365 mm Niederschlag im Jahresdurchschnitt. Der Juli ist mit 18,5 °C der wärmste und trockenste Monat des Jahres. Der Januar ist mit −0,9 °C der kälteste Monat des Jahres. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt in Gospić 8,7 °C. Das Klima in Gospić wird nach der Köppen und Geiger Klimaklassifikation als Dfb eingestuft.
Mit 11.502 Einwohnern (Stand Volkszählung 2021) ist Gospić die größte Stadt der Region Lika. Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 94,37 % die Kroaten.
Geschichte
Gospić wurde erstmals 1263 unter dem Namen Kaseg bzw. Kasezi erwähnt. Der Name Gospić wurde ab 1604 benutzt. Der Name stammt wahrscheinlich vom kroatischenGospa (deutsch „Madonna, Mutter Gottes“) ab.
Am 9. Mai 1937 wurden sieben kroatische Jugendliche aus der Stadt, die in Senj an einer Feier der Kroatischen Bauernpartei für den 1928 im jugoslawischen Parlament ermordeten kroatischen Bauernführer Stjepan Radić teilnehmen wollten, von königlich-jugoslawischenGendarmen getötet. Für diese Opfer von Senj werden alljährlich in Senj und Gospić offizielle Gedenkveranstaltungen abgehalten. Zudem erhielt zur Erinnerung in Gospić eine Straße den Namen Ulica Senjskih žrtava (Straße der Opfer von Senj).
1941 richteten die Ustascha im städtischen Gefängnis das KZ Gospić ein. Das quadratische Gebäude mit einer Seitenlänge von 130 Metern war 1878 als Gefängnis für lebenslänglich Verurteilte errichtet worden.[1] Etwa 20 Kilometer westlich entstand das KZ Jadovno. Die Insassen waren vor allem Serben und Juden, aber auch einige Kroaten. Die genauen Todeszahlen sind nicht mehr zu ermitteln. Die geschätzten Zahlen gehen von 24.000[2] bis 42.000 aus.[3]
Während des Kroatienkriegs (1991–1995) lag die Stadt an der Frontlinie zur Republik Serbische Krajina, die serbische Kräfte einseitig ausgerufen hatten. Angriffe der Jugoslawischen Volksarmee und serbischer Paramilitärs beschädigten große Teile der Stadt. Zwischen dem 16. und 18. Oktober 1991 ermordeten kroatische Armeeangehörige im Massaker von Gospić zwischen 24 und 100 Menschen, ein Großteil von ihnen ethnische Serben, die in Gospić lebten.
Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten
In Gospić befindet sich auch ein kleines Krankenhaus.[4]
Die Zerstörungen im Kroatienkrieg haben ihre Spuren hinterlassen. Ins Auge fällt die Kirche Navještenja B. D. Marije und die Kapelle Sv. Ivana Nepomuk sowie einige repräsentative Gebäude. Im fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Smiljan wurde der Erfinder Nikola Tesla, dem hier ein Museum gewidmet ist, geboren. Geburtshaus, Scheune und Kirche von Teslas Vater, der hiesiger orthodoxer Priester war, sind Nachbauten. Die Originale sind im Kroatienkrieg niedergebrannt.
Der Tourismus um Gospić konzentriert sich vornehmlich auf den alpinen Tourismus (Bergwanderungen, Skifahren im Velebit-Gebirge, Jagdtourismus und Urlaub auf dem Lande). Die Adriaküste ist mit Karlobag etwa 40 Kilometer entfernt. Kleine Hotels, Pensionen und ein Campingplatz finden sich in der Stadtmitte von Gospić sowie im benachbarten Brušane.