Kraftwerk Wildegg

Kraftwerk Wildegg
Zementfabrik Wildegg zwischen 1918 und 1937. Zwischen den Gebäudekomplexen ist das hauseigene Kraftwerk zu sehen
Zementfabrik Wildegg zwischen 1918 und 1937. Zwischen den Gebäudekomplexen ist das hauseigene Kraftwerk zu sehen
Zementfabrik Wildegg zwischen 1918 und 1937. Zwischen den Gebäudekomplexen ist das hauseigene Kraftwerk zu sehen
Lage
Kraftwerk Wildegg (Kanton Aargau)
Kraftwerk Wildegg (Kanton Aargau)
Koordinaten 654455 / 251790
Land Schweiz Schweiz
Kanton Aargau Aargau
Ort Maschinenhaus: Wildegg
Werkkanal: Rupperswil
Gewässer Aare
Höhe Oberwasser 351,5 m ü. M.
Kraftwerk

Eigentümer Jura-Cement-Fabriken
Betriebsbeginn 1890
Stilllegung 1945
Technik

Engpassleistung (2400 PS) 1.77 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
3.15 m
Ausbaudurchfluss 75 m³/s
Regelarbeitsvermögen 9 Millionen kWh/Jahr
Turbinen 3 Francis-Turbinen 440 PS 1 Jonval-Turbine 350 PS 2 Jonval-Turbinen 310 PS 1 Francis-Turbine 80 PS
Sonstiges

Stand 1928

Das Kraftwerk Wildegg war ein Laufwasserkraftwerk der Jura-Cement-Fabriken an der Aare bei Wildegg im Kanton Aargau, das von 1890 bis 1945 betrieben wurde. Die Wasserrechte des Ausleitungskraftwerks wurden vom Kraftwerk Rupperswil-Auenstein übernommen und der Betrieb des Kraftwerks der Zementfabrik eingestellt. Rupperswil-Auenstein lieferte bis zum Ende der Konzession des Kraftwerks Wildegg Ersatzenergie an die Zementfabrik.

Geschichte

JCF-Kraftwerk Wildegg, zustand vor dem Bau des Stauwehrs ca. 1895

Die Zementfabrik Wildegg mit hauseigenem Kraftwerk wurde nach zweijähriger Bauzeit 1890 in Betrieb genommen. Das Wasser wurde im Rupperswiler Schachen gefasst und durch einen Werkkanal zum Maschinenhaus des Kraftwerks geleitet, das sich zwischen den beidseits des Kanals angeordneten Gebäudekomplexen der Zementfabrik befand. Der Unterwasserkanal mündete ungefähr 80 m oberhalb der Aarebrücke in Wildegg in den Fluss.

1893 erfolgte ein erster Ausbau des Werks. Um dem Kraftwerk mehr Wasser zuzuführen, wurde 1895 in der Aare ein Stauwehr errichtet. 1911 wurde der im Maschinenhaus angeordnete Überlauf entfernt und durch einen Kanal oberhalb des Maschinenhauses ersetzt. Der frei gewordene Platz wurde zum Einbau einer weiteren Turbine genutzt, die 1913 in Betrieb ging. Der Überlaufkanal war durch ein gewichtbelastetes Klappenwehr verschlossen, das durch den steigendem Wasserstand automatisch geöffnet wurde.[1]

1928 standen sieben Turbinen in Betrieb – vier Francis-Turbinen und drei ältere Jonval-Turbinen, von denen im selben Jahr zwei durch Francis-Turbinen ersetzt wurden. Das Kraftwerk konnte eine Leistung von 2400 PS abgegeben, wovon der grösste Teil mithilfe eines Transmissionsstrangs und Seilgetriebes zu den Arbeitsmaschinen übertragen wurde. Lediglich eine 80 PS-Francis-Turbine diente dem Antrieb eines Gleichstromgenerators für die Werksbeleuchtung. Die Turbinen stammten von Rieter aus Winterthur und der Maschinenfabrik Bell aus Kriens bei Luzern.[2]

Einzelnachweise

  1. J. Huber: Automatische Stau- und Abflussvorrichtungen. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 58, Nr. 14, 30. September 1911, S. 186, doi:10.5169/SEALS-82671.
  2. Elektrizitätswerk Wangen der A.-G. Elektrizitätswerk Wangen. In: Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband (Hrsg.): Führer durch die Schweizerische Wasserwirtschaft. Band 1, 1926, S. 543.