Das Bischofsamt von Hildesheim übernahm er im Jahr 1221. In seiner Amtszeit wurde Konrad II. in verschiedene Kämpfe aufständischer Bauern und häretischer Gruppen hineingezogen und unterstützte den Fünften Kreuzzug. Er war es, der den ins Stocken geratenen Prozess zur Heiligsprechung von Elisabeth von Thüringen erfolgreich beendete; die Kanonisierung erfolgte am 27. Mai 1235, der gesamte Prozess dauerte weniger als vier Jahre.[3]
Wirtschaftlich festigte er die Unabhängigkeit des Bistums, besonders gegenüber den Welfen, durch den Rückkauf von Ländereien und den Bau von Burgen. Beispielsweise baute Bischof Konrad in seiner Amtszeit die Poppenburg als Befestigungsanlage aus und gab sie 1226 Graf Hermann von Wohldenberg zu Lehen. Ebenso ließ Bischof Konrad II. einen neuen Wohnflügel in der Poppenburg errichten.[4]
Die Gewährung der vollen politischen Unabhängigkeit an das Bistum Hildesheim durch Kaiser Friedrich II., war einerseits ein Zeichen der politischen Erfolge Konrads, sie führte aber auch zur Verweltlichung des Bischofsamts. Dieser hatte sich immer mehr um politische Aufgaben zu kümmern.
1240 ließ Konrad II. die Burg und Stadt Rosenthal errichten.
1246 verzichtete Konrad II. auf das Bischofsamt und starb drei Jahre später im Kloster Schönau, von dem nur noch spärliche Reste existieren. In Schönau (Odenwald) hat sich seine Grabplatte erhalten, die von ihrer Machart her jedoch eine Zweitfertigung aus dem 16. Jahrhundert sein dürfte.[6]
Literatur
Adolf Bertram: Die Bischöfe von Hildesheim. Hildesheim 1896
Adolf Bertram: Geschichte des Bistums Hildesheim. Hildesheim 1899, I, 226–245
Hermann Hoogeweg: Bischof Konrad II. von Hildesheim als Reichsfürst, in: Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen, Band 64/1899, S. 238–265 (Digitalisat)
Arnold Peters: Die Entstehung der Amtsverfassung im Hochstift Hildesheim (ca. 1220–1330), in: Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen, Jahrgang 1905, S. 215–278 (Digitalisat auf archive.org)
↑Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, Margret Zimmermann/Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, 1. Auflage Hildesheim: Lax, 1998, S. 127 ISBN 3-8269-6280-X