Werke der Komischen Kunst werden von einem Einfall oder einer Grundidee getragen, die das Dargestellte gegen die Alltagsrealität verschiebt und dadurch Verblüffung bzw. Gelächter erzeugt. Am häufigsten geschieht dies durch die Pointe des „klassischen“ Ein-Bild-Witzes.
Zur bildkünstlerischen Komponente kommen häufig ergänzende Textelemente hinzu (vor allem im Comic), die erzählende oder erläuternde Funktion haben, und dem Dargestellten eine zweite Dimension geben. Dies kann oft schon durch den Titel des Werks geschehen, der Dargestelltes und Bezeichnung in einen komischen Kontrast setzt.
Inoffizielles „Markenzeichen“ der Komischen Kunst ist die Cartoon-Figur Sondermann (von Bernd Pfarr). Auf der Frankfurter Buchmesse wird jedes Jahr ein gleichnamiger Comicpreis verliehen. Seit 2005 existiert auch ein Bernd-Pfarr-Sondermann für komische Kunst.
Publikation und Rezeption findet Komische Kunst vor allem in deutschen Satire- und Humorzeitschriften (Titanic, pardon, Eulenspiegel, Mad) und in Form von Buchillustrationen.
Komische Kunst hat eine lange Tradition: Sie beginnt mit den ersten Karikaturen, die auf altägyptischen Papyri, griechischen Vasen oder an Wänden im alten Rom gefunden wurden, setzt sich über tendenziöse Illustrationen des Mittelalters fort, erfindet neue Darstellungsformen (beispielsweise durch Rodolphe Töpffers Comics) und läuft in der Neuzeit in einem weitverzweigten Netz aus verschiedenen Stilen, Materialien, Kunstschaffenden und nicht zuletzt Publikations- und Ausstellungsforen aus. Das komische Schaffen in Deutschland wurde in den letzten 50 Jahren vor allem durch die Neue Frankfurter Schule geprägt.
Der Komischen Kunst wird in der öffentlichen Aufmerksamkeit noch nicht die gleiche Wertschätzung entgegengebracht wie ihren „ernsten“ Verwandten, obwohl die künstlerischen Fähigkeiten komischer Künstler denen ihrer Kollegen in der Regel nicht nachstehen. Dabei finden sich auch (und gerade) bei den Vertretern der traditionellen Bildenden Künste Ansätze ironischer und/oder komischer Lesarten – so bei Jörg Immendorff, Dieter Roth, Martin Kippenberger, Jonathan Meese oder Erwin Wurm –, die aber oft nicht explizit genannt und ausgeführt werden oder nur einen geringen Bestandteil des Gesamtwerks ausmachen.
Komische Kunst wird oft im Zusammenhang mit dem (problematischen) Begriff der Hochkomik genannt, mit dem sich Komikschaffende aus dem Kreis der Neuen Frankfurter Schule durch die Qualität ihrer Arbeiten und die Wahl beziehungsweise die Umsetzung ihrer Themen von einer vermeintlich „breiteren“, massenkompatiblen Unterhaltungsware absetzen wollten.