Kloster Osek

Zisterzienserabtei Osek/Osegg
Kloster Osek von Norden
Kloster Osek von Norden
Kloster Osek von Norden
Lage Tschechien Tschechien
Böhmen
Liegt im Bistum Leitmeritz
Koordinaten: 50° 37′ 14,5″ N, 13° 41′ 38,6″ OKoordinaten: 50° 37′ 14,5″ N, 13° 41′ 38,6″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
507
Patrozinium Mariä Himmelfahrt
Gründungsjahr 1192
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1580
Jahr der Wiederbesiedlung 1624 und 1991
Jahr der Wiederauflösung 1950 und 2008
Mutterkloster Kloster Waldsassen
Primarabtei Kloster Morimond

Das Kloster Osek (deutsch: Kloster Ossegg, lat. Abbatia B.M.V. de Osseco; tschechisch Klášter Panny Marie Osek) ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei und ein Baudenkmal von hohem historischen und künstlerischen Wert und eine der bedeutendsten Klosteranlagen Nordböhmens. Es liegt in der Stadt Osek (Ossegg) am Südhang des östlichen Erzgebirges in Tschechien.

Geschichte

Klosterkirche
Lesepult im Kapitelsaal aus dem 13. Jahrhundert
Kapitelsaal (Stich des 19. Jahrhunderts)
Abteikirche Osek

Das Kloster wurde durch Zisterzienser vom bayerischen Kloster Waldsassen im Jahr 1192 in Maschau bei Kaaden gegründet.[1][2] Am 20. Juni 1196 bestätigte der böhmische Fürst und gleichzeitige Prager Bischof Heinrich Břetislav III. die Gründung. Nach einem Streit zwischen dem Grundherrn und dem Konvent wurde das Kloster 1197 nach Ossegg auf die Güter des Magnaten Slavko, des Ahnherrn der Herren von Riesenburg, verlegt.

Die spätromanische Basilika Mariä Himmelfahrt wurde von 1206 bis 1221 errichtet und nach 1248 gotisch umgebaut. Es war eine dreischiffige Basilika mit dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes und einem rechtwinkligen Chor mit Kapellen und einem Querschiff. Sie hatte eine Länge von 76 m, gehörte seinerzeit zu den größten Ordensbauten Böhmens und diente auch als Grablege der Herren von Riesenburg. Die Lage der Grabstätten ist nicht genau bekannt. Zur feierlichen Einweihung schenkte Papst Innozenz III., der neben dem Prager Bischof Daniel II. (Milík) das Kloster unter seinem Schutz stellte, Reliquien der heiligen Märtyrer Kosmas, Sebastian, Fabianus, Cyprian und der seligen Jungfrau Petronilla. Gleichzeitig erhielten alle, die an der Einweihung teilnahmen oder eine Woche danach und an anderen Jahrestagen die Kirche besuchten, die Absolution.[3]

An der Nordseite wurde 1209 der Friedhof eingeweiht. Zugänglich war dieser durch die Kirche und das Tor der Toten (Ianua morturorum), das im geistlichen Leben des Ordens eine bedeutende symbolische Rolle spielte. Die Kirche wurde mit einer flachen Decke, die drei Schiffe mit spitzen Arkaden versehen. Die Mauern waren aus Sandsteinquadern, die teilweise noch erhalten sind. Der Südflügel des Konvents mit dem frühgotischen Kapitelsaal und Teile des Kreuzgangs wurden um 1230 fertiggestellt.

Die Herren von Riesenburg aus dem Geschlecht der Hrabischitz sorgten mit zahlreichen Schenkungen für das Auskommen des Klosters. Slauko I. übereignete ihnen den Ort Ossegg, Haan (Háj) mit der Siedlung Deutzendorf (Domaslavice), Herrlich (Hrdlovka), Duban (Dubany), Schönfeld bei Pfaffroda sowie Einnahmen aus dem Feld- und Weinanbau und Zollgebühren. Auch andere Mitglieder der Familie beteiligten sich im Laufe der Zeit mit Schenkungen von ganzen Dörfern oder Ländereien. Außerdem musste das Kloster keine Zölle zahlen. Das 1234 in Nížkov gegründete Tochterkloster des hl. Bernhard wurde bereits nach fünf Jahren wieder aufgegeben.

Während der Kämpfe gegen seinen Vater Wenzel I. fügte das Heer des Přemysl Otakar II. im Jahr 1248 der Klosteranlage schwere Schäden zu, und nach der Schlacht auf dem Marchfeld wurde sie von Verbündeten Rudolfs von Habsburg ausgeraubt. Die gesamte Anlage konnte deshalb erst um 1350 fertiggestellt werden.

Im Jahr 1275 wurde durch Abt Theoderich (der Große) des Klosters Ossegg in Ratschitz bei Ossegg der Wallfahrtsort Maria-Ratschitz begründet, welcher die Stürme der Zeiten überdauerte, und in der Rekatholisierung in Böhmen im Jahr 1697 durch eine Bruderschaft der „Schmerzhaften Muttergottes“ mit der Grundsteinlegung der heutigen Kirche im Jahr 1698 die Pilgerstätte wieder belebte. Vollendet, bot die Wallfahrtskirche 1500 Pilgern Platz.[4]

In den Hussitenkriegen wurde das Kloster drei Mal zerstört. Der im Sommer 1421 von Jan Želivský geführte Feldzug nach Nordböhmen wurde zwar am 5. August bei Brüx geschlagen, jedoch wurden zuvor die Klöster in Doxan und in Ossegg niedergebrannt und die Städte Bilin und Dux von den Truppen Želivskýs besetzt. Beim großen Feldzug der Hussiten im Jahr 1426 unter Andreas Prokop gegen Aussig und Brüx wurde das Kloster erneut geplündert. Den dritten, von radikalen Taboriten geführten Angriff im Jahr 1429 überlebten nur wenige Mönche des Klosters. Das Kloster wurde in dieser Zeit jedoch auch vom an sich befreundeten, katholischen Kaiser Sigismund strapaziert, der Güter des Klosters verkaufte, um Geld für weitere Feldzüge zu gewinnen. Der Wiederaufbau nach den Hussitenkriegen dauerte lange.

Durch Plünderungen und Verpfändungen geriet das Kloster im 16. Jahrhundert in wirtschaftliche Not, so dass Papst Gregor XIII. das vollkommen verschuldete Kloster 1580 auflöste. In der Zeit der Unterbrechung des Konvents von 1580 bis 1628 bewohnte das Kloster lediglich der in Diensten des Prager Erzbischofs stehende Propst. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Anlage schwer beschädigt. Im Zuge der Rekatholisierung Böhmens wurde das Kloster 1624 restituiert und mit Stiftungen und Schenkungen versehen.

Ostseite der Klosterkirche

Durch intensive Bewirtschaftung der ordenseigenen Ländereien und Erträge aus der dem Kloster gehörenden ältesten Textilmanufaktur Böhmens verbesserte sich die wirtschaftliche Lage des Klosters. Abt Benedikt Litwerig gründete im Jahr 1697 eine Wollstrumpf- und drei Jahre später eine Feintuchmanufaktur. Die Ausbildung der Arbeiter erfolgte durch Fachkräfte aus Deutschland. Viele der Beschäftigten verließen nach gewisser Zeit die Manufakturen, bildeten ihrerseits Arbeiter aus und gründeten eigene Betriebe, die später den wirtschaftlichen Schwerpunkt vor allem in Oberleutensdorf und Umgebung bildeten. Der kunstliebende Abt Benedikt Litwerig veranlasste 1712 bis 1718 Um- und Erweiterungsbauten der Klosteranlage im Barockstil, für die der Baumeister Octavio Broggio aus Leitmeritz den Auftrag bekam.

Auch im Siebenjährigen Krieg musste das Kloster mehrere Heimsuchungen durch preußische Truppen erleiden. Im Jahr 1779 besuchte Kaiser Joseph II. das Kloster. Von seinen Reformen war es jedoch nicht betroffen, im Gegenteil, es erhielt Bibliotheken und Gemäldesammlungen anderer aufgehobener Klöster.

1945 bis 1990 kam es zu einer zweiten Unterbrechung des Konvents. 1945 und 1946 wurden die Mönche in das Kloster Raitenhaslach in Oberbayern ausgewiesen und das zweite Mal 1961 in das Kloster Langwaden im Rheinland. Bis zur Enteignung 1950 durch den tschechoslowakischen Staat diente das Kloster der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos als Jugenderziehungsheim, danach als Internierungszentrum tschechischer Priester und ab 1953 als sog. Altersheim für Ordensschwestern, die jedoch den Klosterbezirk nicht verlassen durften. Nach der politischen Wende wurde 1991 die stark beschädigte Klosteranlage durch die Tschechische Republik den Zisterziensern zurückgegeben, die sich um eine Instandsetzung bemühen. Die Wiederbegründung des Konvents im Jahr 1991 erfolgte unter dem 48. Abt Bernhard Thebes OCist († 27. März 2010) der vom Kloster Langwaden kam.

Im Jahr 1995 wurde die Klosteranlage zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt, drei Jahre später konnte das 800-jährige Jubiläum gefeiert werden.

Nach der Versetzung des letzten verbliebenen Ordensmanns, Pater Charbel, in das Bochumer Kloster Stiepel wurde das Kloster im Oktober 2008 geschlossen. Es wird angestrebt, das Kloster bis 2013 mit EU-Geldern restaurieren zu lassen, wobei diese Maßnahme mit der Auflage verbunden wäre, dass danach wieder geistliches Leben in das Kloster einzieht.[5]

Klosterkirche

Kirchenschiff mit Orgel
Kreuzgang des Klosters

Der Innenraum der Klosterkirche lässt noch die ursprüngliche dreischiffige Basilika erkennen. An ihrer barocken Ausgestaltung waren bedeutende Künstler beteiligt: Die Stuckaturen der Wände, des Tonnengewölbes und der Seitenaltäre sowie die Skulpturen von vier Aposteln des Hauptaltars stammen von Giacomo Antonio Corbellini (1674–1742). Johann Jakob Stevens von Steinfels schuf von 1718 bis 1723 das Fresko Die Ausgießung des Heiligen Geistes. Die anderen Fresken stammen von Wenzel Lorenz Reiner, ebenso ein Seitenaltargemälde. Die Altarbilder Martyrium des Hl. Sebastian und Martyrium des Hl. Mauritius schuf Michael Willmann, das Hauptaltargemälde Mariä Himmelfahrt sein Stiefsohn Johann Christoph Lischka. Die Fassadenfiguren der Ordensheiligen, Evangelisten und böhmischen Landespatrone und auch einige Skulpturen im Innern sowie die Kanzel, das Chorgestühl und den Orgelprospekt schuf von 1714 bis 1716 Franz Anton Kuen. Auch Edmund Richter schuf einzelne Skulpturen und war an den Holzschnitzarbeiten der Altäre und der Sakristei beteiligt.

Klosteranlage

Innenhof des Klosters

Im Süden grenzen an das Kloster die Gebäude des alten Konvents. Den Kreuzgang mit Kreuzgewölbe und Spitzbogenfenstern umgibt ein Garten mit drei Gräbern aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Im frühgotischen Kapitelsaal, erbaut 1225 bis 1250, dessen Gewölbe von zwei Säulen getragen wird, befinden sich wertvolle Arbeiten aus Stein. Darunter ein besonders wertvolles Lesepult, dessen oberer Teil drehbar ist, und eine Madonnenstatue (um 1340). Die Wandmalereien schufen Johann Peter Molitor und Josef Kramolín. In einer Wandnische neben dem Kapitelsaal befindet sich ein romanisches Relief mit der Darstellung des Lamm Gottes. Den südlichen Teil nimmt der Speisesaal der Mönche ein.

Im Osten befindet sich das Konventsgebäude aus den Jahren 1705 bis 1808 mit der Abteibibliothek, der Prälatur und dem Festsaal. Erhalten blieben hier zeitgenössische Gemälde aus der Geschichte des Klosters und Kachelöfen. In den Garten gelangt man durch das Klosterspital. Vor der Prälatur im Osten und Süden des Klosters legte Octavio Broggio einen dreistufigen Terrassengarten im italienischen Stil an, der mit Bassins, Wasserspeiern, Fontänen und Skulpturen ausgestattet wurde, die jedoch zum Teil nicht mehr vorhanden sind. 1877 wurde zudem ein Englischer Park eingerichtet. Das Wirtschaftsgebäude mit Wohneinheiten befindet sich im Süden, zu dem auch die Ruinen der Brauerei, der Speicher und der Klostermühle gehören. 2015 wurde die Brauerei als Pivovar Ossegg wieder eröffnet.[6]

Am westlichen Eingangstor schuf Octavio Broggio eine reich stuckierte Kapelle der Heiligen Barbara. Vervollständigt wird das Bild des Klosters durch die Pfarrkirche der Heiligen Katharina, einem ursprünglich gotischen Bau, später im Barockstil umgebaut.

Die Barockstuckaturen des Refektoriums schuf Giacomo Antonio Corbellini.

Zitat

Gleich hinter dem Erzgebirge findet man Dinge, die man von hier bis zum norwegischen Nordkap und noch weiter vergebens sucht. Im ganzen nördlichen Europa kennt man ein solches wohlhabendes, reiches, schönes und auch wohltätiges Kloster nur aus den Romanen. Hier greift man's mit den Händen.[7]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Bernard Peugniez: Le Guide Routier de l’Europe Cistercienne. Editions du Signe, Straßburg 2012, S. 1076f.
  • Joachim Bahlcke, Winfried Eberhard, Miloslav Polívka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Böhmen und Mähren (= Kröners Taschenausgabe. Band 329). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8.
  • Erhard Gorys: DuMont Kunst-Reiseführer Tschechische Republik. Kultur, Landschaft und Geschichte in Böhmen und Mähren. DuMont, Köln 1994, ISBN 3-7701-2844-3.
  • Mario Feuerbach: Das Zisterzienserkloster Ossegg. Baugeschichte und Baugestalt von der Gründung 1196 bis in das Jahr 1691. Bernardus-Verlag, Heimbach 2009, ISBN 978-3-8107-9306-5.
  • Mario Feuerbach: Das Kloster Osek, der Wallfahrtsort Mariánské Radčice und die Zisterzienser. Entwicklungswege im böhmisch-sächsischen Grenzgebiet, Orte der tschechisch-deutschen Begegnung / Klášter Osek, Poutní Místo Mariánské Radčice a Cisterciáci. Dialog, Litvínov 2012, ISBN 978-80-7382-151-7.
  • Mario Feuerbach: Die Maßwerkfenster des gotischen Kreuzganges im Zisterzienserkloster Ossegg (Nordböhmen). In: Monumenta Misnensia. Jahrbuch für Dom und Albrechtsburg zu Meißen, Jg. 12 (2015), ISBN 978-3-9812406-4-1, S. 54–68.
  • Mario Feuerbach: Das Zisterzienserkloster Ossegg (Osek) und sein Wallfahrtsort Maria Ratschitz (Mariánské Radčice) in der Zeit der Gegenreformation. Eine römisch-katholische Antwort auf Luthers Lehren. In: Marco Bogade (Hrsg.): Transregionalität in Kult und Kultur. Bayern, Böhmen und Schlesien zur Zeit der Gegenreformation. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2016, ISBN 978-3-412-50132-7, S. 263–272.
  • Bernhard Wohlmann: Chronologisches Verzeichnis der Codexschreiber, der Gelehrten, Schriftsteller und Künstler des Klosters Ossegg. In: Xenia Bernardina, Bd. 3, Wien 1891, S. 243–249.
  • Die Bergvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Band 9, Wien 1840, S. 91–93.
Commons: Kloster Osek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 5: Leutmeritzer Kreis, Prag und Wien 1787, S. 146–152.
  2. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 1: Leitmeritzer Kreis, Prag 1833, S. 149–150, Ziffer 1).
  3. Codex diplomaticus et epistoralis regni Bohemiae
  4. Von einem Ordenspriester (d. i.: Alexander Hitschfeld): Kurze Geschichte und Beschreibung der Pfarr- und Wallfahrts-Kirche Maria-Ratschitz und des daselbst verehrten Gnadenbildes, der schmerzhaften Mutter Gottes unter dem Kreuze. Im Königreiche Böhmen, Leitmeritzer Diözese, zum Stifte Ossegg gehörend. 2., verbesserte Auflage. Selbstverlag, Brüx 1873.
  5. Nun ist es amtlich: Kloster Osek schließt seine Pforten. In: Freie Presse, Lokalausgabe Schwarzenberg, 8. Oktober 2008
  6. RP ONLINE: Kloster Osek wird mit Millionenaufwand saniert: Abt Bernhards Lebenswerk wird vollendet. 23. August 2019, abgerufen am 15. November 2024.
  7. Aus einem Reisebericht aus dem Jahr 1842, zitiert in: Johannes Arnold: Erzgebirge – Krusne hory. Mein Reiseland für einen Sommer. Rudolstadt 1979. S. 226.

Read other articles:

Caught in the RainCharlie Chaplin dalam Caught in the RainSutradaraCharlie ChaplinProduserMack SennettDitulis olehCharlie Chaplin (tak disebutkan)PemeranCharlie ChaplinMack SwainAlice DavenportAlice HowellSinematograferFrank D. WilliamsPerusahaanproduksiKeystone StudiosDistributorMutual FilmTanggal rilis 04 Mei 1914 (1914-05-04) Durasi16 menitNegaraAmerika SerikatBahasaFilm bisuInggris (intertitel asli) Caught in the Rain Caught in the Rain adalah sebuah film bisu komedi Amerika 1914 yan...

 

Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber: Enuma anu enlil – berita · surat kabar · buku · cendekiawan · JSTOREnuma Anu Enlil (U 4 AN.na d EN.LÍL.lá, lit. Ketika [para dewa] Anu dan Enlil), disingkat EAE, adalah seri utama dari 68 atau 70 table...

 

American politician For other people named Arthur Murphy, see Arthur Murphy (disambiguation). Arthur P. MurphyMember of the U.S. House of Representativesfrom Missouri's 16th districtIn officeMarch 4, 1905 – March 3, 1907Preceded byJ. Robert LamarSucceeded byJ. Robert LamarIn officeMarch 4, 1909 – March 3, 1911Preceded byJ. Robert LamarSucceeded byThomas L. Rubey Personal detailsBornDecember 10, 1870Hancock, MissouriDiedFebruary 1, 1914(1914-02-01) (aged ...

American politician Ed MartinUnited States Senatorfrom PennsylvaniaIn officeJanuary 3, 1947 – January 3, 1959Preceded byJoe GuffeySucceeded byHugh ScottChair of the National Governors AssociationIn officeJuly 1, 1945 – May 26, 1946Preceded byHerbert MawSucceeded byMillard Caldwell32nd Governor of PennsylvaniaIn officeJanuary 19, 1943 – January 2, 1947LieutenantJohn BellPreceded byArthur JamesSucceeded byJohn Bell58th Treasurer of PennsylvaniaIn officeJanua...

 

Latter Day Saints doctrine This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article contains too many or overly lengthy quotations. Please help summarize the quotations. Consider transferring direct quotations to Wikiquote or excerpts to Wikisource. (May 2011)This article may rely excessively on sources too closely associated with the subject, potentially preventing the article from b...

 

Russ Feingold Russell Dana Russ Feingold, lahir 2 Maret 1953 di Janesville, Wisconsin, adalah seorang politikus Demokrat Amerika Serikat. Ia merupakan senator dari Wisconsin sejak 1993. Pranala luar Biografi dari situs Kongres AS, Biographical Directory of the United States Congress Situs resmi Senator Feingold Diarsipkan 2007-10-12 di Wayback Machine. Didahului oleh:Bob Kasten Senator AS (Kelas 3) dari Wisconsin1993-sekarang Diteruskan oleh:masih menjabat lbsSenator Amerika Serikat saat...

追晉陸軍二級上將趙家驤將軍个人资料出生1910年 大清河南省衛輝府汲縣逝世1958年8月23日(1958歲—08—23)(47—48歲) † 中華民國福建省金門縣国籍 中華民國政党 中國國民黨获奖 青天白日勳章(追贈)军事背景效忠 中華民國服役 國民革命軍 中華民國陸軍服役时间1924年-1958年军衔 二級上將 (追晉)部队四十七師指挥東北剿匪總司令部參謀長陸軍�...

 

Country music radio station in Phoenix KNIX-FMPhoenix, ArizonaBroadcast areaPhoenix metropolitan areaFrequency102.5 MHz (HD Radio)Branding102.5 KNIXProgrammingFormatFM/HD1: CountryHD2: Talk KFYI AM 550HD3: TrafficAffiliationsPremiere NetworksOwnershipOwneriHeartMedia, Inc.(iHM Licenses, LLC)Sister stationsKESZ, KFYI, KGME, KMXP, KOY, KYOT, KZZPHistoryFirst air dateDecember 25, 1961Former call signsKNIX (1961–1976)Call sign meaningIts city of license of PhoenixTechnical informationFacility I...

 

Suburb of Cape Town, in Western Cape, South Africa Place in Western Cape, South AfricaVredehoekVredehoek seen from Signal HillStreet map of VredehoekVredehoekShow map of Western CapeVredehoekShow map of South AfricaCoordinates: 33°56′15″S 18°25′30″E / 33.93750°S 18.42500°E / -33.93750; 18.42500CountrySouth AfricaProvinceWestern CapeMunicipalityCity of Cape TownMain PlaceCape TownArea[1] • Total0.94 km2 (0.36 sq mi)Populati...

Riam TinggiDesaNegara IndonesiaProvinsiKalimantan TengahKabupatenLamandauKecamatanDelangKode Kemendagri62.09.02.2011 Luas43.000 hektarJumlah penduduk156 JiwaKepadatan... Jiwa/Km2 Riam Tinggi adalah salah satu desa di Kecamatan Delang, Kabupaten Lamandau, Provinsi Kalimantan Tengah, Indonesia. Riam Tinggi menjadi desa wisata di Lamandau karena keindahan akan Alam nya masih asri. Destinasi andalan di Desa Riam Tinggi adalah Riam sungainya yang cocok untuk digunakan olahraga arung jeram yan...

 

Season of television series GothamSeason 4Home media cover artStarring Ben McKenzie Donal Logue David Mazouz Morena Baccarin Sean Pertwee Robin Lord Taylor Erin Richards Camren Bicondova Cory Michael Smith Jessica Lucas Chris Chalk Drew Powell Crystal Reed Alexander Siddig No. of episodes22ReleaseOriginal networkFoxOriginal releaseSeptember 21, 2017 (2017-09-21) –May 17, 2018 (2018-05-17)Season chronology← PreviousSeason 3Next →Season 5List of episodes The four...

 

Type of German beer This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Kellerbier – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (January 2019) (Learn how and when to remove this message) Kellerbier Kellerbier (German: [ˈkɛlɐˌbiːɐ̯] ⓘ; cellar beer) is a type of German beer, an unfiltered lager o...

Pamusuk EnesteLahir19 September 1951 (umur 72)Padang Matinggi, Sumatera UtaraKebangsaanIndonesiaAlmamaterUniversitas IndonesiaPekerjaanSastrawan, pengajar Pamusuk Eneste (lahir 19 September 1951) adalah seorang pengajar, editor, dan sastrawan Indonesia.[1][2] Pendidikan dan karier Pamusuk menyelesaikan pendidikan tinggi pada jurusan Sastra Indonesia Fakultas Sastra Universitas Indonesia (FSUI) pada tahun 1977. Ia pernah menjadi pemimpin redaksi majalah kebudayaan umum FS...

 

2008年夏季奥林匹克运动会汤加代表團汤加国旗IOC編碼TGANOC湯加體育與國家奧林匹克委員會網站oceaniasport.com/index_id_73.html(英文)2008年夏季奥林匹克运动会(北京)2008年8月8日至8月24日運動員3參賽項目2个大项历届奥林匹克运动会参赛记录(总结)夏季奥林匹克运动会19841988199219962000200420082012201620202024冬季奥林匹克运动会201420182022 2008年夏季奥林匹克运动会湯加代表团会参加20...

 

2022 FBI search of Donald Trump's home For the related investigation by the FBI, see Plasmic Echo. FBI search of Mar-a-LagoPart of Plasmic EchoEvidence seized, arrayed, and photographed by the FBI at Mar-a-Lago on August 30, 2022DateAugust 8, 2022LocationMar-a-LagoMotiveTo recover classified documents which had reportedly been illegally kept by former United States president Donald TrumpOutcomeThe seizing of over at least 300 classified government documents from Trump's Florida residence, as ...

Overview and history of coal production See also: Coal power in the United States Total US coal production, 1870–2018 Historical coal production of different countries Coal mining is an industry in transition in the United States. Production in 2019 was down 40% from the peak production of 1,171.8 million short tons (1,063 million metric tons) in 2008. Employment of 43,000 coal miners is down from a peak of 883,000 in 1923.[1] Generation of electricity is the largest user ...

 

The Thai records in swimming are the fastest ever performances of swimmers from Thailand, which are recognised and ratified by the Thailand Swimming Association (TASA). Phiangkhwan Pawapotako swims 400 metres IM in Kazan (2015) All records were set in finals unless noted otherwise. Long Course (50 m) Men Event Time Name Club Date Meet Location Ref 50m freestyle 22.75 Arwut Chinnapasaen  Thailand 11 December 2009 Southeast Asian Games Vientiane, Laos 100m freestyle 49.75 r Dulyawat Kaews...

 

Ethnic group Ukrainians in RomaniaDistribution of Ukrainians in Romania (2002 census)Total population45,835 (2021 census),[1] 51,703 (2011 census)[2] to 200,000 (unofficial estimate)[3]109,871 Ukrainian-born refugees as of 2023[4]Regions with significant populationsnorthern Romania, in areas close to the Ukrainian borderLanguagesmainly Ukrainian and RomanianReligionUkrainian Orthodox, Pentecostal, Greek-Catholic and very small numbers of Jews[5][6&#...

For the novel, see Popcorn (novel). PopcornOriginal Nottingham Playhouse production window card, 1996Written byBen EltonDate premiered1996Place premieredNottingham PlayhouseNottingham, EnglandOriginal languageEnglishSubjectKillers determined to use movie director's art as justification for murderGenreComedySettingLos Angeles, California Popcorn is a 1998 play by English author Ben Elton adapted from his novel of the same title. References Neil Hopkins. Review: Popcorn, a play by Ben Elton. Re...

 

City in Kermanshah province, Iran For the administrative division, see Nowsud District. City in Kermanshah, IranNowsud Persian: نوسودCityNowsudCoordinates: 35°09′38″N 46°12′14″E / 35.16056°N 46.20389°E / 35.16056; 46.20389[1]CountryIranProvinceKermanshahCountyPavehDistrictNowsudPopulation (2016)[2] • Total1,949Time zoneUTC+3:30 (IRST) Nowsud (Persian: نوسود)[a] is a city in, and the capital of, Nowsud Distr...