Es wurde 1142 durch BischofOtto I. von Freising mit Unterstützung der Markgrafen von Österreich gegründet. Zuerst Propstei, wurde das Kloster 1717 zur Abtei erhoben. Das Klostergebiet war eine Hofmark und besaß die Niedergerichtsbarkeit. Als Exklave – es war fast vollständig vom Gebiet des Hochstift Freising umschlossen – unterstand es herrschaftlich nicht dem Freisinger Fürstbischof, sondern gehörte zum Herzogtum-/Kurfürstentum Bayern.
Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst, nachdem der letzte Abt Kastulus Wohlmuth im August 1802 gestorben war und kein neuer mehr gewählt werden durfte. Die Gebäude dienten von 1803 bis 1905 als Kaserne. 1906 bis 1971 war darin eine Tuchfabrik sowie Wohnungen und Büroräume untergebracht.
Seit 1987 ist es Sitz des Landratsamts Freising. Der dreistöckige Gebäudekomplex befindet sich südlich der Kirche, Ende des 17. Jh. errichtet. Südöstlich davon die freistehende ehemalige Klosterbibliothek (mit erhaltener Kassettendecke von 1623), östlich des Klostergebäudes befindet sich der „Klostergarten“ (Parkanlage). Der ehemalige Festsaal des Klosters ist heute Sitzungssaal des Kreistags. Westlich des Klosters die ehemaligen Ökonomiegebäude, jetzt Teil des Landratsamts.
Kirche
Die Klosterkirche wurde nach 1803 Filialkirche von St. Georg in Freising, seit 1892 ist sie eine eigene PfarrkircheSt. Peter und Paul. Sie ist eine der schönsten Rokokokirchen Bayerns und wurde von dem italienischen Baumeister Giovanni Antonio Viscardi um 1700 entworfen, nach einem Brand 1751 wurde sie erneuert. Deckengemälde 1756 geschaffen von Johann Baptist Zimmermann, die Figuren von Ignaz Günther, Stuck von Franz Xaver Feichtmayr d. J. Die Kirche wurde nach einer umfangreichen Sanierung seit 2009 am 3. Juli 2016 wieder eröffnet.[1][2]
↑Michael Hartig: Die oberbayerischen Stifte, Band II: Die Prämonstratenserstifte, die Klöster Altomünster und Altenhohenau, die Collegiatstifte, der Deutsch- und der Malteserorden, die nachmittelalterlichen begüterten Orden und Stifte. Verlag vorm. G. J. Manz, München 1935, DNB560552157, S. 17 f.