In der Produktpalette des Herstellers löste der cee’d den in Europa wenig erfolgreichen Kia Cerato ab und ist damit zwischen dem KleinwagenRio und dem MittelklassewagenKia Optima positioniert. Es ist das erste Fahrzeug von Kia Motors, das komplett in Europa designt und auf den europäischen Endkunden zugeschnitten wurde. Der Kia cee’d teilt sich mit dem Hyundai i30 eine Bodengruppe und die technische Basis, also auch Getriebe und Motoren. Hergestellt wird das Modell seit Dezember 2006 im Kia Motors Slovakia zugehörigen Werk in Žilina.
Der cee’d wurde erstmals am 28. September 2006 auf der Mondial de l’Automobile de Paris vorgestellt. Die Einführung auf den deutschen Markt fand am 20. Januar 2007 mit dem Fünftürer in fünf möglichen Motorisierungen und vier Ausstattungsvarianten statt. Im Sommer 2007 folgte der cee’d_sw genannte Kombi und Anfang 2008 der dreitürige pro_cee’d. Der Zusatz „ED“ bezeichnet die im Zeitraum von Dezember 2006 bis Februar 2013 produzierte erste Generation des Modells. Die zweite Generation des cee’d wurde auf dem Genfer Auto-Salon 2012 vorgestellt und erhielt den Schlüssel „JD“.[2] Auf dem Genfer Auto-Salon 2018 präsentierte Kia die dritte Generation mit dem Kürzel „CD“. Im Gegensatz zu den ersten beiden Generationen wird das Fahrzeug mit einer Majuskel und ohne Apostroph als Ceed vermarktet. Der Kombi wird nun Ceed SW genannt und ProCeed bezeichnet jetzt einen fünftürigen Shooting Brake.
Im September 2019 wurde außerdem das Crossover-SUVKia XCeed auf Basis der dritten Generation eingeführt.[3]
Die erste Generation des Kia cee’d mit dem Herstellerkürzel „ED“ wurde von Dezember 2006 bis März 2013 produziert. Neben der Steilheck-Variante gab es den cee’d als Kombi „Sporty Wagon“ (Kia cee’d_sw) und als Coupépro_cee’d. Alle Karosserien wurden als Fünfsitzer gebaut. Während sich die Versionen äußerlich in verschiedenen Details bezüglich des Designs unterscheiden und der pro_cee’d nur noch die Motorhaube und die vorderen Kotflügel mit dem cee’d gemein hat, gleicht sich der Innenraum hingegen in allen Versionen bis auf die Türverkleidungen.
Einen ersten Ausblick auf die Serienversion lieferte die Studie Kia cee’d, die auf dem Genfer Auto-Salon im Frühjahr 2006 als Weltpremiere vorgestellt wurde. Der Name cee’d wird wie das englische Wort seed (dt.: Saat oder Samen) ausgesprochen. Er setzt sich aus der französischen Abkürzung für Europäische Gemeinschaft (CE) und dem Kürzel ED für „European Design“ zusammen.[4]
Der Namensteil ED geht auf das in Rüsselsheim entworfene Design der cee’d-Baureihe zurück und war gleichzeitig der interne Entwicklungscode. Ein halbes Jahr nach Veröffentlichung des ersten Konzeptfahrzeugs wurde im September 2006 auf dem Pariser Autosalon das Serienmodell präsentiert. Ebenfalls zu sehen waren zwei weitere cee’d-Studien: der pro_cee’d, eine dreitürige Version und der cee’d_sw, ein Kombimodell.[5]
Im Mai 2006 begann im neuen Kia-Werk im slowakischen Žilina die Testproduktion der cee’d-Baureihe, um die Anlagen, Techniken und Arbeitsprozesse zu optimieren und aufeinander abzustimmen. Das eine Milliarde Euro teure Werk beschäftigt 2800 Arbeiter in drei Schichten, die neben den Fahrzeugen auch die Motoren herstellen. Am 7. Dezember 2006 lief schließlich die Serienfertigung an,[6] bei der 75 Prozent aller Bauteile von europäischen Zulieferern stammen.[7]
Am 6. März 2007 stellte Kia die Serienversion des cee’d Sporty Wagon („sw“) auf dem Genfer Auto-Salon vor.
Das russische Unternehmen Avtotor begann am 15. März 2007 – genau zehn Jahre, nachdem das erste Modell des südkoreanischen Herstellers dort gefertigt worden war – mit dem Lizenzbau des Kia cee’d. Zunächst wurde das Werk mit Originalteilen aus Žilina beliefert und übernahm nur die Montage, später wurde die komplette Produktion des Wagens in Kaliningrad realisiert.[8]
Bis Juni 2007 wurden mehr als 63.000 Fahrzeuge der Steilheckversion gefertigt. Dabei wurden zwei Produktionsrekorde aufgestellt: Im April verließen an einem Tag 830 Einheiten das Werk und im Mai des gleichen Jahres wurde mit 14.000 Exemplaren (geplant waren 10.000) die bisher größte Monatsproduktion verbucht.
Am 11. September 2007 wurde auf der 62. IAA in Frankfurt die Serienversion des pro_cee’d vorgestellt. Die Markteinführung erfolgte Anfang 2008 europaweit in 19 Varianten.
Am 3. Oktober 2007 lief der 100.000. Kia cee’d in Žilina vom Band. Von Kia wird ein Wert von jährlich 100 produzierten Fahrzeugen pro Mitarbeiter in der Vollausbaustufe angestrebt; damit wäre das slowakische Kia-Werk das produktivste Automobilwerk Europas.[9] Am 25. Oktober 2007, sechs Wochen früher als geplant, lief die Produktion des dreitürigen pro_cee’d an. Der pro_cee’d ist damit neben den beiden anderen cee’d-Varianten und dem Kia Sportage das vierte in Europa hergestellte Modell.[10]
Im September 2009 wurde nach drei Jahren Bauzeit auf der 63. IAA in Frankfurt ein überarbeitetes Modell vorgestellt. Während dem Fünftürer und dem Kombi ein verändertes Front- und Heckdesign, technische Optimierungen sowie geringfügige Neuerungen im Innenraum zuteilwurden, kamen beim Dreitürer vorerst nur die Innenraumänderungen und Motorenoptimierungen zum Tragen.[11][12] Der auch optisch umgestaltete pro_cee’d sollte 2010 in Paris vorgestellt werden.[13] Dieser Termin wurde jedoch auf den Genfer Autosalon im März 2011 verschoben.[14]
Drei Jahre nach der Eröffnung des Werks in Žilina wurde im Januar 2010 das 500.000. in Europa hergestellte Kia-Modell produziert. Dabei handelt es sich um einen weißen cee’d_sw 1,6 CRDi, der einem Transplantationszentrum in Martin gestiftet wurde.[15]
Am 26. Januar 2012 verließ ein Kia cee’d, von dem bis dahin mehr als 600.000 Stück in der Slowakei gebaut wurden, als 1.000.000stes Fahrzeug das Kia-Werk in Žilina. Wie der 500.000. cee’d wird auch dieser einem gemeinnützigen Zweck gespendet. In diesem Fall der Stiftung „Rote Nasen Clowndoctors International“.[16]
Auf dem Genfer Auto-Salon im März 2012 stellte Kia die zweite, wieder zusammen mit dem Hyundai i30 entwickelte Generation mit dem internen Kürzel „JD“ als Fünftürer und Kombi vor.
Im April 2012 startete die Produktion, im Juni 2012 kam zunächst das fünftürige Steilheckmodell auf den Markt, der nunmehr „Sportswagon“[17] genannte Kombi Kia cee’d_sw folgte im September. Ab März 2013 wurde auch wieder ein als pro_cee’d bezeichneter Dreitürer angeboten. Neu sind neben dem Design und der Technik unter anderem das LED-Tagfahrlicht, eine Einparkhilfe auch für vorne, getönte Seitenscheiben und verchromte Fensterrahmen.[2]
Die dritte Generation, die im März 2018 erneut auf dem Genfer Auto-Salon präsentiert wurde, basiert auf dem Hyundai i30 (PD). Den Modellnamen ändert Kia mit Einführung der neuen Generation in Ceed.[18]
Die dritte Generation des Ceed kam zunächst als Fünftürer Ende Juni 2018 auf den Markt.
Kia bot mit dem cee’d als erster Automobilhersteller eine serienmäßige Garantie an, die sieben Jahre oder 150.000 km für den Antriebsstrang und fünf Jahre oder 150.000 km für das komplette Fahrzeug gültig war. Diese war beim Verkauf übertragbar, sofern die vorgeschriebenen Wartungsarbeiten nach Herstellervorgabe und GVO durchgeführt wurden, allerdings nicht zwingend in einem Kia-Markenbetrieb.
Neben der Garantie für das gesamte Auto gab es fünf Jahre Garantie auf den Lack, europaweit fünf Jahre Mobilitätsgarantie ohne Kilometerbegrenzung und zehn Jahre Garantie gegen Durchrostung. Eine Besonderheit war zudem die zwei Jahre gültige Garantie auf ausgewählte Verschleißteile und die Batterie.[19]
Zum 1. Januar 2010, mit Ausweitung der 7-Jahres-Garantie auf alle Kia-Modellreihen, wurden die Garantiebedingungen leicht verändert. Seitdem gibt es auf das gesamte Fahrzeug sieben Jahre Garantie, zwölf Jahre Durchrostungsgarantie und eine auf drei Jahre verkürzte Mobilitätsgarantie.[20]
Zulassungszahlen in Deutschland
Seit dem Marktstart 2006 bis einschließlich Dezember 2023 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 274.765 Kia cee’d neu zugelassen worden. Mit 25.980 Einheiten war 2021 das erfolgreichste Verkaufsjahr. Ursache hierfür dürfte unter anderem die Einführung des XCeed sein, den das Kraftfahrt-Bundesamt auch zu dieser Baureihe zählt.
Zulassungszahlen in Deutschland
2006
54
2007
10.097
2008
14.167
2009
20.383
2010
12.436
2011
9.636
2012
13.902
2013
17.118
2014
13.482
2015
12.010
2016
11.907
2017
9.824
2018
10.764
2019
21.473
2020
24.799
2021*
25.980
2022*
25.795
2023*
20.938
Gesamt: 274.765
Benziner (207.892)
Diesel (38.445)
Hybrid (5.122)
Benzin-Hybrid (506)
Diesel-Hybrid (4.436)
Benzin-PHEV (18.364)
* Seit 2021 unterscheidet das KBA die Hybridfahrzeuge genauer.