Dieser Artikel behandelt den kirchlichen Bischofstitel, zum Hauptkirchengebäude griechisch-orthodoxer Klöster siehe Katholikon.
Katholikos (von altgriechischκαθολικόςkatholikos, deutsch ‚Ganzheit‘, ‚allgemein‘, ‚universal‘; Plural καθολικοίkatholikoi; lateinischcathōlicus) ist ein Titel für das Oberhaupt mancher orientalisch-orthodoxer, byzantinisch-orthodoxer und katholischer Ostkirchen und entspricht weitgehend dem eines Patriarchen. Seit dem 4. Jahrhundert wurde der Titel vom Bischof von Seleukia-Ktesiphon getragen und später von weiteren Bischöfen übernommen.
Die Oberhäupter der Kirchen außerhalb des Römischen Reiches führten zunächst den Titel Katholikos und später zusätzlich oder stattdessen den eines Patriarchen.
Der Bischof von Seleukia-Ktesiphon war als Oberhaupt der Kirche im persischen Reich nach den pseudo-nicänischen Kanones den fünf altkirchlichen Patriarchen gleichgestellt. Da sich das Sassanidenreich mit Ostrom in einem permanenten Spannungszustand befand (siehe Spätantike und Römisch-Persische Kriege), war der Kontakt zwischen der Kirche in Persien und der römischen Reichskirche behindert. Überdies war es gegenüber den staatlichen Stellen nicht möglich, dass ein Untertan des römischen Kaisers Repräsentant der Christen war. Der Katholikos erhielt das Recht, untergeordnete Bischöfe aus eigenem Recht zu ernennen und von ihnen gewählt zu werden, blieb aber zunächst unter der Oberaufsicht des Patriarchen von Antiochien.
Aus vergleichbaren politischen Gründen erhielten im Mittelalter auch die Oberhäupter der Armenischen Apostolischen Kirche und von Albania in Kaukasien sowie der Georgischen Kirche den Katholikostitel.
Die armenische Kirche kennt sowohl Patriarchen als auch Katholikoi; Patriarchen stehen hier im Rang unter den Katholikoi.
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