Katharina Focke war die Tochter des Publizisten und Europapolitikers Ernst Friedlaender († 1973) und der promovierten Ärztin Franziska Schulz. Ihr Bruder war der 1927 in Berlin geborene Jurist und Geschäftsführer (unter anderem der William Prym KG) Ernst Friedlaender.[2] Zu ihren Vorfahren zählte sie Martin Luther und Ernst von Saucken.
Aufenthalt im Ausland & im Exil
Von 1929 bis 1931 lebte Katharina Friedlaender mit ihrer Familie in den Vereinigten Staaten, weil ihr Vater dort einer der Direktoren von Agfa war. Von 1931 bis 1934 lebten sie in der Schweiz, von 1934 bis 1945 in Liechtenstein, da ihr Vater angesichts der politischen Entwicklung Bedenken hatte nach Deutschland zurückzukehren.[3] Sie bestand die Hochschulreife am Gymnasium Fridericianum (1941?), einer deutschen Auslandsschule in Davos.[4][5]
Akademische Ausbildung, Heirat & Tod
Sie absolvierte dann ein Studium der Nationalökonomie und Staatsrecht an der Universität Zürich und ein Lehramtsstudium für Deutsch, Geschichte und Englisch an der Universität Hamburg. Ab 1952 studierte sie Politische Wissenschaft in Oklahoma. Nach ihrer Rückkehr setzte sie ihr Studium der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg fort, schloss es dort 1954 ab und wurde im selben Jahr mit einer Dissertation über ein Thema zur europäischen Integration zum Dr. phil.promoviert. Ebenfalls 1954 heiratete sie den promovierten Europapolitiker Ernst Günter Focke, der damals Generalsekretär der Europa-Union Deutschland, des Deutschen Rates der Europäischen Bewegung, war. Er starb 1961.[4] Sie war dann als Redakteurin der Monatshefte Merian und Mitarbeiterin ihres Vaters tätig. Nach dem Tod ihres Mannes war sie von 1961 bis 1969 in Bonn Geschäftsführerin des Bildungswerks Europäische Politik.
Katharina Focke starb an ihrem Wohnort in Köln im Alter von 93 Jahren.
Im Bonner Stadtteil Gronau ist außerdem eine Straße nach ihr benannt.[9]
Veröffentlichungen
Monographien
Das Wesen des Übernationalen. Dissertation, Universität Hamburg 1954.
Europa über den Nationen. Europa Union Verlag, 1962.
Europäer in Frankreich. Eine Dokumentation integrationsfreundlicher Meinungen und Stellungnahmen in Frankreich. Europa Union Verlag, 1965. (Einleitung und Zusammenstellung).
Übersetzungen aus dem Englischen
Maurice Collis: König, Priester und Gott. Montezumas Vision und Schicksal. Hoffmann und Campe, Hamburg 1956 (Originaltitel Cortés and Montezuma).
Jack Sholomir: Sholomirs abenteuerliche Reise. Hoffmann und Campe, Hamburg 1959 (Originaltitel: Sholomir’s Journey).
Anthony Powell: Lady Molly’s Menagerie. 1966 (Originaltitel: At Lady Molly’s).
Focke, Katharina, geb. Friedlaender. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Auflage. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S.318–319.