Typische Erscheinungsformen für das Auftreten von Karstwasser sind unterirdische Wasserläufe, Karstquellen und Porenwasser im Karstgrundwasserleiter. Dieser ist die räumliche Voraussetzung für das Vorkommen von Karstwasser. Karstgrundwasserleiter können unter besonderen klimatischen Bedingungen auch längerfristig trockenfallen.
In Gebirgen tritt Karstwasser in Form von Karstquellen zu Tage. Es kann die verkarsteten Gesteinseinheiten mit großer Geschwindigkeit durchfließen oder über längere Zeitabschnitte darin verweilen. In vielen Fällen sind die Oberflächen verkarsteter Gebiete nur geringfügig oder in Hochgebirgsregionen gar nicht mit Erdreich bedeckt. Dadurch kann es zur unbemerkten Verschmutzung des Karstwassers kommen, was eine Beeinträchtigung seines Ökosystems oder als Trinkwasserreservoir darstellt.[7]
Das Karstwasser besitzt je nach bereits darin gelösten Stoffen, der Gesteinsart des Karstgrundwasserleiters und der Durchflussstrecke einen spezifischen Elektrolytgehalt (in Wasser gelöstemineralische Substanzen), der mit der Länge der durchflossenen Räume ansteigt. Diese Anreicherung bewirkt zudem eine Veränderung der Permeabilität des Grundwasserkörpers, was auf die Ausweitung des Hohlraumsystems erheblichen Einfluss ausüben kann.[8]
↑Walter Carlé: Die Mineral- und Thermalwässer von Mitteleuropa. Geologie, Chemismus und Genese. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1975, S. 31.