Karel Zeman wurde am 3. November 1910 in Ostroměř geboren. Nach dem Abschluss einer Handelsschule absolvierte er in Aix-en-Provence in Frankreich einen Kurs über Reklamezeichnung. Danach arbeitete zunächst in der Werbebranche. Nach seiner Rückkehr nach Tschechien interessierte er sich mehr und mehr für das Puppenspiel und den animierten Film. Nachdem Regisseur Elmar Klos sein Talent entdeckt hatte, begann er 1943, in den Filmstudios in Zlín zu arbeiten.[1]
Zeman stellte zusammen mit Hermína Týrlová seinen ersten TrickfilmVánoční sen (dt.: Weihnachtstraum) her, der in Cannes ausgezeichnet wurde. Einer seiner bekanntesten Filme ist der Kinder-Fantasyfilm Reise in die Urzeit, über dessen Entstehung auch eine Filmdokumentation gedreht wurde, und für den Zeman 1955 den Preis für den „Besten Kinderfilm“ der Filmfestspiele von Venedig erhielt.[2]
Karel Zeman setzte in seinen Filmen innovative Tricktechnik ein, indem er reale Szenen mit Schauspielern mit Trickfilmsequenzen verband und besondere Effekte verwandte, wie unter anderem optische Täuschungen. Ursprünglich als Dekorateur in einem Werbestudio tätig, lernte er den Trickfilm kennen und schuf erste Animationen. Parallel entwarf er die populäre Comic-Figur Prokouk der Bürokrat. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen Baron Münchhausen und die von Jules Verne inspirierten Filme Die Erfindung des Verderbens, Das gestohlene Luftschiff und Auf dem Kometen. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Zlín.
2001 wurde der Asteroid(19291) Karelzeman nach ihm benannt. Seine Tochter Ludmila Zeman (geb. 1947) ist Kinderbuchautorin und ebenfalls Trickfilmproduzentin. Sie ist Mitbegründerin des 2012 eröffneten Karel-Zeman-Museums in Prag.[3]
Filme (Auswahl)
1952: Der Schatz der Vogelinsel (Poklad Ptacího ostrova)
1970: Auf dem Kometen (Na kometě), nach dem Roman von Jules Verne: Hektor Servadacs Reise durch die Sonnenwelt (oder Reise durch die Sonnenwelt oder Reise durch das Sonnensystem, französisch Hektor Servadac)
1971: The Adventures of Sinbad (Dobrodruzství námorníka Sindibáda)