Das Kabinett Menabrea I war das zehnte Kabinett des Königreiches und war 2 Monate und 9 Tage im Amt. Es wurde von der sogenannten „Historischen Rechten“ (italienischDestra storica) gestützt. Menabrea trat das Amt in einer heiklen innen- und außenpolitischen Phase an. Die ungelöste Römische Frage führte zu wesentlichen Spannungen mit Napoleon III. und die von seinem Vorgänger Urbano Rattazzi angeordnete Verhaftung von Giuseppe Garibaldi war innenpolitisch sehr umstritten gewesen. Von Anfang an wurde Menabrea vorgeworfen, eine dem Hof des Königs gefällige außerparlamentarische Regierung eingesetzt zu haben, die dem König fast blind huldigte. Seine Regierung setzte sich ausschließlich aus vom König ernannten Senatoren, hohen Verwaltungsbeamten und Adeligen zusammen.[1]
Als das Parlament gegen den Wunsch der Regierung für ein nationales Programm stimmte, mit dem Rom zur Hauptstadt erklärt werden sollte, reichte Menabrea Ende Dezember 1867 seinen Rücktritt ein. König Viktor Emanuel II. beauftragte ihn daraufhin mit der Bildung einer neuen Regierung, die am 5. Januar 1868 als Kabinett Menabrea II die Amtsgeschäfte übernahm.[2]