Das Kabinett Gordon Brown war vom 28. Juni 2007 bis 11. Mai 2010 die Regierung des Vereinigten Königreichs. Es folgte dem Kabinett Blair III unter Tony Blair, der von 1997 bis 2007 Premierminister war und wurde nach den britischen Unterhauswahlen am 6. Mai 2010 vom Kabinett Cameron I abgelöst.
Regierungszeit
Am 27. Juni 2007 trat Tony Blair, der schon bei der Wahl 2005 angekündigt hatte keine ganze Amtszeit zu regieren, zurück. Gordon Brown, als einziger ernstzunehmender Kandidat, erhielt am 17. Mai 2007 die Unterstützung von 313 der 353 Parlamentsmitglieder seiner Partei. Daraufhin bestimmte ihn das Labour-Exekutivkomitee offiziell zu Blairs Nachfolger. Labour initiierte zu Beginn seiner Amtszeit die Kampagne Not Flash, Just Gordon, in der eine teilweise Abkehr von Blairs New Labour zum Ausdruck kam. Brown benutzte das Schlagwort New Labour bei öffentlichen Auftritten kaum noch. Brown veröffentlichte zudem sein manifesto for change (Manifest des Wandels), in dem er versprach, den National Health Service weiterhin als seine Top-Priorität anzusehen, weiterhin ein rigoroses Vorgehen gegen Korruption versprach und eine Neugewichtung des Verhältnisses zwischen Zentralmacht und Lokalverwaltung in Aussicht stellte.
Im September 2007 geriet das Finanzunternehmen Northern Rock in Schwierigkeiten, was zum ersten Run auf eine britische Bank seit Menschengedenken führte.[1]
Insgesamt wurde Browns Amtszeit von der Finanzkrise ab 2007 überschattet. Nachdem Brown als Schatzkanzler eine Reputation für hohen ökonomischen Sachverstand erworben hatte, wurde sein Name mehr als bei anderen Regierungsführern mit der Finanzkrise verbunden. Brown schnürte als Antwort ein Bankenrettungspaket in Höhe von 500 Milliarden £. Dennoch erholte sich Großbritanniens Wirtschaft nur sehr langsam und die Umfragewerte von Labour zeigten keinen Aufwärtstrend. Die Britischen Unterhauswahlen 2010 sahen nach amerikanischem Vorbild das erste direkte TV-Duell zwischen den Parteiführern. Nach den für Labour verlorengegangenen Wahlen und dem darauf folgenden Scheitern von Verhandlungen mit der Liberaldemokratischen Partei trat Brown am 11. Mai 2010 von seinen Ämtern als Premierminister und Vorsitzender der Labour Party zurück[2] und gehörte seither dem Unterhaus als einfacher Abgeordneter an.
Regierungsmitglieder
Einzelnachweise
- ↑ John Campbell: Pistols at Dawn: Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown. Vintage Books, London 2009, S. 400.
- ↑ Gordon Brown's resignation speech in full. The Guardian, 11. Mai 2010.