Kōfu (japanisch甲府市, -shi, von Kōshū-Fuchū, d. h. dt. „Verwaltungssitz von Kōshū“) ist eine Großstadt und der Verwaltungssitz der Präfektur Yamanashi auf Honshū, der Hauptinsel von Japan. Kōfu liegt etwa in der Mitte zwischen Nagoya und Tokio im Landesinneren. Derzeit leben rund 200.000 Einwohner in der Stadt. Im Jahr 2000 erhielt die Stadt Kōfu als tokureishi („Ausnahmestadt“) einen politischen Großstadtstatus mit ausgeweiteter Selbstverwaltung, 2019 wurde sie zur „Kernstadt“ aufgewertet.
Die Stadt hat drei lokal ansässige Fernsehkanäle und drei lokale Radiosender. Es gibt drei natürliche heiße Quellen und viele Berge, Flüsse und Wasserfälle im Norden.[1] Auf dem ganzen Stadtgebiet verteilt stehen die 108 spirituellen Orte von Kai, siehe Kai Hyakuhachi Reijō, hauptsächlich Tempel und Schreine.
Geografie
Kōfu liegt relativ zentral in der Präfektur, in der Mitte des Kōfu-Beckens (甲府盆地), in der Nähe des Chiyoda-Sees und des Arakawa.
Im Boshin-Krieg 1868 fiel die Burg Kōfu kampflos, östlich der Burgstadt besiegten in der Schlacht von Kōshū-Katsunuma (auf dem Gebiet der heutigen Stadt Kōshū) die Restaurationstruppen Reste der schon zu Beginn des Krieges im Westen entscheidend geschlagenen und zu ihren letzten loyalen Fürstentümern in Nordjapan zurückweichenden Shōgunatsarmee. Nach der Restauration entstand als Nachfolger der Shōgunatsvogteien in Kai die Präfektur (-ken) Kōfu, die später in Yamanashi umbenannt wurde. Der Landkreis wurde bei der Reaktivierung der Kreise als Verwaltungseinheit 1878 in West- (Nishi-) und Ost- (Higashi-) geteilt. Die Stadt Kōfu entstand schließlich bei der Einführung kreisfreier Städte (-shi) nach preußischem Modell 1889 aus Teilen des bisherigen Kreises West-Yamanashi. Im 20. Jahrhundert wurden ganz West-Yamanashi und Teile weiterer Landkreise nach Kōfu eingemeindet. Zuletzt erweiterten 2006 die Stadt Nakamichi und ein Teil des Dorfes Kami-Kuishiki das Stadtgebiet im Süden.[2]
Durch die günstige Lage in der Nähe von Wälder- und Berglandschaften, wie der Schlucht Shōsen-kyō (昇仙峡), Seen und heißen Quellen (Onsen, z. B. der Yumura-Onsen (湯村温泉)) ist Kofu ein beliebtes Urlaubsziel.
Von 1898 bis 1928 bestand die Straßenbahn Kōfu, eine Pferdebahn. An ihre Stelle trat die Yamanashi-Kōtsū-Bahnlinie, eine von 1930 bis 1962 bestehende Überlandstraßenbahn. Seither wird der öffentliche Nahverkehr von Bussen der Gesellschaft Yamanashi Kōtsū durchgeführt.