Ein Küstenstaat ist ein Staat, der vom eigenen Territorium Zugang zu mindestens einem Ozean oder dem Nebenmeer eines Ozeans hat. Staaten, die nur Zugang zu einem Binnenmeer haben, sind keine Küstenstaaten. Im Duden wird er als „an einer Küste liegender Staat“ bezeichnet.[1]
Zurzeit sind die meisten Staaten der Erde Küstenstaaten. Staaten, die kein Gebiet auf dem Festland besitzen, werden als Inselstaaten bezeichnet. Binnenstaaten sind Staaten ohne direkten Zugang zum Meer. Zu letzteren werden auch die Anrainer des Kaspischen Meeres (Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan) gezählt, da dieses ein Binnenmeer ohne direkte Verbindung zum Weltmeer ist.
Die Ausschließliche Wirtschaftszone darf wirtschaftlich vom Küstenstaat genutzt werden, er ist auch für Forschung, Umwelt- und Meeresschutz verantwortlich. Der Küstenstaat kann einen „erweiterten Festlandsockel“ von bis zu 350 Seemeilen beanspruchen – in Einzelfällen auch darüber hinaus (mittels Antrag, Kommission zur Begrenzung des Festlandsockels).[2]
Der Küstenstaat kann seine souveränen Rechte „zur Erforschung, Ausbeutung, Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden Ressourcen in der ausschließlichen Wirtschaftszone“ mittels Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung der von ihm erlassenen Gesetze ausüben. Festgehaltene Schiffe und ihre Besatzung werden mittels Kaution oder anderer Sicherheit sofort freigegeben. Die vorgesehenen Strafen für Verstöße gegen die Fischereigesetze und ähnlicher Vorschriften dürfen Haft nicht einschließen, sofern die beteiligten Staaten sie nicht vereinbart haben.[3]
Vorteile
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Im Gegensatz zu Binnenstaaten, deren Teilnahme an der Weltwirtschaft (v. a. Handel) erschwert ist, müssen Küstenstaaten einen geringeren Anteil ihrer Exporterlöse für Transport aufwenden (Binnenstaaten ca. 15 %). Auch infrastrukturell ist dies ein Vorteil.
Manche Staaten besitzen Küsten an mehreren Ozeanen bzw. Nebenmeeren, was häufig ein besonderer Vorteil ist. Diese sind:
Besonders vorteilhaft ist eine solche doppelte Küstenlage, wenn beide Küsten durch einen Kanal verbunden sind. Dies ist der Fall in Deutschland mit dem Nord-Ostsee-Kanal, in Ägypten mit dem Sueskanal und in Panama durch den Panamakanal. Als Alternative zum Panama-Kanal war im 19. Jahrhundert ein Kanal durch Nicaragua überlegt worden, seit einigen Jahren wird dieser wieder diskutiert. In Thailand ist ein Kanal durch den Isthmus von Kra seit mehr als 100 Jahren ebenfalls im Gespräch. Ein System von Kanälen (Weißmeer-Ostsee-Kanal, Wolga-Ostsee-Kanal, Wolga-Don-Kanal), das die russischen Flüsse verbindet, erlaubt die Fahrt vom Nordmeer zur Ostsee und zum Schwarzen Meer sowie zum Kaspischen Meer; zwar nicht für Seeschiffe, aber für Binnenschiffe.