Der Verband wurde am 21. November 1808 (Stiftungstag) durch Allerhöchste Kabinettsordre mit dem Namen Schlesischen Schützen-Bataillon gebildet. Es bestand zunächst aus den vier Kompanien, deren Mannschaften sich aus elf Kompanien der leichten Infanterie – „von Sell“, „von Clausewitz“, „Reichmeister“, „von Rekowsky“, „von Freiburg“, „von Stenzel“, „von Offeney“, „von Polczinsky“, „von Berswordt“, „von Vaerst“, „von Ingenheim“ – rekrutierte. Es handelte sich um Einheiten, die sich bereits im Vierten Koalitionskrieg 1806/07 ausgezeichnet hatten. Der Zusammentritt des Bataillons erfolgte am 8. März 1809 in Reichenbach in Schlesien. Am 14. April 1809 wurde der Generalmajor Ludwig Yorck von Wartenburg zum besonderen Inspekteur dieser Bataillons ernannt.
Nach den Befreiungskriegen führte der Verband vom 5. November 1816 bis zum 12. April 1821 den Namen 1. Schützen-Bataillon (Schlesisches). Im Zuge der Teilung formierte sich anschließend daraus mit der 1. und 2. Kompanie die 1. Schützen-Abteilung (Westpreußische). Ab 10. März 1823 entfiel die landsmannschaftliche Bezeichnung und der Verband wurde bis 1832 unter dem gemeinsamen Kommandeur mit der 2. Schützen-Abteilung geführt. Zum 1. Oktober 1845 erfolgte die Umbenennung in 5. Jäger-Abteilung und mit der Errichtung einer 3. Kompanie am 21. November 1848 in 5. Jäger-Bataillon. Im Zuge der Heereserweiterung wurde es am 4. Juli 1860 in 1. Schlesisches Jäger-Bataillon Nr. 5 umbenannt. Die letzte Veränderung trat am 27. Januar 1889 in Kraft, als Kaiser Wilhelm II. zur Erinnerung an den General der InfanterieAugust Wilhelm von Neumann-Cosel (1786–1865) den Verband in Jäger-Bataillon „von Neumann“ (1. Schlesisches) Nr. 5 benannt.
Anlässlich der Niederschlagung der Badischen Revolution verlegte das Bataillon nach Baden. Am 21. Juni 1849 kam es bei Ladenburg zum Einsatz. Die 2. Kompanie wirkte zeitgleich bei Heidelberg. Im weiteren Verlauf waren die Jäger am 29. Juni am Federbach, am 30. Juni bei Steinmauern und am 8. Juli 1849 bei Niederbühl.
Die Ausrüstung bestand aus einem schwarzen Filztschako mit preußischer Kokarde und schwarz/weißen Pompom. Die Mütze war jägergrün mit roter Umrandung. Die Uniform war ebenfalls jägergrün, mit goldenen Messingknöpfen und auch roter Umrandung, dazu ein schwarzes Halstuch, einen schwarzen Gürtel und ein schwarzer Munitionskasten. Bewaffnet war das Bataillon mit der Potsdamer Büchse.
Literatur
Carl Friedrich Bumtau: Die Jäger und Schützen des preußischen Heeres. Band 1, S. 221 f.
Georg Alt: Das Königlich Preußische stehende Heer. Band 1, S. 359.
von Wolff, von Klaaß, Kaczynski: Kriegsgeschichte des Jäger-Bataillon von Neumann (1. Schlesisches) Nr. 5.Aus Deutschlands großer Zeit. Band 17, Druck und Verlag: Bernhard Sporn, Zeulenroda 1930. Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek.
Einzelnachweise
↑Düsseldorf war 1849/50 als Standort bestimmt. Das Bataillon war aber in Baden an der Niederschlagung der Badischen Revolution beteiligt.
↑Eigentlich dem Jäger-Regiment 6, 195. Infanterie-Division unterstellt. Aufgrund der kritischen Lage an der Ostfront während der Brussilow-Offensive aber vor Zusammenstellung des Jäger-Regiment Nr. 6 an andere Truppenteile verborgt.
↑Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 399–400.