Die Tochter des Schriftstellers und Rechtsanwalts Abel Jacob Herzberg und seiner Frau Thea Loeb-Herzberg überlebte die Judenverfolgung während der deutschen Besatzungszeit bei nichtjüdischen Pflegeeltern auf dem Land. Ihre erste Arbeit erschien 1961 in der niederländischen Wochenzeitschrift Vrij Nederland. 1963 veröffentlichte sie mit Zeepost ihren ersten Gedichtband, dem weitere folgten.
1972 erschien ihr erstes Theaterstück Die Tür stand offen. Sie schrieb auch Drehbücher zu Filmen, von denen besonders 1981 Charlotte S. über das Schicksal der jüdischen Malerin Charlotte Salomon beachtet wurde. Sie erhielt dafür den Bayerischen Filmpreis.
Mehrere ihrer Werke beschäftigen sich mit dem Thema Holocaust, darunter Leas Hochzeit, das in 83 Einzelszenen vom Schicksal der Holocaust-Überlebenden handelt. Herzberg unterrichtet als Dozentin an den Filmhochschulen in Amsterdam und Jerusalem. Sie verfasste auch einige Stücke für Kinder und übersetzte Werke von Euripides, August Strindberg, Ernst Jandl und Maxim Gorki.
Herzberg lebt in Amsterdam und Jerusalem und ist bis heute politisch engagiert. So veröffentlichte sie 2006 ein Protestgedicht über Taida Pasić, das Mädchen aus dem Kosovo, das im April 2006 aus den Niederlanden ausgewiesen wurde.
Veröffentlichungen (Auswahl)
1972: Die Tür stand offen (De deur stond open, Theaterstück)
1982: Auf dem Tanzboden / Schadenfreude (Theaterstück)
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 292