Jones wurde in Arbigland im Kirchspiel Kirkbean geboren. Sein Vater John Paul war Gärtner des Parlamentsabgeordneten Robert Craik, seine Mutter, Jean Macduff, war schottischer Herkunft. Im Alter von zwölf Jahren wurde er Shipmaster’s Apprentice (Kapitänslehrling) bei dem Kaufmann Younger in Whitehaven.
Nach mehreren Reisen als Steuermann auf Sklavenschiffen wurde er mit 21 Jahren Kapitän auf der BriggJohn.[1] 1775 übersiedelte er nach Fredericksburg (Virginia) um die Angelegenheiten seines dort verstorbenen Bruders zu regeln. Dort ergänzte er seinen Namen mit Jones.[1] Noch im selben Jahr meldete er sich freiwillig in den Dienst der Continental Navy. Am 3. Dezember1775 war er der erste Mann, der die Flagge der neu gegründeten Union auf einem Schiff hisste.[1]
Beim Beginn des US-amerikanischen Unabhängigkeitskrieges befehligte er das Schiff Providence. Er wurde im November 1777 nach Frankreich gesandt, um dort ein größeres Kommando zu übernehmen. Auf dieser Fahrt wurde die neue Flagge gezeigt und von Frankreich anerkannt.[1] Da die französische Regierung mit der Kriegserklärung an Großbritannien zögerte, unternahm Jones am 10. April 1778 von Brest aus auf eigene Faust einen Streifzug gegen die nördlichen britischen Küsten und kaperte die britische SloopDrake.
Im August 1779 wurde Jones Kommodore eines Geschwaders aus französischen und US-amerikanischen Schiffen. Der gegen Liverpool gerichtete Anschlag scheiterte.[2]
Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges brachte er vor der Küste Englands und Schottlands britische Schiffe auf. Zu einem geflügelten Wort wurde sein Ausruf in der Seeschlacht gegen das britische LinienschiffSerapis am 23. September 1779. Als sein Schiff Bon Homme Richard zu sinken begann, forderte ihn der britische Kapitän Pearson zur Kapitulation auf. Der Legende nach antwortete John Paul Jones mit den Worten: “Sir, I have not yet begun to fight!” (deutsch: „Mein Herr, ich habe noch nicht einmal begonnen zu kämpfen!“) Es gelang ihm, mit seiner Mannschaft die britische Serapis zu kapern. Jones reklamierte die Serapis als Prise für die USA, musste sie jedoch an Frankreich geben. Für den Sieg wurde ihm vom Kongress per Resolution gedankt, von Louis XVI.[1] erhielt er ein Schwert. Jones kehrte mit der Fregatte Alliance in die USA zurück.
John Paul Jones starb fast vergessen am 18. Juli 1792 in Paris. Seine sterblichen Überreste wurden 1905 nach Amerika überführt und in der United States Naval Academy in einem Bronze-Sarkophag beigesetzt, an dem seit über hundert Jahren Marinesoldaten rund um die Uhr Wache halten.
Nachleben
Das Jones County in Mississippi trägt seinen Namen.
Die US Navy benannte fünf Schiffe nach John Paul Jones:
John Paul Jones: Life of Rear-Admiral John Paul Jones; compiled from his original journals and correspondence; including an account of his services in the American revolution and the war between the Russians and the Turks in the Black Sea. J. B. Lippincott and Co, Philadelphia 1880, Digitalisat
John Henry Sherburne: The life and character of John Paul Jones: a captain in the United States Navy during the Revolutionary War, 2. Auflage New York 1851, google.de/books
Peter Vansittart: John Paul Jones. A Rebellious Spirit. Robson Books, London 2004, ISBN 1-86105-621-4.
Deutsch: Paul Jones, der Seeräuber für Amerika’s Freyheit. Verlag Arnold, Stuttgart 1827 (3 Bände, übersetzt von Adolf Lindau)
Samuel Eliot Morison: John Paul Jones. A sailor’s biography (= Classics of naval literature). Tri-Service Press, Shrewsbury 1989, ISBN 0-87021-323-7 (Nachdruck der Ausgabe Boston, Mass. 1959)
Verfilmung
Jones’ Leben wurde 1959 in Hollywood unter dem Titel John Paul Jones (deutscher Titel: Beherrscher der Meere) mit Robert Stack in der Titelrolle verfilmt (Regie: John Farrow).
↑ abcdefJohn Paul Jones I (DD-932). In: Dictionary of American Naval Fighting Ships. Naval History and Heritage Command, 23. Juli 2015, abgerufen am 23. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).
↑Paul Jones I (Sidewheel, Steam Gunboat). In: Dictionary of American Naval Fighting Ships. Naval History and Heritage Command, abgerufen am 23. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).
↑Paul Jones II (DD-10). In: Dictionary of American Naval Fighting Ships. Naval History and Heritage Command, abgerufen am 23. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).
↑Paul Jones III (DD-230). In: Dictionary of American Naval Fighting Ships. Naval History and Heritage Command, abgerufen am 23. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).