Zehender spielte eine wichtige Rolle zur Zeit der Konfessionalisierung. Nach 1600 signierte er seine Schriften mit dem latinisierten Namen „Decumanus“. Er war 1601 Teilnehmer des Regensburger Religionsgesprächs, später Direktor des Jesuitenkollegs in Wien und Prediger am Stephansdom. Er starb an der Pest, nachdem er sich um die Pflege Pestkranker bemüht hatte.
Werke (Auswahl)
Dialogvs: Ein Christlich, freundlich, nicht weniger lustig als nutzliches Gespräch, von der jetzigenZeit, in etlichen Ländern fürgenommener, vnd vilen hochbeschwerlicher Religions Reformation, Angermayr, Ingolstadt 1601.
Kurtze summarische warhaffte Relation: Von dem zu Regenspurg newlicher zeit zwischen den Catholischen eins und der Augspurgischen Confession zugethanen Theologen andern theils gehaltnen Colloquio, Burgk, Closter 1602.
Hochnutzlicher / dem Original allerdings gleichlauttender Nachtruck Zweyer Christl. Predigten / deren die Erst / von guten Werken / die Ander / von dem Artikel / wie der sündige Mensch vor Gott gerecht / und ewig seelig werden müsse / handlet: So zu Prag am 4. und 5. Sonntag nach Trinitatis des verlauffenen 1608. Jars / Von dem Ehr. Hochgel. Herrn Polycarpo Leisern / der Hl. Schrifft Doctorn / und Churf. Sächsischen Hofpedigern gehalten seyn worden: Sampt beigefügter Evangelischer Erwegung derselben / mit underschiedlichen Vorreden / und zu Ende beider Predigten / noch einer (der etwas unlautern Praefation D. Leisers) sonderbaren Erleuterung., Angermeyer, Ingolstadt 1608.
Hans-Jürgen Günther: Johannes Zehender - Decumanus(1564-1613) - ein vergessener Besigheimer? Erste Biographie über den früheren Emmendinger Hofprediger Jacobs III. und späteren Rektor des Jesuitenkollegs in Wien, Besigheim 1995