Traugott Bartelmus war ein Sohn der Deutschen Siegmund und Dorothea Bartelmus. Er besuchte die evangelische Schule in Biala und das Gymnasium in Teschen. Danach studierte er in Wittenberg und LeipzigEvangelische Theologie.
1784 wurde Traugott Bartelmus zum ersten evangelischen Superintendenten für Mähren und Schlesien durch Kaiser Joseph II. ernannt, dem auch die neuen Gemeinden in Galizien unterstellt waren.
Er schuf die Grundlagen einer Kirchen- und Schulorganisation für die entstehende evangelische Kirche in Galizien. Er bemühte sich um eine einheitliche Gottesdienstordnung in seinem Verwaltungsbereich, was ihm jedoch nicht gelang. Er schuf eine Liturgiereform und ein neues Gesangbuch, das bis 1853 in Gebrauch blieb.
1800 gründete Superintendent Bartelmus ein Kirchenarchiv und eine Bibliothek in Teschen und schuf eine Schulordnung der dortigen Schule. 1804 gab er die Zuständigkeit für Galizien an einen neuen Superintendenten ab, blieb aber Superintendent für Mähren und Schlesien bis zu seinem Tod 1809.
Traugott Bartelmus verfasste einige kleine theologische Schriften in deutscher Sprache. Einige seiner kirchlichen Anordnungen schrieb er auch in Polnisch.
Literatur
Eduard Kneifel: Die Pastoren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Eging 1968, S. 211 (pdf)
Herbert Patzelt: Anfänge der Toleranzzeit in Österreichisch-Schlesien. In: Im Lichte der Toleranz. Wien, 1981. S. 279–319.
Ryszard Janik: Diecezja cieszyńska w 80-lecie złączenia z luterańskim Kościołem w Polsce. Diecezja Cieszyńska Kościoła Ewangelicko-Augsburskiego w RP, Bielsko-Biała 1998, S.34–40 (polnisch).