Johann Jakob Fugger (* 23. Dezember1516 in Augsburg; † 14. Juli1575 in München) (auch: Hans Jakob) war ein Mitglied der bekannten Kaufmannsfamilie der Fugger.
Er war der Sohn von Raymund Fuggervon der Lilie (1489–1535) und dessen Frau Katharina (1488–1535), Tochter des Montanunternehmers Johann I. Thurzo. Sein Bruder Ulrich Fugger (1526–1584) war päpstlicher Kämmerer.
Wie schon sein Vater und sein Bruder war er ein bekannter Förderer der Künste und Wissenschaften. So holte er, wohl auf Tizians Rat, dessen Schüler Antonio Ponzano († 1602) nach Augsburg. Dort malte dieser die Fresken der inneren Räume des Fuggerpalastes. Die Außenwände und der innere Hof waren bereits von Hans Burgkmair dem Jüngeren (1500–1562) und Albrecht Altdorfer mit herrlichen Fresken geschmückt worden. Ein anderer Maler, Jacopo Strada, war als Agent für ihn in Italien tätig. Er erbte von seinem Onkel Anton Fugger das Geschäft, aber er war nicht von Glück begünstigt und kam durch den Staatsbankrott von Spanien in große Bedrängnis, da die Fugger Karl V. viel Geld geliehen hatten. So verließ er das Geschäft, nachdem er bis auf seine Bibliothek alles verkaufen musste, und übergab es seinem Vetter Marcus (1529–1597). Dieser konnte das Unternehmen wieder konsolidieren.
Johann Jakob trat 1565 in die Dienste des Herzogs Albrecht V. von Bayern und wurde später dessen Kammerpräsident.
Seinem Andenken ist das von König Ludwig I. von Bayern errichtete Fuggerdenkmal, ein Standbild in der Augsburger Altstadt gewidmet. Das Denkmal steht auf einer verbreiterten Knickstelle in der Philippine-Welser-Straße vor dem Maximilianmuseum. Der Platz erhielt 2009 den Namen Fuggerplatz. Zuvor galt er als Teil der Philippine-Welser-Straße.
Werke
Johann Jakob Fugger gilt auch als Autor der „Wahrhaftigen Beschreibung des österreichischen und habsburgischen Rahmens, Herkommens, Geschlechte, Fortpflanzung“; Sigmund von Birken[3] lieferte 1668 eine Kopie davon unter dem Namen: „Spiegel der Ehren des höchstlöblichen Kayser- und Königlichen Ertzhauses Oesterreich“.
Familie
Johann Jakob Fugger war zweimal verheiratet.
Er ehelichte 1540 seine erste Frau Ursula von Harrach (1522–1554). Das Paar hatte folgende Kinder:
Siguna Eleonora (1541–1576); ⚭ 1558 Freiherr Sigmund von Lamberg (1536–1619); die Eltern von Johann Jakob von Lamberg
↑Otto Hartig: Die Gründung der Münchener Hofbibliothek durch Albrecht V. und Johann Jakob Fugger. München 1917 (= Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse. 27.3).