Johann I. stammte aus der Gegend um Zürich. Ältere Chroniken nehmen als seinen Herkunftsort Dürbheim in Schwaben an. Er war der Sohn eines Priesters und einer Ledigen. Trotz seiner „niederen Geburt“ stieg er in höchste kirchliche Würden auf. Unterstützung erhielt er aus dem Hause Habsburg. Es wird angenommen, dass er an der Universität Bologna studierte. Er bekleidete u. a. das Amt des Domherrn in Konstanz, er war Kanoniker in St. Peter in Straßburg und im Grossmünster von Zürich. Später wurde er der Propst des Großmünsters. Im Gefolge der Könige stieg er bis 1303 zum königlichen Kanzler auf. Das Eichstätter Domkapitel wählte Johann I. zur Sicherung der Ansprüche des Erbes der Hirschberger gegenüber den bayerischen Herzögen, insbesondere Bayern-München. Dieser Aufgabe gerecht zu werden traute man ihm u. a. wegen seiner Nähe zum König zu. Er war anwesend bei den Verhandlungen zwischen König Albrecht I. und Papst Clemens V. in Lyon die Kaiserkrönung betreffend. Hier wurde er auf Bestreben des Papstes von Eichstätt nach Straßburg transferiert. Er wurde in der Kapelle des von ihm errichteten Spitals von Molsheim bestattet, später wurde sein Grabmal in die dortige Jesuitenkirche versetzt.
Literatur
Alfred Wendehorst: Das Bistum Eichstätt. 1: Die Bischofsreihe bis 1535 (= Germania Sacra. NF 45: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Bd. 1). de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018971-2, S. 130–133 Digitalisat.