Am 14. November 1694 übernahm Büttner die Aufgaben des Kantors an der Johanniskirche in Lüneburg.[1] Später wirkte er als Protonotar des Rates der Stadt,[2] ab dem 22. Juli 1709 als Erster Stadtsekretär[1] und ab 1740 als Ratssekretär und Bibliothekar.[2]
Büttners 1704 auf Kosten der Ritterschaft in Folio gedruckte, jedoch nicht im Buchhandel erschienene „Genealogiae oder Stamm- und Geschlechtsregister der vornehmsten lüneburgischen adlichen Patriciergeschlechter“ wurde zur wichtigen Quelle zur Genealogie alter hannoverscher und mecklenburgischer Adelsgeschlechter, beispielsweise derer v. Dassel, v. Laffert, v. Witzendorff und anderer. Daneben enthält es Texte und Bilder zur Kulturgeschichte des Köpenfahrens der Sülzjunker. Die Abbildungen wurden im 19. Jahrhundert vom Lüneburger Altertumsverein neu herausgegeben.[2]
Im Laufe seines Lebens sammelte er ungezählte Urkunden, „auf deren zusammengehäuftem Material zum Theil jetzt noch die urkundliche Geschichte“ fußt. Nach seinem Tod kamen zwar einige Schriften Büttners „unter den Hammer“. Doch der Großteil seiner Sammlungen wurde nicht in alle Welt verstreut – wie das bei Gebhardi und Manecke der Fall war – sondern zunächst sorgfältig zusammengehalten. Ein Teil der Büttnerschen Sammlung[2] ging 1746 nach Hannover in die dortige Königliche Bibliothek.[5] Ein anderer Teil ging an das Stadtarchiv Hannover.[2]
Der auf Lüneburg bezogene Sammlungsteil ging an das Stadtarchiv Lüneburg. Dort wurde die verschollene und schon im 18. Jahrhundert „viel erwartete, druckfertige urkundliche Geschichte des Bisthums Verden“ vermutet.[2]
1706 verfasste Büttner zwei handschriftliche Briefe an Leibniz.[3]
Begräbnisort für Johann Heinrich Büttner wurde die Lüneburger St. Nicolai-Kirche.[3]
Schriften
Historia Verdensis, sigilliset diplomatis illustrata, lange verschollene Geschichte des Bistums Verden[2]
Genealogiae oder Stamm- und Geschlecht-Register der vornehmsten Lüneburgischen Adelichen Patricien-Geschlechter, So theils annoch vorhanden, Theils vor etlichen und vielen Jahren Ausgegangen sind. Aus alten wahrhafften Documentis und Monumentis / Zusammen gesucht, In ordentliche Tabellen Verfasset, Und Dem Drucke übergeben Von Johan Henrico Büttner, Cantore zu St. Johan. in Lüneburg, gedruckt in der Kelpischen Buchdruckerey durch Georg Friedrich Schultzen, 1704; Digitalisat der TU Braunschweig
Der Vornehmsten Asiatischen und Africanischen Reiche Historische und Genealogische Erläuterung, In etlichen Stamm-Tafeln Verfasset und ans Licht gegeben , 12 Blatt, 1712, Mikrofilm bei der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf[6]
Literatur
Heinrich Wilhelm Rotermund: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Band 1 (1823), S. 317; Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
J. W. Büttner: Leben und Werk des Lüneburger Historikers Johann Heinrich Büttner (1666–1745), in: Lüneburger Blätter, Doppelband 7/8, 1957, S. 101–116[3]
Büttner, Johannes Heinrich; Büttner, Johannes Henrich; Büttnerus, Johannes Henricus; Büttner, Joannes Henricus; Büttner, Johann Henrich; Büttner, Johan Henrich
KURZBESCHREIBUNG
deutscher Kantor, Historiker, Bibliothekar, Genealoge, Urkundensammler und Ratssekretär