Der Kurfürst schenkte (verpfändete) Johann Bernhard von Francken und seinen Nachkommen 1727 die Stadt Erkelenz. 1731 erwarb er Schloss Pirkensee und ließ es in seiner heutigen Form umbauen, 1742 kaufte er die HofmarkWinklarn (Oberpfalz); auch die Hofmark Leonberg gehörte zu seinem Besitz.
Der Freiherr starb 1746 in Regensburg und ruht mit seiner zuvor verstorbenen Frau in der Pfarrkirche St. Leonhard zu Leonberg-Maxhütte, wo auch ihr Epitaph erhalten ist.[9]
Familie
Johann Bernhard von Francken war verheiratet mit Anna Sibilla geb. zum Pütz († 1740). Ihnen gehörte zwischen 1710 und 1725 der Hof Kaldenberg in Düsseldorf, wo sie 1715 ihr Ehewappen am Torbogen anbringen ließen. Beider Allianzwappen mit entsprechender Inschrift und der Jahreszahl 1734 ziert auch das äußere Eingangstor zu Schloss Pirkensee. In einem Waldstück südöstlich des Schlosses errichteten sie 1737 zudem eine Dreifaltigkeitssäule mit dem gleichen Ehewappen.[10]
Das Ehepaar hatte zwei Söhne und drei Töchter die das Erwachsenenalter erreichten.
Der Sohn Johann Heinrich von Francken († 1782) folgte seinem Vater als kurpfälzischer Gesandter am Reichstag in Regensburg nach.
Die Tochter Anna Maria Josepha (1694–1739) ehelichte den kurpfälzischen Hofkanzler und Konferenzminister Jakob Tillmann von Hallberg (1681–1744). Beide erbauten das Schloss Fußgönheim, stifteten die katholische Pfarrei des Dorfes und wurden zusammen in der Garnisonskirche Mannheim beigesetzt. Ihre Grabinschriften hat der Landeshistoriker Johann Franz Capellini von Wickenburg im „Thesaurus Palatinus“ überliefert.[11][12] Die Garnisonskirche wurde bereits 1780 abgebrochen,[13] ihre Gruft blieb unterirdisch erhalten und geriet in Vergessenheit. Man stieß erst 1979 bei Bauarbeiten wieder darauf. Hierbei fand man auch die Gebeine des Ehepaares von Hallberg und bettete sie 2003, in einem neuen Sarkophag, in eine unbenutzte Gruft unter dem Kirchenflügel des Schlosses Fußgönheim um. Vom Schlosshof aus kann man durch ein Fenster in die Gruft hineinsehen und es wurde dort eine Gedenktafel für den Erbauer Jakob Tillmann von Hallberg und seine Gattin Anna Maria Josepha geb. von Francken angebracht, die hier nachträglich ihre letzte Ruhestätte fanden.
Johann Samuel Heinsius: Genealogisch-historische Nachrichten von den allerneuesten Begebenheiten, welche sich an den Europäischen Höfen zutragen, 109. Teil, Leipzig, 1747, S. 156–159; (Digitalscan)
Konrad Tyroff: Neues Adeliches Wappenwerk: Geschlechts- und Wappenbeschreibungen zu dem Tyroffischen Neuen Adelichen Wappenwerk. 1. Band, Nürnberg, 1805, S. 280, 1. Abschnitt; (Digitalscan)
Ortsgeschichte der Gemeinde Fußgönheim, Band 2, Gemeindeverwaltung Fußgönheim, 2001, ISBN 3-87928-015-0, S. 54–58
Thomas Barth: Diplomatie und ländliche Gesellschaft im 18. Jahrhundert, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, Band 143, Regensburg, 2003, S. 244–246; (Beitrag als PDF-Dokument)
↑Freimüthige und unparteiische Betrachtungen über den gegenwärtigen Friedenskongreß zu Soissons, Soissons, 1728, S. 92; (Digitalscan mit Nennung Franckens)
↑Die merkwürdigsten Neuigkeiten von dem zu Soissons würcklich veranlaßten allgemeinen Friedens-Congress, 1728, S. 116; (Digitalscan mit Nennung Franckens)
↑Georg Hager: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Band 2: Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg, Heft 5: Bezirksamt Burglengenfeld, München, 1906 S. 95; (Digitalscan)
↑Georg Hager: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Band 2: Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg, Heft 5: Bezirksamt Burglengenfeld, S. 104–106; (Digitalscan)