Jocksdorf (bis 1945 Jocksdorf bei Forst, niedersorbischKósmejce)[2] ist ein Ortsteil der amtsangehörigen Gemeinde Neiße-Malxetal im Landkreis Spree-Neiße im Südosten des Landes Brandenburg. Bis zur Zusammenlegung mit vier anderen Gemeinden am 31. Dezember 2001 war Jocksdorf eine eigenständige Gemeinde.
Der Ort liegt direkt am Ostufer der Malxe. Jocksdorf ist über eine Gemeindestraße an die Bundesstraße 115 angebunden, die etwa einen Kilometer westlich des Dorfes verläuft. Im südöstlichen Teil der Gemarkung von Jocksdorf liegt der ehemalige Militärflugplatz Preschen. In der Nähe von Jocksdorf verlief früher die Bahnstrecke Weißwasser–Forst, die ihren Betrieb 1996 einstellte.
Geschichte
Jocksdorf wurde erstmals im Jahr 1487 urkundlich erwähnt. Die Schreibweise lautete damals Jogsdorf, 1588 hieß der Ort Jocuffsdorf.
Der Ort ist nach einem Jakob benannt, was auf den Ortsgründer oder einen ehemaligen Besitzer verweist.[3] Das Dorf war ein Vasallengut der Herrschaft Forst. Laut der Topographisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. aus dem Jahr 1844 hatte Jocksdorf damals 187 Einwohner in 30 Wohngebäuden. Das Dorf war und ist noch immer nach Groß Kölzig eingepfarrt.[4] Bis 1867 stieg die Einwohnerzahl in Jocksdorf auf 219, für dieses Jahr sind für Jocksdorf ein Vorwerk und eine Wassermühle
verzeichnet.[5]
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts sprach die Jocksdorfer Bevölkerung überwiegend Sorbisch. Bedingt durch die in diesem Jahrhundert angeordnete und erfolgte Abschaffung des sorbischen Schulunterrichtes und der sorbischsprachigen Gottesdienste waren jedoch bereits in den 1880er Jahren alle unter Dreißigjährigen Einwohner deutschsprachig.[6] Heute zählt der Ort nicht mehr zum sorbischen Sprachgebiet.
↑Fakten und Zahlen. In: amt-doebern-land.de. Amt Döbern-Land, abgerufen am 11. August 2021.
↑Eintrag „Kósmejce“ in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski.de
↑Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, Berlin 2005, S.84.
↑Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. 1844, S.194 (bsb-muenchen.de).
↑Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, Online bei Google Books, S. 233
↑Arnošt Muka: Pućowanja po Serbach. Nakład Domowiny, Budyšin 1957.