Nach dem Studium der Physik in Darmstadt und Helsinki promovierte Kuettner 1939 in Hamburg „Zur Entstehung der Föhnwelle“.[1] Als Luftfahrtpionier unternahm er 1937 im Rahmen seiner wissenschaftlichen Untersuchungen abenteuerliche Forschungs- und Rekordflüge in einer unbekannten Aufwindart – in Leewellen, die sich im Lee des Riesengebirges ausbilden und durch Moazagotl-Wolken angezeigt werden.[2]
Weitere Rekorde folgten:
14. September 1937: Wellenflug bis 23.000 ft (ca. 7.000 m) ohne Sauerstoff – inoffizieller Höhenweltrekord im Segelflugzeug (abgebrochen, als Kuettner an der Schwelle zu Bewusstlosigkeit stand)[3]
1951: Höhenweltrekord 38.000 ft (ca. 11.600 m) im doppelsitzigen Segelflugzeug mit Bob Symons
14. April 1955: deutscher Höhenrekord mit 13.015 m im Segelflugzeug (Schweizer SGS 2-25) im Rahmen des Jetstream-Projects, immer noch gültiger deutscher Höhenrekord[4]
Nach dem Krieg baute er die meteorologische Wetterwarte Zugspitze wieder auf[5] und leitete sie drei Jahre. Dabei erforschte er Gewitter und erstellte seine Habilitationsschrift.[3]
1987 stiftete er den nach ihm benannten, mit 10.000 Dollar dotierten „Küttner-Preis“ für Langstreckenflüge im Segelflugzeug über 2000 km in gerader Linie, den Klaus Ohlmann (Mountain Wave Project) am 23. November 2003 mit einem Flug von 2123 km Länge von El Calafate nach San Juan entlang der argentinischen Anden gewann.[11][12][13]
Daraufhin schrieb die OSTIV im Jahr 2004 auf Initiative von Joachim Kuettner einen neuen Küttner-Preis für einen Segelstreckenflug über 2500 km in gerader Linie aus. Der neue Küttner-Preis besteht aus einer Skulptur mit dem eingravierten Namen des Piloten, den Flugdaten und ist mit 10.000 US-Dollar dotiert.[14]
Literatur
Klaus Wege: Die Geschichte der Wetterstation Zugspitze. Mit Beiträgen von Joachim P. Kuettner und Ludwig Weickmann. Deutscher Wetterdienst, Offenbach am Main 2000.
A. Dörnbrack, R. Heise, J.P. Kuettner: Wellen und Rotoren. (PDF; 540 kB) In: promet. 32(1-2), 2006, S. 18–24.
Joachim Kuettner: The rotor flow in the lee of mountains. (PDF; 5,8 MB) Research Note 6, Geophysics Research Directorate, Air Force Cambridge Research Center, 1959.
↑ abCurriculum Vita. UCAR, abgerufen am 9. Oktober 2023 (englisch): „Since 1985, Dr. Kuettner's home base has been the National Center for Atmospheric Research (NCAR) and the University Corporation for Atmospheric Research (UCAR) in Boulder, Colorado“