Brandt, Tochter des DEFA-Regisseurs Horst E. Brandt,[1] begann ihre berufliche Karriere 1983 beim Fernsehen der DDR in Berlin-Adlershof. Von 1984 bis 1988 studierte sie an der Universität LeipzigJournalistik. Bereits während des Studiums war sie als freie Autorin für mehrere Film- und Fernsehzeitschriften tätig. Von 1988 bis 1991 arbeitete sie als Redakteurin in der Abteilung Spielfilm beim Fernsehen der DDR/DFF.
Ab 1991 war sie in der Degeto/ARD-Filmredaktion in Frankfurt am Main tätig. Hier zeichnete sie verantwortlich für die Auswahl, Sendeplatzierung und Betreuung von Spielfilmen, Fernsehfilmen und Kaufserien im Ersten. Zudem betreute sie zahlreiche fiktionale Eigenproduktionen. Zusätzlich war sie ab 1996 Leiterin des Bereichs „TV-Produkt und Projekte“. Sie verantwortete Buyout-Produktionen, Auftragsproduktionen und internationale Koproduktionen.
1999 wechselte Brandt zum MDR nach Leipzig[2] und war dort bis zum Januar 2021 Hauptredaktionsleiterin Spielfilm, Serie und Kinder. Sie war Mitglied in der Gemeinschaftsredaktion Serie im Vorabendprogramm der ARD[3] und ARD-Koordinatorin für die Reihe „Polizeiruf 110“. Seit 1999 ist sie auch Mitglied der Gemeinschaftsredaktion Serie im Hauptabendprogramm der ARD,[4] die sie seit 2014 leitet.
Ihre Programmkonzeption wird durch emotionale und gesellschaftlich relevante Stoffe definiert. Ihr besonderes Augenmerk liegt auf deutscher Zeitgeschichte und der historisch-politischen Aufarbeitung der Geschichte der DDR. Unter ihrer Verantwortung entstanden Einzelfilme wie „Nackt unter Wölfen“, „Bornholmer Straße“, „Katharina Luther“ und „Lotte am Bauhaus“, sowie Mehrteiler wie „Der Turm“. Sie ist zuständig für die Zulieferungen des MDR für die Reihen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ und für die Krimi-Reihen „Zorn“ und „Wolfsland“. Für das Nachmittagsprogramm entwickelte sie die Telenovela „Sturm der Liebe“. Jahrelang war sie für die Gesamtleitung der Serien „In aller Freundschaft“, „In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte“ und „In aller Freundschaft - Die Krankenschwestern“ verantwortlich[5]. Unter ihrer Leitung entstanden Publikumserfolge wie die Serien[6] „Um Himmels Willen“, „Hubert und Staller“, „Familie Dr. Kleist“ und „Tierärztin Dr. Mertens“. Außerdem verantwortete sie die horizontal erzählten Erfolgsserien „Weissensee“ und „Charité“.
Jana Brandt ist seit dem 15. Januar 2021 Programmdirektorin des MDR in der Programmdirektion Halle.[7]
2003: Um Himmels Willen: Deutscher Fernsehpreis (Bester Darsteller Fritz Wepper)
2008: Die Frau vom Checkpoint Charlie: Deutscher Fernsehpreis (Beste Schauspielerin Veronica Ferres)
2010: Sturm der Liebe: Deutscher Fernsehpreis (Publikumspreis)
2011: Weissensee: Deutscher Fernsehpreis (Beste Serie)
2013: Der Turm: Grimme-Preis (Bester Mehrteiler), Jupiter Award (Bester TV-Film), Publikums-Bambi
2013: Blaubeerblau: Grimme-Preis (Publikumspreis der Marler Gruppe), Robert Geisendörfer-Preis (Buch und Regie)
2013: So wie du bist: Fernsehpreis der österreichischen Erwachsenenbildung (Bester Fernsehfilm) Koproduktion mit ORF
2014: In aller Freundschaft: Publikums-Bambi
2015: Bornholmer Straße: Grimme-Preis (Buch, Regie, Darstellung und Ausstattung), Fernsehpreis der Akademie für Fernsehen (Beste Nebenrolle für Ullrich Matthes), Bambi (TV-Ereignis des Jahres)
2015/16: Nackt unter Wölfen: Seoul International Drama Awards (Bestes TV-Movie), Deutscher Fernsehpreis (Bester Fernsehfilm), Fernsehpreis der Deutschen Akademie für Fernsehen (Bildgestaltung, Nominierung für die beste Redaktion)
2016: Polizeiruf 110: Goldene Henne (Ehrenpreis)
2017: Mitten in Deutschland – NSU: Deutscher Fernsehpreis (Bester Mehrteiler)
2018: In aller Freundschaft: Goldene Henne (Ehrenpreis)
2019: Lotte am Bauhaus: Seoul International Drama Awards Silver Bird (Bestes TV-Movie)[9]
2021: Oktoberfest 1900: Deutscher Fernsehpreis (Bester Mehrteiler)