Jakob Kern wurde am 11. April 1897 in der Breitenseer Straße im heutigen 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing geboren und am 19. April 1897 in der Penzinger Pfarrkirche getauft.
Da er felduntauglich war, konnte er am 1. Oktober 1917 in das Wiener Priesterseminar eintreten und das Theologiestudium beginnen. Im Zuge seines Studiums wurde er Mitglied der K.Ö.H.V. Amelungia Wien, damals im CV, heute im ÖCV. Gegen Kriegsende, am 5. Februar 1918, wurde er nochmals einberufen, hatte allerdings nur Kanzleidienst zu versehen. Am 20. November 1918 wurde er im Zuge der Demobilisierung des österreichischen Heeres aus dem Dienst entlassen.
Am 23. Juli 1922 wurde er im Wiener Stephansdom zum Priester geweiht und feierte am 1. August 1922 seine Primiz in Vöcklabruck. Wegen seiner Verwundung hatte er immer wieder Hustenanfälle und spuckte Blut. Trotzdem begann er in Geras und den Stiftspfarren mit der Seelsorge.
Am 10. August 1923 wurden ihm im Krankenhaus Oberhollabrunn vier Rippen entfernt.[1] Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes musste die Operation ohne Narkose durchgeführt werden. 1924 wurden ihm wieder bei vollem Bewusstsein weitere vier Rippen entfernt, bei einer dritten Operation am 20. Oktober 1924 starb er im Allgemeinen Krankenhaus Wien. An diesem Tag hätte er seine ewige Profess ablegen sollen. Sein Leiden und seine Schmerzen fasste er als Sühne auf. Am 25. Oktober 1924 wurde er am Ortsfriedhof von Geras beigesetzt.
Verehrung und Seligsprechung
Durch die vorbildliche Art, mit der er sein schweres Leiden bewältigte, galt Jakob Kern vielen, die ihn erlebt haben, als Vorbild und Helfer in schwerer Krankheit. Nachdem es zu einigen Gebetserhörungen in der umliegenden Bevölkerung gekommen war, entschloss sich das Stift Geras 1956, einen Seligsprechungsprozess einzuleiten. In dem mit der Seligsprechung verbundenen Wunderprozess wurde es als erwiesen angesehen, dass ein vierjähriger Bub, der 1971 an einem unheilbaren Hirntumor erkrankte, auf Grund der Fürsprache Jakob Kerns völlig genesen sei.
Am 12. April 1998 wurde neben der Stiftskirche in Geras die Jakob-Kern-Kapelle eingeweiht, in die die sterblichen Überreste Jakob Kerns zur vorerst letzten Ruhestätte überführt wurden.