Ben Chaim verließ zu Beginn des 16. Jahrhunderts seine nordafrikanische Heimat, um Judenpogromen zu entgehen, welche damals dort ausbrachen. Nach Aufenthalten in Rom und Florenz kam er nach Venedig, wo er bei Daniel Bomberg als Herausgeber und Korrektor der hebräischen Druckwerke beschäftigt war. Er konvertierte in fortgeschrittenem Alter zum Christentum.[1]
Ben Chaim machte sich vor allem mit seiner Ausgabe der des Tanachs (1524–1525)[2] einen Namen. Diese Bibelausgabe enthält masoretische Hinweise und eine Einführung mit textkritischer Diskussion über die Masora, das Ketib und Qere sowie Unterschiede zwischen den Talmudisten und der Masora.[3] Der Wert seiner Tätigkeit als kritischer Vermittler der Masora wurde u. a. von Elia Levita anerkannt, der aber seine Auswahl bemängelte.[3]
Ben Chajims Einführung in die rabbinische Bibel wurde von Claude Capellus im Jahr 1667 ins Lateinische[4] und 1867 von Christian David Ginsburg ins Englische[3] übersetzt.
Außerdem schrieb Ben Chajim 1527 eine Abhandlung über die Targumim, die seinen Ausgaben des Pentateuchs vorangestellt ist. Er bearbeitete die Editio Princeps des Jerusalemer Talmuds (1523), die Mischne Tora von Maimonides und viele andere Werke, die Daniel Bomberg drucken ließ.[1]