Der Jaguar F-Type ist ein Sportwagen des britischen Automobilherstellers Jaguar, der von Mai 2013 bis Mai 2024 angeboten wurde.
Seine Weltpremiere feierte der F-Type auf dem Pariser Autosalon 2012. Bereits auf der IAA 2011 präsentierte Jaguar mit dem C-X16 eine sehr seriennahe Studie der Coupéversion. Zum Verkaufsstart war der F-Type in den drei Varianten F-Type (250 kW), F-Type S (280 kW) und F-Type V8 S (364 kW) verfügbar.[1]
Jaguar sieht den völlig neu entwickelten F-Type in der Tradition des 1974 eingestellten E-Type. Er ist deutlich kleiner als der bis Juli 2014 angebotene Sportwagen XK/XKR. Die Karosserie basiert auf einer neuen Plattform mit Aluminiumchassis.[2]
Im Mai 2024 wurde die Produktion des F-Type ohne Nachfolgemodell beendet.[3] Insgesamt entstanden 87.731 Fahrzeuge der Baureihe.[4]
Der F-Type kam am 25. Mai 2013 zunächst als Cabrio mit Stoffverdeck auf den Markt. Die Coupé-Version wurde während der Los Angeles Auto Show 2013 präsentiert. Die Markteinführung in Europa war im zweiten Quartal 2014.[5] Eine umfangreich überarbeitete Variante der Baureihe präsentierte Jaguar Anfang Dezember 2019.[6] Zum Abschluss der Baureihe waren nur noch Sondermodelle zum 75. Sportwagen-Jubiläum des Herstellers verfügbar.[7]
Heckansicht
Jaguar F-Type Coupé (2014–2019)
Heckansicht
Jaguar F-Type S Coupe
Innenraum
Jaguar F-Type Cabriolet (2019–2024)
Jaguar F-Type Coupé (2019–2024)
Jaguar F-Type R75 Cabriolet (2023–2024)
Jaguar F-Type ZP Edition Cabriolet (2023–2024)
Ausstattung
Das Stoffverdeck des Cabrios lässt sich im Stand und während der Fahrt bis zu 50 km/h öffnen und schließen. Ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h fährt am Heck automatisch ein Flügel zur Erhöhung des Anpressdrucks auf die Hinterachse aus.
Die Abgasanlage besteht bei den V6-Modellen aus einem zentrierten zweiflutigen Abgasendrohr, die V8-Version hat dagegen eine vierflutige Abgasanlage mit jeweils zwei Abgasrohren links und rechts. Die beiden stärkeren Versionen sind serienmäßig mit einer aktiven Abgasanlage ausgerüstet, bei der ab einer Drehzahl von 3000/min Ventile im Auspuffstrang geöffnet werden, um einen satteren Sound zu erzeugen. In der V8-Version können darüber hinaus mittels einer Sound-Taste auf der Mittelkonsole die Bypass-Ventile in der Abgasanlage manuell geöffnet werden. In den jeweils kleineren Modellen sind diese Ausstattungsmerkmale optional erhältlich.
Der Instrumententräger ist, im Gegensatz zu anderen Jaguar-Modellen, mit zwei analogen Rundinstrumenten ausgestattet, die mit einem 5-Zoll-TFT-Farbdisplay kombiniert sind. Die mittleren Lüftungsdüsen der serienmäßigen Klimaanlage fahren nur bei Bedarf aus dem oberen Teil des Armaturenträgers aus und sind ansonsten für ein flaches Erscheinungsbild verdeckt.
Antrieb
Für den F-Type waren zwei V6-Motoren (siehe Jaguar AJ126) und ein V8-Motor – alle mit Kompressoraufladung – sowie ein Vierzylindermotor mit Turbolader verfügbar, deren Kraft über ein Achtgang-Automatikgetriebe an die Hinterräder übertragen wird. In vergangenen Modelljahren gab es auch eine Sechsgang-Handschaltung. Anders als bei den Limousinen von Jaguar ist die Höchstgeschwindigkeit des F-Type nicht auf 250 km/h begrenzt. Ein Start-Stopp-System gehört zur Serienausstattung.
Die Modelle F-Type S und V8 S haben zusätzlich ein adaptives Sportfahrwerk, das die Dämpfereinstellung selbstständig und stufenlos regelt. Beim F-Type Coupe bleibt die Motorenpalette unverändert. Die V8-Version hat ein verbessertes Hinterachssperrdifferential der zweiten Generation und eine Torque-Vectoring-Bremse.[5]
Zum Modelljahr 2015 wurde ein Allradantrieb optional verfügbar bei Coupé und Cabrio für die 278 kW-Version des 3,0 Liter V6-Motors und für den 403 kW 5,0-Liter-V8-Ottomotor. Zum Allradantrieb wurde noch eine intelligente Steuerung namens IDD entwickelt und das bislang vom V8-Modell bekannte Torque Vectoring auch in die Sechszylinder eingebaut. So fährt der F-Type unter normalen Umständen weiter heckgetrieben und leitet bei elektronisch erkanntem Traktionsverlust Kraft auf die Vorderräder. Durch den Allradantrieb steigt das Gewicht um 80 kg, der Verbrauch steigt beim V6 um 0,3 und beim V8 um 0,6 Liter. Während der V8 mit der besseren Traktion sogar eine Zehntelsekunde weniger bis Tempo 100 braucht, fällt der V6 AWD gegenüber dem Normalmodell um 0,2 Sekunden zurück. Ebenfalls wurde mit dem Modelljahr 2015 bei den V6-Versionen das sechsstufige Schaltgetriebe als Basisausstattung eingeführt.[8]
SVR
Auf dem Genfer Auto-Salon 2016 präsentierte Jaguar den „F-Type SVR“. Mit einer Leistung von 423 kW (575 PS) stellt dieser das Spitzenmodell in der F-Type-Palette dar. Der „F-Type SVR“ wurde ab Juni 2016 ausschließlich mit Allradantrieb sowohl als Coupe (ab 138.400 €) als auch als Cabriolet (ab 145.400 €) angeboten.[9]
SVR Coupé
SVR Cabriolet
Lister LFT-666
Der britische Automobilhersteller Lister Cars präsentierte im August 2018 mit dem LFT-666 ein auf 99 Exemplare limitiertes Modell, das auf dem F-Type Coupé basiert. Angetrieben wird der LFT-666 vom Fünfliter-Kompressormotor, der es auf eine maximale Leistung von 490 kW (666 PS) bringt.[10] Im März 2019 wurde das Modell als auf zehn Exemplare limitiertes Cabrio vorgestellt.[11]
Seit dem Marktstart 2013 bis einschließlich Dezember 2023 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 10.581 Jaguar F-Type neu zugelassen worden. Mit 1.319 Einheiten war 2015 das erfolgreichste Verkaufsjahr.
Mit dem Jaguar C-X16 präsentierte Jaguar auf der IAA 2011 eine seriennahe Studie des späteren F-Type. Die Plattform und die Karosserie des C-X16 besteht, wie beim späteren Serienmodell, aus Aluminium. Die Studie hat einen drei Liter großen und von einem Kompressor aufgeladenen V6-Motor mit 280 kW (380 PS) und einen Elektromotor mit 70 kW und 235 Nm. Der Elektromotor bezieht seine Energie aus einem 1,6 kWh großen Lithium-Ionen-Akkumulator-Paket und unterstützt den Benzinmotor mittels Boost-Funktion, ähnlich dem Kinetic Energy Recovery System in der Formel 1. Geladen wird die Batterie durch Nutzbremse über ein elektrohydraulisches System an der Hinterachse beim Bremsen. Den Verbrauch der Studie gibt Jaguar mit 6,9 Liter/100 km an. Bis zu 80 km/h soll der C-X16 rein elektrisch fahren können.[13]