Reimers war danach von 1881 bis 1882 in Hildesheim Mitarbeiter der dortigen Bauinspektion. Anschließend studierte er bis 1883 in Berlin die Fächer Archäologie und Kunstgeschichte. 1884 wurde er an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg durch eine archäologische Dissertation über den Dorischen Tempel zum Dr. phil.promoviert. Noch im selben Jahr volontierte Reimers in Berlin an den Königlichen Museen, wo er zum 1. April 1886 eine Festanstellung als Direktorialassistent erhielt.[3]
Zum 1. April 1890 wurde Reimers zum ersten hauptamtlichen Direktor des neu gegründeten[3]Hannoverschen Provinzialmuseums für Kunst und Wissenschaft[2] berufen, dem späteren Niedersächsischen Landesmuseum. Dieses war anfangs an der Sophienstraße untergebracht und zog 1901/1902 in den nach Plänen von Hubert Stier errichteten Neubau am Maschpark um.[3]
Reimers wurde 1894 außerdem zum hannoverschen Provinzialkonservator ernannt. In seiner 26-jährigen Amtszeit wurden historisch bedeutende Baudenkmäler restauriert, darunter die Marienkirche in Osnabrück, die Johanniskirche sowie das Rathaus in Lüneburg oder die Michaeliskirche in Hildesheim. Zudem veröffentlichte Reimers als umfassendes Fachkompendium ein Handbuch für die Denkmalpflege, das über fast ein Jahrhundert hinweg ab 1899 bis 1996 in vier Auflagen und zwei Reprints Verbreitung fand.[3] Den größten Teil darin beanspruchte mit fast 400 Seiten ein Wörterbuch einschlägiger Fachausdrücke der Bau- und Kunstdenkmäler, von „Abacus“ bis „Zwiebeldach“.
Zur Entwicklung des dorischen Tempels. Weidmann, Berlin 1884. (Dissertation) (Dilibri)
Peter Floetner nach seinen Handzeichnungen und Holzschnitten. Hirth, München et al. 1890.
Handbuch für die Denkmalpflege. Hrsg. von der Provinzial-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmäler in der Provinz Hannover. Schulze, Hannover 1899. / 2., umgearbeitete und vermehrte Auflage, Ernst Geibel, Hannover 1911. / 3., umgearbeitete und vermehrte Auflage, Ernst Geibel, Hannover 1914. / 4., umgearbeitete und vermehrte Auflage, Ernst Geibel, Hannover 1914. – Reprints der 2. Auflage von 1911: Saur, München 1986, ISBN 3-598-07215-5; Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden 1995, ISBN 9783826218002.
Das Adlerwappen bei den Friesen. Stalling, Oldenburg i. O. 1914. (Inhaltsverzeichnis bei der Deutschen Nationalbibliothek)
Heinrich Reimers (Hrsg.), Jacobus Reimers (†): Beiträge zur Geschichte ostfriesischer Städte. Gesammelte Abhandlungen und Aufsätze. Band 1: Aurich, Emden, Norden. Meyer, Aurich 1979.
Hans Gummel: Forschungsgeschichte in Deutschland. (= Die Urgeschichtsforschung und ihre historische Entwicklung in den Kulturstaaten der Erde, Band 1.) de Gruyter, Berlin 1938. (Inhaltsverzeichnis bei der Deutschen Nationalbibliothek)
Heinrich Reimers: Jacobus Reimers. Lax, Hildesheim et al. 1939.
Jan Filip: Enzyklopädisches Handbuch für Ur- und Frühgeschichte. Band 2 (L–Z), Academia Verlag, Prag 1969.
Otto Heinrich May (Hrsg.): Niedersächsische Lebensbilder, Band 1. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Bremen, Reihe 22, Band 1.) Lax, Hildesheim 1939, S. 336–353.