Jānis Līcis

Jānis Līcis mit dem Pseudonym Indriķis Straumīte

Jānis Līcis (* 19. Juli 1832 in Bewershof, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; † 6. Septemberjul. / 19. September 1905greg. in Fistehlen, Gouvernement Livland[1]), auch Jānis Līcītis geschrieben, eingedeutscht Jahn Lihzis oder Johann Lihzit, russisch Янис Лицис oder Янис Лацис, Pseudonyme Josts Viesulis und Indriķis Straumīte, in deutscher Schreibweise Indrik Straumit, in russischer Schreibweise Индрик Страумит oder Индрикъ Страумитъ, war ein lettischer Priester. Er gilt als orthodoxer Märtyrer.

Eltern

Jānis Līcis’ gleichnamiger Vater war ein wohlhabender Gesindewirt, zunächst auf dem Gut Kastran im Kirchspiel Sunzel. 1836 wechselte er nach Laubern im Kirchspiel Sissegal. Im Oktober 1845 erging ein Befehl des Rigaschen Ordnungsgerichts, dass Personen aus dem Kreis Riga, die zur russisch-orthodoxen Kirche konvertieren wollten, dazu nach Riga kommen mussten. Den Übertritt in Wenden zu vollziehen, war nicht mehr erlaubt. Jānis Līcis sen. missachtete diesen Befehl. Das Ordnungsgericht veranlasste daraufhin seine Inhaftierung; er erkrankte und starb 14 Tage später im Gefängnis. Seine Frau wurde nach Protesten gegen die Behörden aus dem Gesinde entlassen und konvertierte schließlich mit ihrem Sohn von der evangelisch-lutherischen zur russisch-orthodoxen Konfession. (Während die russische Staatsmacht die orthodoxe Staatskirche förderte, protegierte der deutsch-baltische Adel die evangelische Kirche, die in Livland die Mehrheitskonfession bildete.)

Leben

Maria-Magdalena-Kirche in Fistehlen

Jānis Līcis der Jüngere wurde nach 1854 Priester, zunächst an einer orthodoxen Notkirche in Altenwoga. Nach eigener Angabe war er einer der ersten beiden Letten, welche die orthodoxe Priesterwürde erreichten. Ab 1859 betreute er die orthodoxen Christen in Fistehlen, ab 1867 in der dort neu errichteten Maria-Magdalena-Kirche.

1868 veröffentlichte Jānis Līcis unter dem Pseudonym Indriķis Straumīte seine Autobiographie Записки православнаго латыша Индрика Страумита. (1840-1845), mit deutschem Titel Memoiren des rechtgläubigen Letten Indrik Straumit. (1840-1845), die von Juri Samarin in Prag im Verlag Типографія Дра. Э. Грегра als zweites Heft der Serie Окраины Россіи. Серія первая: Русское Балтійское поморіе. (Die russischen Grenzmarken. Erste Serie: Der russisch-baltische Küstenstrich.) herausgegeben wurde. In dieser Schrift rief Līcis dazu auf, ebenfalls zur orthodoxen Kirche zu konvertieren und damit auch die deutsch-baltische Vorherrschaft abzustreifen.

Carl Schirren

Die Memoiren ernteten heftige Kritik in deutsch-baltischen respektive evangelischen Kreisen, unter anderem von Carl Schirren in seiner Livländischen Antwort an Herrn Juri Samarin, die sich im zweiten Kapitel auf diese vom Slawophilen Samarin herausgegebene Schrift bezog. Samarin trat für die Beseitigung der Autonomie der Ostseeprovinzen und eine Anpassung an Russland ein. Es wurde auch die Behauptung laut, Samarin selbst habe die Memoiren geschrieben oder zumindest verfälscht. Neben Samarin und Schirren ging, von einem ablehnenden Standpunkt aus, auch W. von Bock auf Līcis’ Schrift ein und deckte dabei seine Identität auf (siehe Kapitel „Literatur“).

Während der Russischen Revolution von 1905, am Dienstag, dem 6. Septemberjul. / 19. September 1905greg., saß Līcis abends um 20 Uhr 30 mit seiner Familie am Tisch, als ihn durch das Fenster ein Schrotschuss in den Kopf traf. Der Attentäter hob das Rollo des Fensters hoch, um sich vom Erfolg seiner Tat zu überzeugen, und feuerte einen weiteren Schuss auf Līcis ab, der seinen Verletzungen erlag.

Nachleben

Unmittelbare Reaktionen

Der Fall wurde dem Untersuchungsrichter übergeben. Dieser leitete sofort entsprechende Untersuchungen ein. Der Rigasche Kreischef von Schilinsky reiste am 7. September abends in der Mordsache nach Fistehlen.[2]

Karl Schilling

Līcis wurde auf dem Friedhof seiner Gemeinde beigesetzt. Schon am 10. Septemberjul. / 23. September 1905greg. wurde mit dem evangelischen Pastor Karl Schilling der nächste Geistliche getötet.

Für Hinweise auf die Mörder Līcis’ und Schillings setzte die Rigaer Kreispolizei am 12. Septemberjul. / 25. September 1905greg. eine Belohnung von 1000 Rubeln aus.[3]

Am 13. Septemberjul. / 26. September 1905greg. erschien ein Kommentar in der Rigaschen Rundschau, in der Līcis und Schilling als Märtyrer bezeichnet wurden, verbunden mit dem als Trost gemeinten Hinweis, dass der Kirche aus dem Blut der Märtyrer stets gute Früchte erwachsen würden. Der Autor drückte seinen Zweifel daran aus, dass die Ermordung von Privatpersonen, die nicht die Staatsmacht verkörperten, durch das revolutionäre Streben nach Verbesserungen gerechtfertigt werden könne. Die Einsetzung Līcis’ durch patriarchale Kirchenstrukturen sei kein Argument, da die lettischen Gemeindemitglieder ja freiwillig zur orthodoxen Kirche konvertiert seien. Die evangelische Kirche Schillings wiederum sei über vier Jahrhunderte mit der Bevölkerung verwachsen, als Nachfolgerin der römisch-katholischen Kirche sogar über sieben Jahrhunderte. Die Mörder würden das Gegenteil von dem erreichen, was sie wollten; bislang wankende Kirchenmitglieder würden sich jetzt nur umso enger an ihre Kirche binden.[4]

Noch im September 1905 besuchte der Gouverneur die lutherischen Geistlichen Rigas. Dabei sprach er über die Ermordung Līcis’ und Schillings. Stadtpropst Gaethgens drückte die Hoffnung aus, dass die Täter bald gefunden würden und die Ordnung in der Kirche wiederhergestellt würde.[5]

Reaktionen in der lettischen Presse

Die Rigas Awise urteilte über die Ermordung Līcis’ und Schillings:

„Wenn eine Nation ruhig Mordtaten duldet, dann kommt deren Fluch über das ganze Volk. Das ist ein Gesetz von Ewigkeitsbedeutung. Und ist das nicht ein Dulden der Mordtaten, wenn diejenigen, deren Pflicht ist, das Volk durch Schriften zu belehren, stillschweigen? Wenn diese kein Wort zur Verdammung der Bewegung, die diese Mordtaten verursacht, finden? Nein, diese sind moralisch Mitschuldige.“[6]

Die Autorschaft Līcis’ an den Memoiren des rechtgläubigen Letten Indrik Straumit wurde zwar bereits zu seinen Lebzeiten unter anderem von W. von Bock vermutet, aber erst nach seinem Tod wirklich bekannt. Die Deenas Lapa empfahl das zu diesem Zeitpunkt in Vergessenheit geratene Werk zur Lektüre und urteilte, die Attentäter hätten wohl auf ihren Anschlag verzichtet, wenn sie das Buch und damit das Mitgefühl, das Līcis in seiner Jugend für die lettischen Bauern gehabt hat, gekannt hätten. Die Rigasche Rundschau widersprach dieser Sichtweise und betrachtete sie als geistige Brandstiftung. Das Buch sei zu Recht in Vergessenheit geraten.[7] Auch die Düna-Zeitung wertete die Bemerkung der Deenas Lapa als taktlos.[8]

Līcis und Schilling waren die Ersten in einer langen Reihe von Geistlichen und anderen kirchennahen Personen, die im Gefolge der Revolutionen von 1905 und 1917 getötet wurden. Die Zeitung Latwija kritisierte die „Herrenrolle“ evangelischer Pastoren, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht seien, während die orthodoxen Geistlichen zu Recht als „Väterchen“ bezeichnet würden. Der Mord an Līcis wurde von der Düna-Zeitung als Gegenargument angeführt: Den Mördern sei der genannte Unterschied wohl nicht aufgefallen.[9]

Festnahme und Tod des mutmaßlichen Mörders

Im September 1906 wurde der Bandenführer Mikel Bitit, ein Bauer aus Weißensee, festgenommen. Der jüngere Kreischefgehilfe des Rigaschen Kreises leitete die Voruntersuchung. Ferner waren die Offiziere der 2. Eskodron des 9. Dragonerregiments anwesend. In dieser Untersuchung bekannte sich Bitit zu insgesamt sieben Morden, darunter dem an Līcis. Die übrigen Fälle waren:

  • zwei Untermilitärs, von Petersohn (der jüngere Kreischefgehilfe von Kokenhusen) und Dragoneroffizier Kosljanninow, getötet im Herbst 1905 auf dem Gut Neu-Kaipen
  • Kruhming, Gemeindeältester in Römershof, getötet im Winter 1905
  • Kalning, Gemeindeschreiber in Jürgensberg

Bitit erklärte sich bereit, den wegen der Mittäterschaft beschuldigten Bauern Jahn Purrin aus Ledemannshof auszuliefern. Auf dem Weg zu Purrin, auf den er sich in Begleitung des Kreischefgehilfen begab, unternahm Bitit in einem Wäldchen einen Fluchtversuch, bei dem er von einem der Dragoner erschossen wurde.[10]

Drohbrief an einen Pastor

Ein livländischer Pastor erhielt am 25. September 1906 folgendes gedrucktes Schreiben in „offiziellem“ Sprachstil:

Ludwig Zimmermann
Nr. 51.
Aufforderung an den Pastor (in der Quelle zensiert) der (zensiert)en Gemeinde.
Hiermit werden Sie aufgefordert, mit der Beschimpfung von Freiheitskämpfern und unserer gefallenen Genossen aufzuhören und sofort nach Empfang dieser Bekanntmachung Ihr heiligmachendes Geschäft – die Kirche zu schließen, widrigenfalls wir gezwungen sein werden, Gewaltmittel anzuwenden. Denken sie an die Schicksale ihrer Kollegen Schilling, Lihzit und Zimmermann.
25/IX. 1906.
Die Gruppe
der Baltischen Kampfesorganisation.
Druckerei „Mescha-Brahli“

Das Schreiben war mit einem Stempel mit der Aufschrift „Latwijas Sozialdemokratiga Komiteja Widsemas Maleenas“ versehen, der Name des Pastors und seiner Gemeinde sowie das Datum waren mit roter Tinte nachträglich eingefügt worden.[11][12]

Politische Instrumentalisierung der Morde

Baron Hans von Rosen

Im Mai 1909, nach der Niederschlagung der Revolution, hielt der livländische Abgeordnete Baron Hans von Rosen eine Rede vor der Duma, in welcher er die Morde an Jānis Līcis und den evangelischen Geistlichen Wilhelm Taurit, Karl Schilling, Ludwig Zimmermann, Alphons Fuchs, Julius Busch und Albert Grühn erwähnte. (Fuchs überlebte nach anderen Quellen den Anschlag trotz anfänglicher Todesmeldung.) Rosen bezeichnete die Genannten dabei als Märtyrer und sprach von der Achtung, die Līcis zu seinen Lebzeiten entgegengebracht wurde. Er betonte die Bedeutung auch der evangelischen Geistlichen als Stützen des Staates und warb für ein Ende der gesetzlichen Benachteiligung der evangelischen Kirche gegenüber der orthodoxen.[13]

In einem Kommentar in der Rigaschen Zeitung vom 24. April 1910 wird ein Leitartikel in der Rigaer russischen Zeitschrift Rish. Westn. kritisiert, in dem die Ermordung der evangelischen Geistlichen durch Revolutionäre auf die politische Einflussnahme der evangelischen Kirche zurückgeführt wird. Die Rigasche Zeitung argumentiert gegen diese Auffassung damit, dass mit Līcis doch auch ein orthodoxer Geistlicher ermordet wurde, der sicher keine antirussische Politik betrieb.[14]

Literatur

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Die Datumsangaben in diesem Artikel richten sich, wenn nicht anders angegeben, für den Zeitraum bis 1918 nach dem julianischen Kalender.
  2. Fistehlen. Das Opfer eines schändlichen terroristischen Verbrechens in der Düna-Zeitung, Nr. 197, 8. September 1905, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  3. Lokales. in der Düna-Zeitung, Nr. 200, 12. September 1905, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  4. Kommentar in der Rigaschen Rundschau, Nr. 201, 13. September 1905, online unter Schilling|issueType:P (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  5. Inland. in der Libauschen Zeitung, Nr. 198, 14. September 1905, online unter Schilling|issueType:P (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  6. Zur Ermordung des Pastors Schilling. in der Düna-Zeitung, Nr. 202, 14. September 1905, online unter Pastor Pastor Schilling|issueType:P (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  7. Fistehlen. in der Rigaschen Rundschau, Nr. 202, 14. September 1905, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  8. Der ermordete Priester Lihzit in Fistehlen. in der Düna-Zeitung, Nr. 206, 19. September 1905, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  9. Eine gottlose Stimme aus den Kreisen der Geistlichkeit. in der Düna-Zeitung, Nr. 64, 18. März 1906, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  10. Lennewarden. Ein gefährlicher Mörder erschossen. in der Düna-Zeitung, Nr. 210, 13. September 1906, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  11. Drohbriefe an Pastoren. in der Düna-Zeitung, Nr. 227, 3. Oktober 1906, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  12. Inland. in der Libauschen Zeitung, Nr. 227, 4. Oktober 1906, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  13. Die Rede des livländischen Abgeordneten H. Baron Rosen in der Düna-Zeitung, Nr. 117, 26. Mai 1909, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv
  14. Russische Presse. in der Rigaschen Zeitung, Nr. 92, 24. April 1910, online unter Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv

Read other articles:

Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber: Damansara, Kuala Lumpur – berita · surat kabar · buku · cendekiawan · JSTOR Damansara adalah divisi dari Teritori Federal Kuala Lumpur, Malaysia. Damansara merupakan perhubungan kota pusat komersial kedu...

 

ليلينغستون ديرل كنيسة سانت نيكولاس، ليلينغستون ديرل الإحداثيات 52°02′58″N 0°58′43″W / 52.0494°N 0.9787°W / 52.0494; -0.9787  تقسيم إداري  البلد المملكة المتحدة[1]  معلومات أخرى MK18  رمز الهاتف 01280  رمز جيونيمز 2644506  تعديل مصدري - تعديل   ليلينغستون ديرل (بالإنج�...

 

Alvis Saracen Mk 1 Sebuah FV 603 Saracen di musium Yad la-Shiryon, Latrun Jenis Armoured personnel carrier Negara asal Kerajaan Inggris Spesifikasi Berat 11 t Panjang 4.8 m Lebar 2.54 m Tinggi 2.46 m Awak 2 + up to 9 troops Perisai 16 mm Rolled homogeneous armour (RHA) Senjatautama Browning M1919 machine gun or L37 GPMG Senjatapelengkap Bren LMG, 6-12 smoke grenade launchers Jenis Mesin Rolls-Royce B80 Mk 3A or Mk 6A, 8 cyl Inlet over Exhaust petrol119 kW Suspensi 6 × 6 ...

Not to be confused with riparian zone. German dialect group This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article should specify the language of its non-English content, using {{lang}}, {{transliteration}} for transliterated languages, and {{IPA}} for phonetic transcriptions, with an appropriate ISO 639 code. Wikipedia's m...

 

Japanese gymnast (born 1938) Shuji TsurumiShuji Tsurumi in 1966Personal informationCountry represented JapanBorn (1938-01-29) January 29, 1938 (age 86)Tokyo, JapanHeight1.58 m (5 ft 2 in)Weight52 kg (115 lb)DisciplineMen's artistic gymnastics Medal record Olympic Games 1960 Rome Team 1964 Tokyo Team 1964 Tokyo All-around individual 1964 Tokyo Pommel horse 1964 Tokyo Parallel bars 1960 Rome Pommel horse Shuji Tsurumi (鶴見 修治, Tsurumi Shūji, ...

 

Californian bandit Tiburcio VásquezBorn(1835-04-11)April 11, 1835Monterey, Alta California, First Mexican Republic(today California, U.S.)DiedMarch 19, 1875(1875-03-19) (aged 39)San Jose, California, U.S.Criminal statusExecutedConviction(s)MurderCriminal penaltyDeath by hanging Tiburcio Vásquez (April 11, 1835 – March 19, 1875) was a Californio bandido who was active in California from 1854 to 1874. The Vasquez Rocks, 40 miles (64 km) north of Los Angeles, were one of his many h...

Questa voce sull'argomento centri abitati della Bassa Sassonia è solo un abbozzo. Contribuisci a migliorarla secondo le convenzioni di Wikipedia. Segui i suggerimenti del progetto di riferimento. Dinkelsbühlcittà Dinkelsbühl – Veduta LocalizzazioneStato Germania Land Baviera Distretto Media Franconia CircondarioAnsbach TerritorioCoordinate49°04′15″N 10°19′10″E / 49.070833°N 10.319444°E49.070833; 10.319444Coordinate: 49°04′15″N 10°19�...

 

Neobatrachia Обыкновенная квакша Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:ЧетвероногиеКласс:ЗемноводныеПодкласс:Б�...

 

The red lithium flame leads to lithium's use in flares and pyrotechnics Copper compounds glow green or blue-green in a flame. Calcium compounds glow orange in a flame. Sodium compounds glow yellow in a flame. A pyrotechnic colorant is a chemical compound which causes a flame to burn with a particular color. These are used to create the colors in pyrotechnic compositions like fireworks and colored fires. The color-producing species are usually created from other chemicals during the reaction....

Questa voce o sezione sull'argomento centri abitati della Lombardia non cita le fonti necessarie o quelle presenti sono insufficienti. Puoi migliorare questa voce aggiungendo citazioni da fonti attendibili secondo le linee guida sull'uso delle fonti. Segui i suggerimenti del progetto di riferimento. Montalto Pavesecomune Montalto Pavese – VedutaVeduta LocalizzazioneStato Italia Regione Lombardia Provincia Pavia AmministrazioneSindacoAngelo Villani (lista civica) d...

 

密西西比州 哥伦布城市綽號:Possum Town哥伦布位于密西西比州的位置坐标:33°30′06″N 88°24′54″W / 33.501666666667°N 88.415°W / 33.501666666667; -88.415国家 美國州密西西比州县朗兹县始建于1821年政府 • 市长罗伯特·史密斯 (民主党)面积 • 总计22.3 平方英里(57.8 平方公里) • 陸地21.4 平方英里(55.5 平方公里) • ...

 

Berikut daftar raja-raja Swedia: Raja-raja Swedia Raja-raja Uppsala c. 970- c. 995: Eric VIII sang Pemenang (Erik Segersäll) c. 995- c. 1022: Olof Skötkonung (Olof Skötkonung) c. 1022-1050: Anund Jacob (Anund Jakob) 1050-1060: Emund (Emund Gammal) Raja-raja Stenkil 1060-1066: Stenkil (Stenkil Ragnvaldsson) 1066-1067: Eric Stenkilsson (Erik Stenkilsson) 1066-1067: Eric the Pagan (Erik Hedningen) 1067-1070: Halsten Stenkilsson (Halsten) 1070-1075: Anund (Anund gårdske) 1075-1079: Haakon (H�...

Genus of flowering plants in the myrtle family Myrtaceae This article is about the genus of flowering plants. For other uses, see Eugenia (disambiguation). Eugenia Eugenia sprengelii Scientific classification Kingdom: Plantae Clade: Tracheophytes Clade: Angiosperms Clade: Eudicots Clade: Rosids Order: Myrtales Family: Myrtaceae Subfamily: Myrtoideae Tribe: Myrteae Genus: EugeniaP.Micheli ex L. Type species Eugenia unifloraL. Species Over 1,100; see list of Eugenia species Synonyms[1]&...

 

هذه المقالة بحاجة لصندوق معلومات. فضلًا ساعد في تحسين هذه المقالة بإضافة صندوق معلومات مخصص إليها. الأرثوذكسية المشرقية هي اتحاد الكنائس المسيحية المشرقية التي تعترف بثلاثة مجامع مسكونية فقط: مجمع نيقية الأول أو المجمع المسكوني الأول، ومجمع القسطنطينية الأول أو المجمع ا�...

 

Place in Styria, SloveniaZgornji PorčičZgornji PorčičLocation in SloveniaCoordinates: 46°35′32.89″N 15°51′31.52″E / 46.5924694°N 15.8587556°E / 46.5924694; 15.8587556Country SloveniaTraditional regionStyriaStatistical regionDravaMunicipalitySveta Trojica v Slovenskih GoricahArea • Total5.51 km2 (2.13 sq mi)Elevation335.8 m (1,101.7 ft)Population (2002) • Total463[1] Zgornji Porčič (pronounc...

LGBT rights in NicaraguaNicaraguaStatusLegal since 2008[1]Gender identityNoMilitaryNoDiscrimination protectionsSexual orientation and gender identity protections (see below)Family rightsRecognition of relationshipsNo recognition of same-sex couplesAdoptionNo [2] Lesbian, gay, bisexual, and transgender (LGBT) people in Nicaragua face legal challenges not experienced by non-LGBT residents. Both male and female types of same-sex sexual activity are legal in Nicaragua. Discrimina...

 

SC WackerCalcio Meidlinger Buam, Schönbrunner Segni distintiviUniformi di gara Casa Trasferta Colori sociali Bianco, nero Dati societariCittà Vienna Nazione Austria ConfederazioneUEFA Federazione ÖFB Fondazione1906 Scioglimento1971StadioStadion an der Rosasgasse(20.000 posti) PalmarèsTitoli nazionali1 Campionato austriaco Trofei nazionali1 ÖFB-Cup Si invita a seguire il modello di voce Lo Sportclub Wacker fu una società calcistica austriaca del distretto viennese di Meidling. Nacqu...

 

2013 American filmSound CityTheatrical release posterDirected byDave GrohlWritten byMark MonroeProduced by Dave Grohl James A. Rota John Ramsay CinematographyKenny StoffEdited byPaul CrowderProductioncompanies Therapy Content Diamond Docs Distributed by Variance Films Roswell Films Gravitas Ventures Release dates January 18, 2013 (2013-01-18) (Sundance Festival) February 1, 2013 (2013-02-01) (Cinemas and videoon demand) Running time107 minutes[1]...

Harbour estuary in New Zealand Kaipara HarbourKaipara Harbour opens onto the Tasman SeaLocationNorthland and Auckland Regions, New ZealandCoordinates36°25′S 174°13′E / 36.417°S 174.217°E / -36.417; 174.217River sourcesAraparera River, Hikurangi River, Hōteo River, Kaihu River, Kaipara River, Kaiwaka River, Kaukapakapa River, Kumeū River, Makarau River, Mangakahia River, Manganui River, Mangawai River, Omaru River, Opatu River, Oruawharo River, Otamatea River,...

 

この記事は検証可能な参考文献や出典が全く示されていないか、不十分です。 出典を追加して記事の信頼性向上にご協力ください。(このテンプレートの使い方)出典検索?: 大分自動車道 – ニュース · 書籍 · スカラー · CiNii · J-STAGE · NDL · dlib.jp · ジャパンサーチ · TWL (2015年7月) 高速自動車国道(有料) E34 大分自動車道 地図 �...