Jørgen Graabak

Jørgen Graabak
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Voller Name Jørgen Nyland Graabak
Nation Norwegen Norwegen
Geburtstag 26. April 1991 (33 Jahre)
Geburtsort Trondheim, Norwegen
Größe 185 cm
Karriere
Verein Byåsen IL
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 4 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 8 × Goldmedaille 6 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2014 Sotschi Gundersen GS
Gold 2014 Sotschi Team
Silber 2018 Pyeongchang Team
Gold 2022 Peking Gundersen GS
Silber 2022 Peking Gundersen NS
Gold 2022 Peking Team
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 2013 Val di Fiemme Team
Silber 2015 Falun Team
Silber 2017 Lahti Team
Gold 2019 Seefeld Team
Gold 2021 Oberstdorf Team
Gold 2023 Planica Team
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 08. Januar 2011
 Weltcupsiege (Einzel) 07  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 21  (Details)
 Gesamtweltcup 02. (2019/20)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 7 15 19
 Team 9 2 1
 Teamsprint 11 4 0
Platzierungen im Grand Prix
 Debüt im Grand Prix 23. August 2014
 Gesamtwertung 26. (2014)
Platzierungen im Continental Cup (COC)
 Debüt im COC 07. März 2009
 Gesamtwertung COC 03. (2010/11)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 3 1
letzte Änderung: 3. Dezember 2023

Jørgen Nyland Graabak (* 26. April 1991 in Trondheim) ist ein norwegischer Nordischer Kombinierer. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 und 2022 gewann Graabak die Goldmedaille im Wettkampf auf der Großschanze.

Werdegang

Graabak begann im Alter von zwölf Jahren mit dem Skisport und fing ein Jahr später mit der Nordischen Kombination an. Die ersten Wettkämpfe auf internationaler Ebene absolvierte er bei den Juniorenweltmeisterschaften 2009, wo er im Einzelwettbewerb den 20. Rang beim Sieg des Italieners Alessandro Pittin belegte. Bei den Juniorenweltmeisterschaften im Winter darauf erreichte er Platz zehn und gewann mit dem Team um Ole Christian Wendel, Gudmund Storlien und Truls Sønstehagen Johansen die Silbermedaille hinter der deutschen Mannschaft. Nachdem ihm zu Saisonbeginn 2010/11 mehrere Podiumsergebnisse im Continentalcup gelungen waren, debütierte er im Januar 2011 im Weltcup, verpasste dort aber bei seinen sechs Einsätzen in diesem Winter die Punkteränge der besten 30. Ein solches Resultat erreichte er erstmals im Dezember 2011: Nach zwei 28. Rängen in der Ramsau schaffte er eine Woche später beim Weltcup in Seefeld mit der schnellsten Laufzeit als Dritter hinter Jason Lamy Chappuis und Alessandro Pittin den Sprung auf das Podest. Mit diesen Ergebnissen etablierte sich der zu diesem Zeitpunkt 20-jährige Graabak fest im Weltcupteam der Norweger, im weiteren Verlauf des Winters erreichte er zwei weitere Podiumsergebnisse, darunter ein Weltcupsieg mit Jan Schmid, Magnus Moan und Mikko Kokslien in der Staffel. Insgesamt lag er am Ende der Saison auf dem 16. Platz im Gesamtweltcup.

Graabak beim Weltcup in Ramsau 2016

Auch in der Folgesaison gelangen Graabak mehrfach Top-10-Resultate sowie zwei Weltcupsiege in der Staffel und im Teamsprint. Bessere Ergebnisse scheiterten zumeist an seiner Schwäche im Springen, nach dieser Teildisziplin lag der Norweger oft weit zurück und musste sich durch eine gute Laufleistung im Klassement verbessern. Beim Saisonhöhepunkt des Winters 2012/13, den Nordischen Skiweltmeisterschaften im Val di Fiemme, hatte Graabak etwa nach dem Springen als 49. bereits mehr als drei Minuten Rückstand auf die Spitze und konnte sich auch mit der elftbesten Laufleistung nicht unter den besten 30 platzieren.[1] Gleichzeitig gewann er bei diesen Weltmeisterschaften mit dem Team die Silbermedaille hinter der französischen Mannschaft. Der olympische Winter 2013/14 begann für ihn mit einem zweiten Platz hinter Eric Frenzel im Einzel und dem Sieg mit der norwegischen Mannschaft im Teamwettbewerb bei der Saisoneröffnung in Kuusamo, auch bei weiteren Weltcuprennen belegte er einstellige Ränge. Lediglich bei einem von acht Weltcups und bei seinem letzten vorolympischen Start beim Nordic Combined Triple verpasste er die Top Ten. Mit diesen Ergebnissen qualifizierte er sich für das fünfköpfige norwegische Olympiaaufgebot an Kombinierern.

Bei den Olympischen Spielen in Sotschi kam Graabak beim ersten Einzelwettkampf von der Normalschanze nicht zum Einsatz, dafür aber beim Wettbewerb von der Großschanze, wo er seinen Teamkollegen Mikko Kokslien ersetzte. Hier sprang der Norweger zunächst auf den sechsten Rang, holte seinen Startrückstand von 42 Sekunden aber früh auf und sicherte sich im Zielsprint vor seinem Mannschaftskameraden Magnus Moan die Goldmedaille.[2] Dieser Sieg war zugleich der erste Erfolg Graabaks bei einem FIS-Einzelwettkampf auf internationaler Ebene überhaupt, weswegen er als Überraschung gewertet wurde. Das Training zur Vorbereitung dieses Erfolges ist exakt dokumentiert und weist darauf hin, dass der norwegische Verband ihm durchaus eine realistische Chance einräumte.[3] Mit seinem Triumph gelang es ihm als erstem Norweger seit Bjarte Engen Vik 1998, eine olympische Goldmedaille zu gewinnen.[4]

In der Saison 2014/15 gelang dem amtierenden Olympiasieger sein erster Weltcupsieg, als er sich in einem knappen Rennen im italienischen Val di Fiemme gegen Bernhard Gruber und Fabian Rießle durchsetzen konnte. Nachdem er auch mit dem Team einen sowie im Teamsprint zwei Wettkämpfe gewinnen konnte, ging er als Medaillenfavorit zu den Weltmeisterschaften 2015 in Falun. Dort gewann er schließlich mit dem Team die Silbermedaille hinter der deutschen Staffel. In den Weltcup 2015/16 startete Graabak mit einer Reihe von Platzierungen unter den Besten zehn. Nachdem er dabei viermal als Vierter das Podest nur knapp verpasst hatte, triumphierte Graabak beim Heimweltcup in Trondheim. Zum Saisonabschluss in Schonach konnte er diesen Erfolg wiederholen und die Saison als Vierter der Gesamtwertung beenden.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti gewann Graabak erneut die Silbermedaille mit dem Team. Auch bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang belegte er gemeinsam mit Jan Schmid, Espen Andersen und Jarl Magnus Riiber den zweiten Platz hinter Deutschland. Seinen Titel von der Großschanze konnte er als Zehnter nicht verteidigen und auch beim Gundersen-Wettkampf von der Normalschanze verpasste er als Achtzehnter die Medaillenränge deutlich.

In der Weltcup-Saison 2018/19 gewann Graabak Ende Dezember sein fünftes Weltcuprennen in der Ramsau. Wenige Wochen später feierte er mit dem Gewinn des Teamsprints in Val di Fiemme zudem seinen vierzehnten Teamerfolg. Mit seinem zweiten Saisonsieg in Lahti im Rücken reiste Graabak zu den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld. Dort wurde er gemeinsam mit Espen Bjørnstad, Jan Schmid und Jarl Magnus Riiber Teamweltmeister. Die Saison schloss er auf dem siebten Platz der Weltcup-Gesamtwertung sowie mit Gewinn des Massenstarts und des Teamsprints bei den Norwegischen Meisterschaften 2019 ab.

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr. Datum Ort Disziplin
01. 1. Februar 2015 Italien Val di Fiemme Gundersen
02. 9. Februar 2016 Norwegen Trondheim Gundersen
03. 6. März 2016 Deutschland Schonach Gundersen
04. 12. Januar 2018 Italien Val di Fiemme Gundersen
05. 23. Dezember 2018 Osterreich Ramsau Gundersen
06. 10. Februar 2019 Finnland Lahti Gundersen
07. 30. Januar 2022 Osterreich Seefeld  1 Gundersen
1 
Gesamtsieg beim Nordic Combined Triple.

Weltcupsiege im Team

Nr. Datum Ort Disziplin
01. 7. Januar 2012 Deutschland Oberstdorf Staffel 1
02. 5. Januar 2013 Deutschland Schonach Staffel 2
03. 1. Dezember 2013 Finnland Ruka Staffel 3
04. 14. Dezember 2013 Osterreich Ramsau Teamsprint 4
05. 1. März 2014 Finnland Lahti Teamsprint 5
06. 30. November 2014 Finnland Ruka Teamsprint 5
07. 20. Dezember 2014 Osterreich Ramsau Staffel 6
08. 31. Januar 2015 Italien Val di Fiemme Teamsprint 7
09. 26. Februar 2016 Italien Val di Fiemme Teamsprint 8
10. 4. März 2016 Deutschland Schonach Staffel 9
11. 14. Januar 2017 Italien Val di Fiemme Teamsprint 10
12. 2. Dezember 2017 Norwegen Lillehammer Staffel 11
13. 21. Januar 2018 Frankreich Chaux-Neuve Staffel 11
14. 12. Januar 2019 Italien Val di Fiemme Teamsprint 7
15. 12. Januar 2020 Italien Val di Fiemme Teamsprint 12
16. 25. Januar 2020 Deutschland Oberstdorf Staffel 13
17. 29. Februar 2020 Finnland Lahti Teamsprint 12
18. 23. Januar 2021 Finnland Lahti Teamsprint 12
19. 4. Dezember 2021 Norwegen Lillehammer Staffel 13
20. 7. Januar 2022 Italien Val di Fiemme Mixed-Staffel 14
21. 26. Februar 2022 Finnland Lahti Teamsprint 15
22. 6. Januar 2023 Estland Otepää Mixed-Staffel 16
2 
Mit Magnus Moan, Mikko Kokslien und Håvard Klemetsen.
3 
Mit Magnus Krog, Mikko Kokslien und Håvard Klemetsen.
4 
Mit Mikko Kokslien.
5 
Mit Håvard Klemetsen.
6 
Mit Mikko Kokslien, Håvard Klemetsen und Jan Schmid.
7 
Mit Jan Schmid.
8 
Mit Magnus Krog.
9 
Mit Magnus Moan, Jan Schmid und Magnus Krog.
11 
Mit Jan Schmid, Espen Andersen und Jarl Magnus Riiber.
12 
Mit Jarl Magnus Riiber.
13 
Mit Jens Lurås Oftebro, Espen Bjørnstad und Jarl Magnus Riiber.
14 
Mit Jens Lurås Oftebro, Mari Leinan Lund und Gyda Westvold Hansen.
15 
Mit Jens Lurås Oftebro.
16 
Mit Jens Lurås Oftebro, Ida Marie Hagen und Gyda Westvold Hansen.

Statistik

Platzierungen bei Olympischen Winterspielen

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NS Gundersen GS Team
Russland 2014 Sotschi 01. 01.
Korea Sud 2018 Pyeongchang 18. 10. 02.
China Volksrepublik 2022 Peking 02. 01. 01.

Platzierungen bei Weltmeisterschaften

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NS Gundersen GS Team Teamsprint
Italien 2013 Val die Fiemme 38. 02.
Schweden 2015 Falun 08. 24. 02.
Finnland 2017 Lahti 11. 22. 02.
Osterreich 2019 Seefeld 09. DNS 01.
Deutschland 2021 Oberstdorf 09. 14. 01.

Weltcupplatzierungen

Saison Platz Punkte
2011/12 16. 0442
2012/13 20. 0259
2013/14 07. 0509
2014/15 13. 0305
2015/16 04. 0908
2016/17 11. 0422
2017/18 05. 0830
2018/19 07. 0707
2019/20 02. 1106
2020/21 12. 0332
2021/22 0 4. 783
2022/23 14. 486

Grand-Prix-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2014 26. 0032
2017 48. 0015
2019 44. 0032

Continental-Cup-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2010/11 03. 0552
Commons: Jørgen Graabak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Individual Gundersen 10.0 km – Official Results auf data.fis-ski.com. Abgerufen am 18. Februar 2014.
  2. Sein Training von 2010 bis 2014 wurde detailliert analysiert: Rasdal V, Moen F, Sandbakk Ø. The Long-Term Development of Training, Technical, and Physiological Characteristics of an Olympic Champion in Nordic Combined. Front Physiol. 2018;9:931. Published 2018 Jul 13. doi:10.3389/fphys.2018.00931; aufg. 3. Jan. 2019
  3. Arnd Krüger: Doppel-Olympiasieger. Leistungssport 49(2019), 2, 25–26
  4. Gold für den Ersatzmann: Kombinierer Graabak vor Moan auf nzz.ch. Erschienen am 18. Februar 2014. Abgerufen am 18. Februar 2014.